Gedichte Über Sorgen - Seite 26

In einem Jahr mit sehr viel Schnee,
kam in unser Dorf eine Hühnerfee.
Von der Kolchose bekam sie 480 Küken,
davon gingen zwei schon auf Krücken.

Um die 478 total glücklich Gesunden,
kümmerte sie sich viele Arbeitsstunden.
Die wuchsen dann zu richtigen Hennen,
der Erfolg war nicht mehr zu verkennen.

Nach der Methode ,, Jeden Tag ein Ei ''
und am Sonntag gleich noch mal zwei,
wuchs krass ein Berg von Hühnermist
und unsere Fee wurde dann ,, Aktivist. ''

Ein Hahn mit spitzem, bunten Kamm,
fühlte sich da mickrig, wie ein Lamm.
Er beäugte lustvoll alle seine Hennen,
doch wenn er kam, schon alle pennen.

Er musste leiden, wegen Fee ,, Aktivist,''
fabulierte nun, ist doch alles Feenmist.
dann hat er sich das offiziell verbeten,
den im Hahnenrecht steht, treten, treten.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

1. ZAHN der Zeit

2. Wenn der Mensch wird älter,
3. läuft die Uhr noch schneller,
4. Man streitet sich, fair oder hart,
5. der Grund ist meist des Kaiser‘s Bart.

6. Manche Zähne, leicht verwöhnt,
7. Wurden veredelt oder gekrönt,
8. oft geliebt, selten gehasst,
9. jeder fand den richtigen Platz.

10. So geht es auch mit meinen übrigen Zähnen
11. Ich hab sie noch, brauch da nicht zu zählen,
12. die bleiben sicher noch in Position,
13. sind wurzelfest in Brot und Lohn

14. Jeder Zahn kennt seine Anamnese,
15. auch schon mit Prothese,
16. sollten die mich auch verlassen,
17. werd ich traurig und sie hassen.

In tiefster Nacht, in dunkelster Stund',
umschlingt die Seele schwarze Wund'.
Verzweiflung, den Geist umfängt,
bis jede Hoffnung stetig ertränkt.

Wie ein Krake, der umschlingt,
das Herz, welches gerade noch fröhlich klingt.
Verzweiflung, die den Atem raubt,
bis keine Rettung mehr erlaubt.

Augen, einst so strahlend hell,
erblicken nur noch finster Quell'.
Verzweiflung, starr den Blick vernebelt,
jede Zuversicht sich aushebelt.

Doch in der Ferne ein kleines Licht erwacht,
schält sich hell aus dunkler Nacht.
Dem starren Blick entgegengetreten,
die Augen wieder beginnen zu leben.

So kämpfen wir und geben nicht auf,
bis jede Hürde und jeder Lauf,
Verzweiflung, uns nicht besiegt,
durch Hoffnung im Herzen, tausendfachen Schmerz aufwiegt.

Lyrik trifft Poesie by Robert Späth