Gedichte über Sehnsucht - Seite 243

Wie eben gesagt, hatte ich in meinen Mann sehr getäuscht.

Was habe ich nicht alles versucht.
Ein Ticket ins Unglück hatte ich schon als Kind gebucht.
Gut. Ich war damals schon vierzehn.
Da hatte ich das erste Mal gesagt: "Du kannst geh´n."

Mit vierzehn hatte ich ihn nämlich kennen gelernt.
Seitdem habe ich ihn nie aus meinen Gedanken entfernt.
Dieser Kerl war einfach anders wie die Anderen.
Er tat nie von einem Mädchen zum anderen wandern.

Er biss sich an mich fest.
Mal war er hart wie Stahl aber auch weich wie ein Keks.
Meine Versuche ihn los zu werden, scheiterten immer kläglich.
Denn ihn zu verlassen, war für mich sehr schädlich.

Meine Gedanken drehten nur noch um ihn.
War das schon Liebe? Oder was hatte das für einen Sinn?
Ich weiß noch, der erste Kuss von ihm bekam ich auf die Wange.
Und dieser Kuss brannte. Mir wurde Angst und Bange.

Er war damals wirklich noch Jungfrau
und eins weiß ich ganz genau,
hätte ich von seiner Kindheit gewusst, hätte ich es verstanden.
So dachte ich nur, der will bei mir landen?

Und wie er landete!

Verheiratet waren wir 25 Jahre lang.
Selbst jetzt wäre er noch ein guter Fang.
Selbst nachdem er erfahren er hatte, wie durchtrieben ich war.
Stand er mir sehr nah.

Eine Freundschaft hat er mir angeboten.
Nur das war bei mir verboten.
Ich wollte ihn ganz zurück.
Drum wurde ich noch mehr verrückt.

Nimm mich mit!
Befreie mich!
Trag mich fort aus diesem Nichts
Das immer noch mein zu Hause ist

Reiß mich mit!
Entführe mich!
Alles, nur raus aus dem ewigen Nichts
Das immer noch mein zu Hause ist

Beschütze mich
Und trag mich fort!
Weg von diesem dunklen Ort
Raus aus dem grausamen Nichts
Ich will nicht, dass das mein zu Hause ist

Raus aus dem Dunkel
Bring mich fort
Einfach an einen anderen Ort
Ich will es sehen, will es spüren,
Das Glück einmal wirklich zu fühlen

Hass, Liebe, Angst und Schmerz
Mein Herz dürstet so sehr danach
Und ist der Schmerz auch noch so schlimm
Es ist besser als ohne Sinn

Sehnsucht

Du hast dich versteckt
Dich hinterhältig in mein Herz geschleppt

Dort sitzt du nun
Tief und fest
Und willst einfach nicht weg

Hab gefleht, gebetet und doch versagt
Obwohl ich mir so viel Mühe gab

Du quälst mich
Du treibst mich
Du führst mich weg

Wo ist denn dein angeblicher Zweck?
Was ist so toll an dir,
Dass jeder meint es geht nur mit dir?

Die Sehnsucht nach Freiheit
Sie kettet mich

Du willst nicht gehen
Willst nicht verstehen
Du treibst mich
Und wirst dabei niemals untergehen

Jeder kennt dich
Nicht jeder will dich
Denn einmal da
Dann immer

Nie zufrieden
Nie geruht
Mache meine Augen zu

Vor mir
Der Welt
Der Sehnsucht,
Die mich so entstellt
Zersplittert und in Frage stellt
Und mir doch irgendwo gefällt