Gedichte Über Seele - Seite 42

Ein romantischer Geist,
der Schöngeist badete in einem
Sternenteich gestern früh.
In der leeren Sphäre schwebten
goldene Zettel mit schönen Gedichten.
Der Sternenwind berührte diese Zettel
sowie eine Eule, die mit dem feuchten Wind
in Berührung kam.
Der Erlkönig betrat Zauberwege Phönix' ,
diese Wege sind auch Zauberspuren der Melancholie.
Der Erlkönig floh aus dem Gedicht Goethes
am Morgen, die schönsten Morgensonnenträume spürend.
Der Schöngeist besuchte den Erlkönig.
Er gab ihm das Wasser aus dem Sternenteich.
Und beide der Schöngeist und der Erlkönig
sangen ein Lied von der Romantik,
die sich nach dem Kometenstaub sehnt.
Der Erlkönig nimmt die schwebenden Gedichte
zu sich und liest sie bis zum nächsten Sternenfall.
Beide werden einfach Freunde,
ein schönes Gedicht
verbindet sie für immer.

Jeder Dichter hat seine Seele.
Ich fragte gestern die Meinige,
ob sie brennen oder frieren mag.
Sie sagte mir schüchtern,
dass sie auf die Jahreszeiten hinschaut
und sie ihre Rolle ändert,
sowie eine Fee,
die jeden neuen Morgen
den Himmel mit anderen
Farben und Wolken
schmückt.

Die Dichterseele ist eine Quelle
der Träume,
eine Wörtchenzauberei,
die mich zu Dir führt,
ein Tempel der Gefühle,
der grenzenlos Goethe sucht.

Im Lenz ist die Dichterseele
froh und spiellustig,
wenn die Vögel fliegen.

Im Sommer sucht diese Seele
den hellsten Sternenspiegelschein
im Brunnen des Omagartens zu finden.

Im Herbst wird die Seele zu einem Laub,
das ein einsamer Wanderer,
der eine Höhle der Fee
am Abgrund der Ewigkeit gefunden hat,
zwischen die Buchblätter steckte.

Im Winter ist die Dichterseele
gefroren. Sie spielt nur
mit dem Schneemann
und Wintervögeln
unter einem Wölkchen.

Ich frage meine Dichterseele
- Was brauchst du?
Ich brauche nur den Stern namens
Sehnsuchts-Malereilied, einige
Spuren des Wölfchens im Schnee
und das Dichterherz.