Gedichte über das Schreiben (Seite 52)

[Jeder Tag dauert so lange]

Jeder Tag dauert so lange
Ich versuche etwas zu machen und zugleich
nichts zu machen
Ohne etwas zu machen
wäre ich mich mit einer Klinge getötet

Ich muss die Zeit totschlagen
deshalb schreibe ich Gedichte
also ich dichte
Wenn ich nichts machen würde,
würde ich bestimmt meine Würde verlieren

Ich kann schon nicht addieren,
wie viele Würde ich verloren habe
Ich weiß es also nicht,
deshalb mache ich mein Geschäft mit Gedichten nicht dicht

Der Tod ist ein Meister

Szymon

Ich bin kein Idealer
Ich bin kein Freuden-thaler
Ich bin Szymon
Non omnis moriar
Ich fühle mich viel besser

Mein Aaron Morbus Crohn
Ist nicht gefährlich
Wenn er schläft
Ich bin dabei
Ich kenne ihm
Ich schweige still /Moscherosch/
und lasse heim die Sorgen /Moscherosch/

Ich trinke ein Apfelschorle- Basis
um meine Synapsen zu enteisen
Mein Gott und mein Herr
Der Gott ist jedoch mein einziger Liebherr!

Ich bin auch ein Peter
Ich habe aber eine BREMSE
Ich simse nicht so oft
Letztens nahm ich aber an IQ-Test teil
Er war aber ohne ärztlichen Attest
wie Coronavirus
Diese Pest war auch ohne Test ohne nicht prüfbar
Wie unser Test (war) ohne Lösung nicht lösbar

Der Tod ist ein Meister

Morbus Crohn oder was bleibt übrig?

Ich jammere nicht
Ich beschreibe nur meine Krankheit
Das ist keine Einzelheit
Keine Einheit

Ich bin verloren
W. ist verloren
Aber ich hoffe, dass ich in der Zukunft irgendetwas machen kann
was alles Übles, was ich meiner bis zur letzten Zeit stehende Kommilitonin, wiedergutmachen kann

Ich will nicht allein sein
Ich bin nicht allein
Ich habe Schreiben
Ich schreibe leider quantitativ
Nicht qualitativ

Aber das hilft mir seeehr
Aber nicht viel mehr als Bundes-Wera

Jacob, Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa
Ich versuche damals keine Schemata verwenden
Ich hab'keine Ahnunh, wie ich diese Wiedergutmachung auszahlen kann
Ich habe keine Arbeit
Ich bin dazu eher nicht bereit

Der Tod ist ein Meister

[Gesegnet sei Poznan]

Motto
Gesegnet sei Ägypten, mein Volk, und Assur, meiner Hände Werk, und Israel, mein Erbteil! (AT, Jesaja 19, 25)
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Gesegnet sei Poznan,
mein Volk
mein Publikumserfolg
ich folge dir, Poznan
dort arbeitet Ya-Rosch
und die Königin Weronika
die unser Sieg bringt
und zugleich ein glückliches Antlitz
sie verschwindet aber so schnell
wie ein Blitz

Ich war nie im Kattowitz
in der Nähe von Tessin wäre viel besser
dort wohnt von Zeit zu Zeit
Mein Engel hat nicht so viel Zeit
sie leidet unter meine Nachrichten

Ich versuche an A. C. zu schreiben
liebe A. C.
Sie ist das A und O
wenn es um Deutsch und Russisch geht
aber sie ist stummgeschaltet
ich brauche eine Chance
keine solche Isolationa
wie bei Corona
oder bei sowjetischen Zona

Der Tod ist ein Meister

Gedichte über das Schreiben - Seite 52

[Jeder Tag dauert so lange]

Szymon

Versuch

Morbus Crohn oder was bleibt übrig?

[Gesegnet sei Poznan]