Gedichte über Schmerz - Seite 410

Meine Trauer
blüht tief in mir
sie lässt
die Sehnsucht
nach dir
in mir fließen

Worte
die meine Lippen
nie verlassen
haben
sie sollten
dein Herz streicheln
und doch
hab ich sie nur gedacht
nie in dein Herz
gehaucht

Zeit zerfließt
völlig bedeutungslos
ein Ende
ohne Tod
und doch
frisst die Trauer
unserer Trennung
meine Seele auf.

(21.08.2021) Copyright © 2023 & Urheber gem. § 7 UrhG, Ede-Peter (Ede)

Es zieht vom Steiß bis in das Bein,
der Ischiasnerv, das dumme Schwein!
Seit Wochen malträtiert der mich,
das ist verdammt und widerlich.

Ich geh als wenn ich neunzig wär,
das Fahrrad fahren fällt mir schwer.
Es hilft nicht Spritze und Massage,
der Teufel ist echt eine Plage!

Kann nicht recht sitzen, gehen, liegen
und reime deshalb sehr gediegen.
Nicht Kälte hilft und keine Wärme,
so dass vor Schmerz, ich schimpfend lärme.

Kann nichts mit Freuden mehr genießen
und möchte auf den Mond ihn schießen.
Verflucht sei er, der schiefe Rücken.
Vorbei ist jegliches Entzücken!

Vielleicht leg ich mich unters Messer,
denn so wird das nicht wirklich besser.
Der Jugend Kraft schon früh zerronnen,
der Abgesang hat längst begonnen!

© Hansjürgen Katzer, Mai 2023

Durch deine Tränen schwimmt mein Herz,
das lange schon verloren schien,
so wird dein Leiden auch zu meinen Schmerz,
haben die ganze Nacht geweint und geschrie'n.

Durch deine Tränen taut das Eis,
doch erst mussten wir etwas Wichtiges verlieren.
Ein Geheimnis, um das die Seele weiß -
nun offenbart und nicht mehr zu kontrollieren.

Der Trost - das wir doch noch fühlen,
wird Zeit wohl erst zum Vorschein bringen.
Wenn wir die Asche aus unseren Augen spülen,
wird uns irgendwann wieder zu sehen gelingen.

Bis dahin lass mich im Einklang klagen,
ein Teil der Trauer auf mich nehmen.
Auf dass wir eines Tages den Schritt nach vorne wagen
und die Morgendämmerung herbeisehnen.

Liebste, durch die Tränen dein,
teilst du deine Trauer, deine Wut, deinen Pein,
Für immer werde ich bei dir sein,
hoffend, dass Rosen wieder aus unseren Herzen keim'

N.Fender

Es bohrt und stach recht bös im Rücken,
nichts war mehr freudig, mit Entzücken.
Lang liess der Schmerz sich kaum ertragen,
drum galt es ihn zu hinterfragen!

Ein MRT durch alle Schichten,
ließ bald die Übeltäter sichten.
Bandscheibenvorfall eins und zwei,
da fühlt man sich nicht frisch und frei.

Und legt sich leidend unsers Messer,
damit es wird nun wieder besser.
Den Greis, den will man noch nicht mienen
und schon zum alten Eisen dienen!

Manch Arzt zeigt sich als Koryphäe,
das sieht man nicht aus nächster Nähe.
Frisch operiert und ohne Schmerzen
geht hier ein Dank doch gern von Herzen!

Jetzt hofft man schnellstens auf Genesung,
wo vorher doch schon schien Verwesung.
So hat in seinen späten Tagen,
man doch schon mal sein Kreuz zu tragen.

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023