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Gedichte über das Schicksal - Seite 357

Theater

Auf zum nächsten Akt!
Vorhang auf für neue Sphären!
Wir alle haben mit angepackt!
Der Glanz im Auge soll wiederkehren!
Die Bühne ist wieder für uns frei,
uns neu zu gestalten und inszenieren.
Man grüßt sich mit Küssen und 'nem "Hi",
man ist offen, keiner braucht sich zu genieren,
Mit Applaus wird das gut eingeübte Spiel begonnen,
Man schaut und lauscht dem Spektakel
und spätestens am Ende ist jedweder Zweifel zerronnen,
denn dieses Stück ist ohne Makel.
Es wird geklatscht, ein einziges Orchester,
Die Stars danken und verbeugen sich tief
und ein jeder, die Mutter ihr Sohn
und seine kleine Schwester,
waren begeistert, so stand es zumindest in den Brief...,
...der unter Schutt ward begraben,
frankiert, aber noch nicht versendet.
Er soll den nächsten Stern auf Erden sagen:
"Sieh zu, dass es beim nächsten mal nicht so endet!".
Und der Wind trägt sie fort,
den ganzen Trubel, den lauten Applaus.
Doch der nächste Akt ist längst geschrieben,
nur für heute fällt der Vorhang,
gehen die Lichter aus...

N.Fender
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Nico Fender Gedicht zur Merkliste

Herbstkleid

Der Herbst
schneidert sich
ein buntes warmes Kleid.

Kurz errötet es.
Kurz wird es bleich.

Bevor auch diese
letzte Schmincke
vor Sturmeswuten blaßt.

Da steht er nackt
und friert
wie eine Frage.

Gebrochen wie
ein letztes Licht

und erste Kälte sticht...

Copyright Daniel Behrens
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Dani Blumen-Bär Gedicht zur Merkliste

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Verflossen ist die wilde Flut

Gesunken ist der Wasserspiegel,
der Bach fließt wieder still daher.
Das Ufer säumen lose Ziegel,
die Wege liegen menschenleer.

Wo kürzlich noch die alte Brücke
die Ufer links und rechts verband,
füllen nur Trümmer nun die Lücke,
an der das alte Bauwerk stand.

Wie Zahnstocher dahingeschmissen,
so liegen auf den Wiesen da,
wie grad' von Riesen ausgerissen,
ein Dutzend dicker Stämme gar.

Von Schlamm bedeckt sind alle Straßen,
Geröll säumt beiderseits den Weg.
Die Bank, auf der wir neulich saßen,
liegt umgestürzt im Graben schräg.

Wie lang wird's Chaos noch bestehen?
Was schützt vorm nächsten Regenguss?
Das Leben, es muss weitergehen,
nur so erreichen wir's am Schluss!
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Helge Klein Gedicht zur Merkliste

Die Tränen des Laurentius

Heiliger Laurentius! Von Jahr zu Jahr,
seit soviel Hunderten von Jahren wieder
geh'n deine Schmerzenstränen auf uns nieder
als leuchtend helle Sternchenschar.

Du bist mit deinem Schicksal nicht allein!
Ganz viele Opfer, die noch immer weinen,
die heut als heller Stern erscheinen,
sie alle sollen nicht vergessen sein!

In dieser frischen Sommernacht
sah ich die Feuerbahnen blitzen.
Mein Herzenswunsch dabei kann wirklich allen nützen!
„Gerechtigkeit für alle!“ wäre wirklich angebracht.

p.s. / : Gemeint ist Laurentius von Rom, einer der 7 Diakone zu Zeiten des Papstes Sixtus II. Dieser Papst wurde im Auftrage des Christenverfolgers Kaiser Valerian geköpft . Wenig später am 10. August des Jahres 256 soll auch Laurentius unter schrecklichen Qualen umgebracht worden sein. Seine Tränen sind als feurig glühende Reste eines Kometen aus Richtung des Sternbildes Perseus jedes Jahr im Zeitraum vom 10. bis 13. August als die so genannten Perseiden zu sehen. Ein Wunsch, der dabei geäußert wird, soll in Erfüllung gehen! Ich habe „Gerechtigkeit für alle!“ gewählt. Der heilige Laurentius wäre wohl der gleichen Meinung.
Horst Hesche Gedicht zur Merkliste

So läuft das Leben

Mal ganz oben, mal ganz unten
Zeiten voll Glück folgen bange Stunden
Einmal ist das ganze Leben bunt
Im nächsten Moment wirkt alles schwarz, als wär‘ das Leben vorbei zu dieser Stund‘

Vorhersehen können wir keins von beiden
Manchmal da müssen wir sehr darunter leiden
Denn wir wollen unbedingt wissen, was die Zukunft bringt
Jedoch, der Mensch ist naiv in dieser Hinsicht, denn schlechtes, das will er doch eigentlich nicht wirklich ertragen
Diese Spezies Mensch, die will nur gutes hören und nicht erfahren, wie schlechtes klingt

Aber, wir sind eben nur Menschen, keiner von uns bleibt verschont von schlechten Tagen
Von Dingen, die einen quälen und plagen
Aber vielleicht machen es genau diese Tage aus
Vielleicht stechen nur durch diese Tage die guten erst so richtig heraus!
Caroline Schulz Gedicht zur Merkliste

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