Gedichte über Reichtum - Seite 28

Wir brauchen alle mehr Husten
und Schnupfen,
vor allem ausgelassene Heiterkeit.
Drum auf in die heilige Schlacht,
gegen die deutsche Trübseligkeit.

Das heißt zuallererst, entfernen
der trüben Tassen aus dem Schrank.
Dann nimmst du deine Flöhe,
kaufst dir eine gut florierende Bank.

Nun machst du richtig Werbung,
für tausende neue Kunden.
Sehr schnell steigen deine Gewinne,
du kommst heiter über die Runden.

Richte dir einen Versandhandel ein,
am besten für Husten und Schnupfen,
so wirst du dich gesund schrumpfen,
deine Kunden wirst du richtig rupfen.

Kaufe dir richtig große, bunte Tüten,
so machst du die Verpackung richtig.
Puste deine Hustenluft in sie hinein,
das ist für die Heiterkeit sehr wichtig.

Wenn du dann richtig reich bist,
lass deine Angestellten arbeiten.
Du kannst dich nun zurücklehnen,
denn du gehörst zu den Gottheiten.


(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Gold ist göttlich wie die Sonne,
Gold ist blendend wie ihr Schein,
Gold ist höchstes Glück und Wonne -
mächtiger als ja und nein

Gold, das öffnet alle Schlösser,
Gold kann alles tun und sein
Gold hat Kraft wie feur'ge Rösser -
so beständig, wert und rein

Gold'ne Mitte, gold'ne Zeiten
Gold'ne Hochzeit, gold'ges Kind,
Gold'ne Regel, gold'nes Schweigen -
selig macht es - und auch blind

Kirchen, Tempel und Paläste,
Schmuck und Zähne und auch Geld,
Staatsreserven, Banken, Schätze, -
dies Metall bewegt die Welt

Morgenstund hat Gold im Munde,
Weisheit übertrumpft das Gold,
Liebe auch und Freundeskunde -
golden ist mir trotzdem hold