Gedichte über ohne Altersbegrenzung - Seite 75

Die alte Eiche...

Die Eiche steht schon viele Jahre hier,
beherbergt wie damals, manch Getier,
ist das Zuhaus, vom Vogel bis zur Maus,

es kriechen Wurm und Made,
der Hirsch sein Geweih hier wetzt,
von Ast zu Ast ein Eichhorn hüpft,

ein Amselpaar das alte Mobiliar entstaubt,
schon bald auf ihren Nachwuchs schaut,
dazu singen ihre Weisen, Finken und die Meisen,

Herr Specht am Stamme klopft und meißelt,
für die Speisen eine Kammer, für die Brut ein Nest,
weit die Späne fliegen, über das Eichengeäst,

Gäste von Nah und Fern sind gerne hier,
rasten, sich zu laben am reich gedeckten Tisch
deftig sind die Speisen, und auch vegetarisch.



21.05.2022 © Soso

Unsere Welt...

Unsere Welt wird regiert von Dummheit, Geld und Neid,
dem blind zu folgen wär' verschwendete Lebenszeit.

Es werden Rosen auf glattem Grund gestreut.
Wer dem vertraut, ausrutscht und hart auf den Boden haut.
Es sind immer die gleichen Parolen und Plattitüden,
machen nur die da Oben zufrieden,
die Reichen reicher, die Armen immer ärmer werden.

Können Kriege durch mehr Waffen, Frieden schaffen?
Es wird gepokert mit Menschenleben, getäuscht und
zugeschlagen!
Wieviel Leid kann ein einzelner Mensch ertragen?

Unsere Welt war noch nie wirklich ein Paradies.
Kriege, Menschenverachtung, Rassismus, Macht und Geld,
regieren überall auf der Welt.

Muss man da nicht überlegen, neues Leben zu gebären?
So schwer es auch fällt, soll man das riskieren?
Soll man Leben schenken in einer grausamen kalten Zeit,
in eine Welt voller Hoffnungslosigkeit?

Habe schon oft daran gedacht, mit Tränen in den Augen,
wie würde ich mich heute wohl entscheiden??
Danken oder klagen uns, die aus diesem Grund
nichtgeborenen Kinder an, für dass, wofür es sich zu leben lohnt,
nicht genug getan zu haben?

Sind es doch die Menschen selber, die alles zerstören.
Die Welt steckt voller radikaler Elemente,
mir blutet das Herz, wenn ich nur daran denke!!



06.06.2022 © Soso

Katerliebe...

Verspielt um meine Beine streichst,
stolz der Gang, geschmeidig,
so herrlich unbeschwerlich,

putzt dir das Fell sowie die Ohren,
tust jeden Tag dich pflegen,
dich grazil und elegant bewegen,

hab dich am Schornstein liegen seh'n,
lässt schweifen den Blick,
in die weite Ferne ein Stück,

dein Seidenfell wärmt dir die Sonne,
räkelst, streckst und dehnst dich,
voller Freud und Wonne,

hast auch spitze, scharfe Krallen,
brauchst sie zum Mäuse fangen,
um keine Mahlzeit musst du bangen,

deine Ohren zum Lauschen gespitzt,
den Blick auf deine Umwelt gericht,
ist er bisweilen auch weit entrückt,

machst Tags oft die Augen zu,
legst dich schnarchend
auch mittags schon zur Ruh,

lasse dich ziehen in der Nacht,
durch das Revier du schleichst,
Mondlicht dir den Weg dann zeigt,

gehst auf leisen Sohlen on Tour,
bist von ehrlicher Natur,
von Untreue zeigst du keine Spur,

kann mit dir reden, dir alles sagen,
wirst es nicht weitertragen,
mein Geheimnis wohl bewahren,

bist mir ein treuer Freund geworden,
schaust nicht auf Geld und Gut,
wie gut doch diese Liebe tut,

ein Katzenleben, das kann dauern,
sieben ganze Leben lang, drum
wir auch öfter dein' Geburtstag feiern,

zart kraule ich dir Kopf und Ohren,
schnurrst lustvoll vor Vergnügen,
wir uns von ganzem Herzen lieben.


06.06.2022 © Soso