Gedichte zum November - Seite 25

Mittwoch, den 8. November Limerick.

Heut ist’s doch Mittwoch. Da war ein Koch in unserem Ort.
Dort kochte verkorkt und bald flog dem armen Tropf ein Topf an den Kopf.
Der Topf wurde geworfen
Von einem beklopften
Trottel der unbeherrschten Sorte, wenn auch das Fleisch roh war und der ‘Bierschlitten’ benommen.
In Stadt und Land ist es bekannt: Dieser Laden wird nie Sterne von Michelin bekommen.

Müde zieht die Sonne ihre schmale Bahn,
von Dunst verschleiert ihr bleiches Gesicht.
Schatten schwanken durch das schweigende Grau,
bis sie versinken im Dunkel der Nacht.
Nur manchmal blinzelt der traumverlorene Mond,
und die Einsamkeit erschrickt.

Doch wenn der Wind den kahlen Baum zersaust
und Krähen schwirren mit Klagegeschrei,
wenn dunkelgraue Wolken schneller ziehn,
weißgeflockter Himmel sich auf die Erde legt,
dann endlich erwacht die angehaltene Zeit.
Ein Hauch von tiefem Erspürn.

Langsam verliert die Nacht sich wieder an den Tag
und Raureif funkelt im Morgenrot.
Strahlend glänzt das Schneegeflimmer
und lautlos erfriert die blütenlose Zeit.
Dann löst sich der Schmerz der Vergänglichkeit,
und die Hoffnung erwacht.

Freitag, den 10. November Limerick.

Freitag? Ein freier Tag, ein Tag ohne Limerick? Den gibt es im November2023 nicht!
50000 Worte beim Novemberschreiben,
sind 30 wacklige Reime bescheiden.
Sind die blablabla? Wenn Ja, dann hör ich auf mit Sprüchen und geh über die Bücher.

Samstag, den 11. November Limerick.

Samstag, den 11.11. Schnapszahl? Nein! Der Karneval fängt an. Ist der Ihr Fall?
Meiner eher nicht.
Zu verbergen mein Gesicht,
Ist nichts für mich.
Was soll’s, für manche ist Fasnacht doch toll.
Jeder ‘homo Sapins’ auf Erden ist ‘unique’ . Darum soll jeder Mensch so leben wie es
IHM liegt

Novemberschatten, stumme Wesen,
begleiten meiner Füße Schritt.
Die Seele will mir nicht genesen,
mein krankes Herz, es blutet mit.

Die Welt verbirgt ein grauer Nebel,
der alles um mich hat erfasst.
Dort eine Tür und hier ein Hebel
und ein Gedanke, der nicht passt.

Steh mittendrin in dieser Stille,
die aus der Ferne man besah.
Kein Weg bleibt, wo nicht Kraft, nicht Wille,
hier ist man doch dem Ende nah!

© Hansjürgen Katzer, November 2010