Gedichte über Natur - Seite 1112

Was uns zu schnell verloren ging,
zieht langsam sich nun ins Gemüt.
Wo bisher noch Herbstnebel hing,
endloser Regen uns betrübt.

Sie nimmt's wie' s ist, diese Natur,
doch wir, wir leiden still ergraut
an der Gedankenperlenschnur,
die unser Inneres aufraut.

Das Bunte, dass der Wind sich nahm,
nahm er auch unseren Träumen.
Beendet ist der Sehnsuchtswahn
nach Vogelflug und fernen Räumen.

Statt dessen fallen gleitend wir
in unsere tiefsten Tiefen,
nichtwissend weshalb und wofür
wir in Trübsal uns verkriechen.

Doch was der Tiere Winterschlaf,
ist uns in Stille das Be- sinnen.
Veränderung schon immer traf
das Herz der Zeit, um zu erinnern,

dass Schönes oft in Wehmut geht,
während wir harren in Trauer,
bis in uns die Sehnsucht sich regt
nach des Fühlens Blütenschauer.

(Sonett)

Es nieselt über grau gewölbte Tage
und Düsternis hängt sich in das Gemüt,
wo einst des Sommers Hitze hat geglüht,
legt sich manch' Frohnatur in schiefe Lage.

Die Sonnenstunden zeigen sich nur vage.
Noch jede sich um einen Platz bemüht,
auf den es wie aus einer Dusche sprüht,
doch lädt die Zeit zum herbstlichen Gelage.

Rasch werden Vorratskammern aufgefüllt,
wer sich nicht mit dem Winterpelz umhüllt,
schläft bald behütet in geschützten Räumen.

Wenn dem Novembersturm der Kamm auch schwillt,
der Nordwind gierig seinen Hunger stillt,
lässt's sich im Warmen doch von gestern träumen.



24.11.2025 © rewey

Wenn die Rosenblätter
www.leitheim-gedichte.de
Gedicht -Nr. 825
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Wenn die Rosenblätter fallen
in den Gärten ab von Strauch
Wenn die ersten Nebel wallen
spüren wir des Herbstes - Hauch.
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Wenn vom Baum die Blätter fallen
zeigen auf Vergänglichkeit
Krähenrufe laut erschallen
ist der Winter nicht mehr weit.
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Wenn die Äcker, Felder leer
kalte Nächte ziehen ein.
Wenn vom Schnee die Äste schwer
Jahr wird bald zu Ende sein.
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Wenn wir an die Toten denken
hin zum Friedhof Schritte lenken,
sehen wie die Zeit verrinnt
bald ein neues Jahr beginnt.
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Peter Leitheim: Spiegelbild der Seele
Gedichte, Märchen, Kurzgeschichten.
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