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Gedichte zum Mai - Seite 7


Der Mai

Ein Tag im Wonnemonat Mai
So schön er ist, zieht schnell vorbei
Es folgt der nächste daraufhin
Es juckt am Ohr und ganz tief drin

Ein Käfer rot fliegt hoch daher
Gut beflügelt fällt´s ihm nicht schwer
Er landet mit einem leis-lauten Krach
Oben auf dem gläsernen Verandadach

Die Vögel sind wie toll
Der Himmel scheint von ihnen voll
Sie singen schon morgens in aller Früh
Reagieren nicht auf „Hot“ und „Hü“

Die Wiese wächst, wird bald zu Heu
Die Fliege kleckst, den Kühen treu
Der Bauer wendet die erste Mahd
Im Garten sprießt der Kopfsalat ...

Die Grille eisern zirpt ihr Grillenlied
Was man unter Liebenden gern sieht:
Sterne funkeln nachts am Himmelszelt
Sie ist so schön, die uns´re heile Welt!!!

In der Natur draußen treibt es wie wild
Sehnsucht nach Ruhe bleibt ungestillt
Alles dehnt sich aus, wächst und gedeiht
Das was vormals allein, ist bald zu zweit …

Was zu zweit, das ist so gang und gäbe
Bleibt im Frühling selten träge
So folgt den Eltern meist ein Kind
Das oftmals ein Geschwister find

Das Licht greift um sich, strahlt, leuchtet und wärmt
Summ ich ganz leise und hab geschwärmt
Von Wohlgerüchen und lauen Lüften
Von lindgrünem Laub und von süßen Düften

Vom Zenit, dem himmlischen Scheitelpunkt
Zu dem ein Spruch der Erheiterung gefunkt
Die einmal entfacht dann stetig sich erhellt
Bis allem Untergang der Weg verstellt …

Ist doch die Natur selbst Herrin unsrer Welt
Hat sich selbst auf ein ewiges Podest gestellt
Und Niemand deucht´s vor deren Wonnegipfel
Dass der Untergang hängt an einem einz´gen Zipfel …

So endet selbst der schöne Mai
Der Juni folgt gleich… Eins, zwei, drei
Aus Frühlingstagen wird der Sommer bald
Herbst folgt, des Winters ist es wieder kalt …

***

Drum nütz´ die schöne Zeit des Mai`s
Störe dich nicht an einem Tropfen Schweiß
Sondern erfreue dich an Wärme und an hellem Licht
Sonst bist und bleibst Du bloß ein armer Wicht …


© Auris cAeli
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Mai

.... Ein Glück, April ist bald vorbei.
Willkommen, lieber Monat Mai,
denn Dichterherz und Dichtermund
füll´n sich mit Worten, süß und bunt.
Das Herz ist voll, der Mund läuft über,
der Dichter dichtet wie im Fieber.
Als ob es von alleine dichtet,
so wirbelt auf, was zugeschichtet.
Spontan drängt sich´s ans Licht empor,
ein Lob, ein Dank, ein Musenchor,
mit schier vulkanischen Gewalten,
durch nichts und niemand aufzuhalten.
.... Gesang wird laut in Moll und Dur,
es singt der Mensch, es singt Natur.
Es singt nicht nur, wer singen kann,
auch wer nicht singen kann, fängt an.
So ähnlich, wie bei unsern Ahnen,
Normannen, Wikingern, Germanen,
wenn sie nach grauen Wintertagen
voll Hunger, Enge, Frost und Plagen
die bleiche Haut nun wieder sonnten
und dabei sangen, wie konnten,
noch ungewaschen und verdreckt,
von Kunstverständnis unbeleckt,
meist zur Gewinnung einer Braut,
nicht schön und edel, aber laut.
.... Genau genommen sind zwei Triebe
hier wirksam: Sangeslust und Liebe.
Aus allen Bäumen, Büschen, Hecken,
an allen Rundungen und Ecken,
durch alle Schnäbel, Mäuler, Kehlen,
in allen Herzen, allen Seelen,
im Wasser, in der Luft zu Land,
soweit das Firmament sich spannt,
da blökt es, muht es, kräht es, summt es,
miaut es, wiehert es und brummt es,
da schnattert´s, zwitschert´s, klappert´s, knurrt´s,
girrt´s, quakt´s, quiekt´s, krächzt´s, zirpt´s, pfeift´s und surrt´s,
so wunderschön, so wunderbar,
so kunstvoll und elementar,
dass selbst die größten Komponisten
erblassen und verstummen müssten:
Ein tausendstimmiger Akkord
in Ost und West, in Süd und Nord.
.... Die Liebe ist´s, die Himmelsmacht,
gebündelt und vertausendfacht
in jeder Knospe, jeder Blüte,
in jedem menschlichen Gemüte
entfacht und angespornt vom Streben
nach Leben, Leben, Leben, Leben.
Der Zauberstab des Monats Mai
macht Riesenenergieen frei,
die vorher in verborg´nen Tiefen
untätig warteten und schliefen.
Was immer sich entfalten kann,
fängt jetzt zu blühn und wachsen an,
und all das heftige Geschiebe
entspringt aus Liebe, Liebe, Liebe.
.... Selbst jene, die sonst niemals sangen,
beginnen, damit anzufangen:
Der Bauer fährt auf seinem Trecker
ein Liedchen singend durch die Äcker.
Die Bäuerin, die Forke schwingend,
entfernt den Mist des Kuhstalls singend.
Es singen Mägde, singen Knechte,
getrieben durch geheime Mächte.
Ein Baby, das am Schnuller lutscht,
fühlt sich zum Singen aufgeputscht.
Die Oma singt im Altersheim,
und fröhlich singend schlürft sie Schleim.
Ihr Mann singt in der Badewanne,
denn in ihm singt das Kind im Manne.
.... Auch ich sing mit, wenn alles singt,
weil Dankbarkeit mein Herz durchdringt,
in bunt gemischten Jubelchören.
Wer Ohren hat, der kann es hören.
Es tönt und klingt voll Überschwang
ein unaufhörlicher Gesang,
womit die Lebewesen proben.
gemeinsam ihren Herrn zu loben,
der im Beginn durch seinen Ruf
dies Wunderwerk aus nichts erschuf.
.... O Leser, tu doch auch den Schritt:
Sing einfach mit den andern mit.
Silesio
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