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Gedichte Über Mahnung - Seite 38


Mein Traum vom Ingenieur

oder gerade noch mal Glück gehabt...

(Narrativ: Lebenslanges Lernen, Verkörperung des Wissens, Operation am Auge vorbei)

Ein Mann mit ganz eigenem Traum recht hart scheint sein Blick
Schaut ein Stück seines Wegs zurück

Von Kindesbeinen an, so zusagen,
Hat er einen Weg wohl eingeschlagen
Der ihn mit den Weisheiten konfrontierte
Die manch ein gebildeter Mensch schriftlich konservierte

In der Schule, ja, selbst im Schlafgemache
Lernte er, ihm fiel´s nicht schwer
Besonders Mathematik und seine Muttersprache
Auch in den Naturwissenschaften, ja, da war er wer

Bald schon fasste er sich ein Ziel
Und studierte dafür, ewig lang und fast ein wenig viel
Tagein, tagaus saß er über Büchern
Von Wissen geborgen, lag er in trocknen Tüchern

Das Wissen wuchs, der Körper auch
Er fühlte die Macht der Ruhe stets in seinem Bauch
Mit den Jahren wurden aus Lehrern Studienräte und Doktoren
Er lauschte sinngewaltig dozierenden Professoren

Sein Geld war knapp, seine Stunden eilten
Doch Ausdauer, Glück und Erfolg stets bei ihm verweilten
Des Abends mit Kommilitonen beim Bier in vertrauten Runden
Erinnert er sich trotz des unmäßigen Lernens an viele schöne Stunden

Mit dem bestandenen Examen, nach fleißigen Jahren
Bekam er, nicht nur um es zu verwahren
Ein Diplom in seine Hand
Dann zog er seine Frau an Land

Sie half ihm, Gesundheit, Titel und Ehren zu verwalten
War sie doch vom Herrn Ingenieure angehalten --
Es gehörte zu einer ihrer vielen freudvollen Lehren
Dass es lohne, des Menschen Geisteskraft zu mehren

Angestellt als Mitglied in einem großen Team
Suchte ihr Mann nach Wegen, den Routinen des Alltags zu entflieh´n
Ersann und kombinierte mit klugem Kopf eine ziemliche Menge an Gedanken
Kurz: konnte seinem Hirn schon bald die Zukunft als Ingenieur verdanken

Man muss wissen, seine Vorstellung der Welt aus Ding und Geist
Die sich trotz Gegensatz oftmals als ähnlich wohl beweist
Sein Wissen von Gesetzen und unsichtbaren Kräften
Finden sich aufgezeichnet in Datenbanken, Büchern und in dicken Heften

Man kann, wenn man der Sprache und der Zeichen mächtig
Des Doktors Schlüsse nachvollziehen und fühlt sich prächtig
Wenn diese sich dann später als richtig erweisen
Man schmiedet gewissermaßen die Zukunft, heraus aus heißem Eisen

Aber mit den Jahren wandelte sich sein Tun dann schließlich
Er empfand das letztlich fast verdrießlich
Zur Anwendung der Technik gesellte sich die Disziplin „Verwaltung“
Mit dieser veränderten sich letztlich auch große Teile seiner Geisteshaltung

Freude und Fantasie, seine Studienbegleiter
Missfielen sich auf der Karriereleiter
Mit konzernübergreifender Organisations- und Arbeitsphilosophie
Wie produziert man schneller, billiger und ohne Menschen? … die neue Phantasmagorie!

Um die Fünfundfünfzig Jahre war der Ingenieur dann alt
Da hieß es für seine Wertvorstellungen ganz einfach „Halt!“
International hatte man seine Philosophie durchdacht und weiter ausgesponnen
Und eine Zukunft mit großem Wachstum ohne deutschen Ingenieur sich ausgesonnen

Unter seinem Schädeldach führte der Ingenieur so manche abstrakte Idee mit sich
Die zeichnete er Zuhause auf, da er auf leisen Sohlen schlich -
Hat sie für sich entwickelt, sein Wissen nochmal übergreifend angewandt
Dann von daheim, per Rechner, an interessierte Freunde abgesandt

Für sein berufliches Tun war in der alten Firma nicht mehr Raum
Für ihn war er dort aus, der Arbeits- und Koordinatoren- Traum
Sein Vertrag bald schon aufgelöst, er abgefunden
Ging das ganz leicht mit Geld zu klären, hieß es zu ihm, unumwunden

So fand sich der kluge Geist ganz plötzlich kurz vor der Rente
Die Zeit, auf die das Warten sich bislang auf Ewig längte
Für sich als rotierendes, kleines Rädchen, mitten drin im Zentrum des Betriebes
Erwartete er einen neuen Ort des Schaffens, weit außerhalb der Grenzen des alten Getriebes

*****

Nun hat er Zeit für seine Hobbies, nun hat er Ruh
Schaut der lebendigen Natur bei ihrem Tuen zu
Genießt, je nach Laune, Müsli oder Brötchen des Morgens, früh am Tage
Und feiert, „Carpe diem!“, mit seiner Frau die neue Lebenslage!

***********

Resümee

Die Pfade des Lebens erweisen sich in fast allen Fällen als schon begangen
Von Menschenwesen, die in dergleichen Haut gefangen
Die Tugenden des Menschen erweisen sich zugleich als dessen Schwächen
An den sich die eigennützigen Vertreter der Gattung Homo sapiens in ihrer Einfalt rächen

Die Ideale der Jugend haben nur für den Bestand
Der niemals einen Widersacher fand
Der ihn beugte und ihm an Kräften überlegen!
Den Ingenieur fand mancher Doktor geradezu verwegen…

*****

Richtigstellung

Ich selbst, der Dichter, habe das Berufsziel „Ingenieur“ weit verfehlt
Ich war einer, der in der Schule oft gefehlt
Einer, der seine Hausarbeiten nur selten mal gemacht
Ich bin einer, dem ein anderer Lebensweg zugedacht

Doch auch ich steh´ nun vor dem beruflichen Aus, kurz vor der Rente
Die Arbeit sich zur Jugendzeit in mein Leben drängte
Weil ich von der Welt was wollte
Weil sie mir sonst nur Siechtum, Dummheit und die Armut zollte

Bin noch soweit gesund und munter
Schlucke meinen Ärger meistens runter
Lache dabei gerne und auch viel
Bin von der Einstellung zum Leben ganz zivil

Ich schließe daher dies Gedicht
Frühmorgens bei halbwegs hellem Tageslicht
Bei halbwegs guter Laune, ohne großes Leid
Bin zu einem neuen Lebensabschnitt bereit ...

Studieren tät mir Freude machen
Lernen und Abstrahieren tät mich strahlen lassen
Mal sehen, wie es weitergeht
Fürs Studieren ist es nie zu spät! ...

© Caeli
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Weltallexkursion

Wir waren nie so mächtig und gleichzeitig so komplett ohne Macht
Wir haben nie in so einem Wohlstand genossen, aber waren gleichzeitig so zukunftsverdrossen
Denn was hat die menschliche Gier nur mit unserer Erde gemacht?
Artenvielfalt schwindet, der Mensch ist wohl erblindet
gegenüber der Schönheit unserer Natur
Wie soll es denn so weitergehen, wenn wir diese Tatsache nicht verstehen?

Nie hatten wir so viel, aber auch nie so viel zu verlieren
Unsere Gier holt uns ein, wir sind gejagt von Naturkatastrophen und Pandemien
Was für eine Welt wird das für meine Kinder sein?
In dieser Angst lebe ich bang, ich möchte nicht mehr länger schweigen

Wie laut soll die Erde noch schreien? Soll sie etwa noch mehr im Sturm zerstören und anderswo aus Vulkanen speien?
Unsere Erde gerät aus ihrem Gleichgewicht
Und ich bin nicht bereit das zu akzeptieren- ich bin jung, so und hier möchte ich nicht erwachsen sein- so nicht!

Wir schreien schon auf den Straßen, überall protestierende Menschen in Scharren,
wie können unsere Mächtigen nicht handeln, wie können sie diese Untätigkeit wagen?
Schwimmen in ihren Reichtümern, während Naturkatastrophen die Häuser ihrer Bürger zertrümmern,
Hilfen die kommen viel zu spät,
und was ist schon Geld? Im Endeffekt nur Papier und auch wo rein gesteckt ist’s bei der nächsten Naturkatastrophe schon vom Winde verweht

Sag mir wie laut müssen wir hier noch flehen für nachhaltige Ideen?
Doch die Reichen lecken sich ihre fettigen Finger, mit vier Autos in ihrer Villa,
denken nicht an die von dem dadurch verbauten Land abhängigen Bauern, das sind doch nur Geringverdiener

Sag mir wie laut müssen wir noch schreien, bis etwas passiert in den oberen Reihen?
Warten wir so lang bis die Erde wirklich sagt es ist Schluss?
Und der Mensch sich endgültig von unserem Planeten trennen muss?
Wir erforschen wohl deswegen den Mars, denn das ist längst der Plan
Diese Gesellschaft zu evakuieren, auf einen neuen Planeten, damit wir diesen wieder gegen die Wand fahren

Auswandern, damit sich die Erde von uns erholt
Doch kaum sind wir woanders, werden wir wieder von unserer Gier eingeholt
Wir können nicht fliehen davor, die Erde kann wohl nur mehr vor uns fliehen
Unsere Weltallexkursion, die wird sich nicht lohnen

Denn es ist nur eine Exkursion, kurz könnten wir wieder genießen was uns geschenkt wird
Bevor der Mensch dies wieder zu einer wünschenswerten Utopie um kreiert
Alles wieder zerstört, der Aufbau liegt dann erneut in Schutt, Asche und Flammen
Kämpfe gegen die Natur sind jene, die wir Menschen doch noch nie gewannen
Aber die Regierung schert das nicht, denn sie bastelt noch an unserer Weltallexkursion
Dabei sind wir doch schon mit einem Planeten überfordert, lassen diesen liegen in Trümmern und verkümmern
Dass wir einen zweiten besiedeln wollen, das ist ja fast schon ein Hohn!
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Werbung

Vorwort

Der Vogelmann um ein Weibchen wirbt
Damit seine Gattung nicht nach seinem Ende stirbt

Der Menschen wirbt auch, jedoch zumeist zum Zweck der Vorteilsnahme
gewinnt Verstand oder auch das Herz seines Partners, seiner Dame
Deren Wünsche bzw. dessen Liebe auf des Lebens Pfaden durch Konsum von Luxus dann zumeist verdirbt

*****

Werbung

Ein toller Spot
Wirkt recht flott
Durch Aug und Ohr wahrgenommen
Ist er vom Werbefachmann ausgesonnen

Sanft steuernd, bis hin zur Diktatur der Triebe
Uns anheuernd, appellierend auch an unsere Liebe
Preist sie Produkte, Dienste und Gesinnung an
Zeigt uns, was Politik und Wirtschaft an Gutem leisten kann

Bauend auf unsere Schwächen
Ausgedacht sich an der Struktur unseres Verstandes zu rächen
Verführt sie oftmals zum Konsum
Und macht häufig einfach dumm

Zusammen mit dem neusten Hit
Dem letzten Schnulzensong
Gibt sie uns den Kick
Bringt uns ganz aus der Fasson

Werbung führt zurück ins Leben, aus der Entbehrung
Ist stets zugegen, führt manchen Mythos zur Entehrung
Entwickelt ein Gesellschaftsbild
Den Qualitäts- und Verstandsbewussten macht sie wild

Erweckt Bedarf wo kein Bedürfnis war
Schreit stets nach Expansion
Verschmiert die Sicht, die vordem klar
Setzt zudem auf Inflation


Sie baut auf ein Gerüst von smarten Lügen
Ausgedacht um unsere Nüchternheit zu trügen
Um Gegner auszustechen
Des Konsumenten Willen klein zu brechen

Es fehlt die Wahrheit bei so manchem Werbespruch
Der Superlativ trifft auf den Hörer, entpuppt sich als ein böser Bruch
Die werbende Übertreibung sich wie ein schwarzes Band durch unser Leben zieht
Genau solange und soweit bis der Umworbene vor der Werbung flieht

Die preisenden Worte wirken überzogen, sind uns tief ins Ohr gelegt
Ganz wie wenn Kuckuckseier ins Philosophennest hineingeschwebt

Die großen Scheine sind uns stets aus dem Portemonnaie gezogen
Wobei wir um den Wert von Wahrheit und von Dinglichkeit nicht schlecht betrogen

Werbung färbt ins rosarote, überzeichnet den Kontrast
Biegt jeden Fakt, bis er zum Konsumenten passt

Ja, mit Propaganda wird bekannt gemacht
Dazu ist sie wohl ausgedacht

Werbung bringt also nicht nur Gutes
Vielmals ist sie vor allem auch Verdruss
Doch seien wir guten Mutes
Manchmal ist sie uns, wie die Meinungsfreiheit, auch ein Genuss

Drum lasst uns zum Schluss die Frage stellen
Warum gerade die Politik der Werbung allzu sehr bedarf
Vermutlich liegt das an der verursachten Blendung, einer grellen
Vielleicht aber auch am Verstand des konsumierenden Wählers, der nicht scharf

Politik baut das Tor für die große Masse
Die hin zum Pferche wird verbracht
Werbung funktioniert dabei ganz Klasse
Verhilft dem Werbenden mit Bild und Wort zur Macht



Das Resümee

Wird in der Demokratie geworben
Ist dies wie das Pünktchen auf dem i
Sind wir Menschen doch nicht nur durch Werbung allesamt verdorben
Wünsche gegen Verdrossenheit: eine Werbestrategie

© Auris Caeli
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