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Gedichte über Lust - Seite 5


Hals über Kopf

Du bist gegangen,
wie eine flüchtige Sünde,
die Laken vorhanden,
doch immer noch zerzaust,
nicht vom Schlaf,
sondern davon allein,
wie dein Körper sich krümmte,
als ich dir Dinge flüsterte leise,
die dich dazu brachten,
mir auf die Lippen zu beißen ,
nur um still zu sein,
weil sie Obszönes sagten.

Dieses Bett erinnert sich
an unsere letzten Stunden,
an deine glatte Haut,
mal oben, mal unten...
an das Keuchen,
das ich zu verbergen
versuchte,
an die Art, wie ich danach
ungläubig diesen Rausch
verfluchte,
an all das Verruchte
in dieser Nacht,
immer noch zeugt
Schweiß vom Spaß,
das Kissen immer noch
nass.

Du dachtest, du wärst
ungeschoren davongekommen
doch komm zurück,
atme ein...was dich verzückt,
mein Geruch haftet immer noch
in deinen Gedanken benommen...
immer noch heiß...
immer noch durchnässt...
wartest immer noch darauf,
dass meine Finger
dich wieder so verformen...

Du und ich
und eine Spur von Verführung ...
noch warm
von der Berührung ...
laut gehauchte Worte,
pulsieren in fiebrigen Adern,
wie Brandbeschleuniger
der erotischen Sorte,
forsieren sie das Feuer,
was in uns ist am Wabern...

Unsere Sprenkleranlagen
durch Feuermelder ausgelöst,
aus Schweißdrüsen sich
salziges Löschwasser ergießt...
Adrenalin will die Erregung
ins Unermeßliche hochjagen,
verborgenes Verlangen
entblößt...
pure Leidenschaft fließt...

Die Flammen in uns
greifen auf alles um uns über,
im Zentrum der Wunsch,
ewig so zu brennen...
die Sauerstoffzufuhr
hängt am Dopamintropf,
mit dem letzten
Infusionsbeutel versengen wir,
verglühen
Hals über Kopf ...

© meteor 2025
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Seelenregen

Der Geruch des Regens hüllt uns ein,
während du mich sinnlich verführst,
deine Lippen verbrennen meine,
in deinen Augen steht, was du spürst.

Wir nehmen uns die Zeit zuzuhören,
lassen unsere Augen mit sich reden,
wie sie sich mit Blicken betören,
sich unsere Liebe visuell eingestehen.

Vier Pupillen erfassen ihr Gegenüber,
vier schwarze Löcher ziehen sich an,
verlieren sich im Sog hinter Lidern,
ein Regenbogenhorizont aus Persipan.

Beim freiwilligen Sturz ins Inferno,
im freien Fall durchs Seelentor,
mit Freifallschein ins Herzcasino,
dringen wir in unsere Zentren vor.

Donner dröhnt aus unseren Herzen,
Gefühle prasseln auf Fingerspitzen,
heißer Strom züngelt in Zündkerzen,
springt über in Zungenkontaktblitzen.

Tauchen ab in ein Meer aus Küssen,
unsere Haut steht unter Feueralarm,
stoßen uns ab mit beiden Füßen,
springen umarmt in den Sinnesozean.

Unserem Schicksal ist es egal,
ob wir darin ertrinken,
es lässt uns keine Wahl,
müssen uns ineinander winden.

In uns bricht ein Sturm los,
ein Gefühlsbeben bahnt sich frei,
wie in einem gigantischen Erdstoß,
zerreißt eine Welle uns entzwei...

Aber unsere Seelen sind längst eins,
in sich verschmolzen, verbunden,
treiben in sich verschränkt vereint,
bleiben weiter in sich gewunden.

In einem schier endlosen Ausgleiten
stranden wir auf einem Berggipfel,
über uns sich Regenwolken ausbreiten,
Tropfen fallen auf Haut wie I-Tüpfel.

Mit jedem Einschlag ein Erreger,
eine Sinneswahrnehmung, ein Laut,
wir liegen auf uns, spiegeln uns wider,
im Seelenregen in uns vertraut.

© meteor 2025
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