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Gedichte über Lust - Seite 6

Dieses Jahr

Sonnenwam lächelt mir
der Frühling ins Gesicht
und kitzelt verschmitzt
die wintertrunkene Seele

Schläfig noch räkelt sich
die Neugier im gewohnten Bett,
blinzelt mit kleinen Augen
auf knospend neues Jahr

Träge gähnt das Herz
vor sich hin
und schiebt langsam
den Vorhang des Vergangenen zur Seite

Das Alte gibt den Blick frei
auf das, was werden will,
schemenhaft am Horizont zu erahnen
Regenbogen kündet Segen

für neu und alt
und leicht und schwer
für dich und mich
und dieses Jahr
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Angelika Zädow Gedicht zur Merkliste

Die Ruhe durch den Sturm (N.49)

Wie soll man in Ruhe steif stagnieren, wo jener Sturm sie dir entlockt? Aber im Geiste eines jeden, doch eben durch diesen, so viel Begreifen du ergreifst.

Eingangs ist wenig Weg der Schwerere, als dieser zur eigen stillen Mitte. Gleichwohl das Auge des Tornados, durch Spurt und Tritt zu durchschreiten.

Schau! Der Terrasse Windspiel speist von ihm, dem Sturm, dessen Winde. Eisen schlägt auf Eisen, Gedanke auf Gedanke.

Die Willkür soll dein Feind nicht sein. Genieße der Ideen Glockenschlag, das Fauchen des Sturms. Stille kehrt ein.

Jacob Seywald XIII
Jacob Seywald Gedicht zur Merkliste

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Der Mann, das Opfer

Kennt Ihr auch solch wilde Lesben,
die – so ähnlich wie die Wespen –
immer alle Männer stechen,
um an ihnen sich zu rächen?

Wer hat Lesben denn ermächtigt –
diese Frage ist berechtigt –,
sich zu rächen an dem Mann,
der für sein Geschlecht nichts kann?

Niemand kennt den Grund der Rache,
denn der Ursprung dieser Sache
liegt in der Biologie –
alles dreht sich nur um sie:

Biologisch ist der Mann
nämlich wertvoll, falls er KANN
Nachwuchs zeugen mit der Frau.
Ja, die Schöpfung ist sehr schlau!

Unterm Trieb er leidet sehr
und trägt an der Bürde schwer,
die die Schöpfung ihm auflud,
tut der Trieb auch oft sehr gut.

Denn der Mann ist hier das Opfer
und kein böser „Frauenstopfer“,
hat er doch die Frauen lieb,
kann nichts ändern an dem Trieb.

Deshalb kühlt nicht Euer Mütchen
an den Kerlen mit den Rütchen,
denn Ihr Lesben könnt drauf bauen:
Männer zeugen auch für Euch die Frauen!

© Micha Schneider
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Micha Schneider Gedicht zur Merkliste

Sadomasochismus (Wehmut in Demut)

Trägst Strümpfe stolz an deinen Fesseln
Und immerzu ein Lederband;
Willst meine Demut an dich fesseln
Und lösest sie mit gleicher Hand.

Wunsch und Sehnsucht spür' ich tiefer,
Tiefer als die Gegenwart;
Beseelt Befehl der Worte Kiefer,
Gehorchen meine Lippen zart!

Ach und Weh hast du besessen,
Ach und Weh und Schmerz und Lust,
Auf mir voller Stolz gesessen
Und süße Pein in meiner Brust!
Pfauenfeder Gedicht zur Merkliste

Ich brauche Deine Hand, nur Deine und nicht irgendeine

Wenn ich mich freuen
jubeln kann
mein Herz erst richtig tanzen kann
wenn ich Sie spüre
Deine Hand
nur die Deine
nicht irgendeine
die sich mit mir freuen kann.

Wenn ich weine
Leide pur
Trauer in der Seele spür
ist mein Herz nur halb so schwer
wenn ich weiß
sie ist bei mir
nicht eine Hand
die mich berührt
nur die Deine
und nicht irgendeine.

Wenn ich zärtlich mit Dir bin
die Glut so heiß
im Rausch ich bin
ich erst so richtig fallen kann
wenn ich Vertrautheit riechen kann
dann spüre ich stark
eine zarte Hand,
es ist die Deine
nicht irgendeine
nur deine Hand.

Wenn ich in Zeiten irgendwann
die Erde hier verlassen kann
ich nicht weiß
was mir passiert
ich sag " Lebe wohl " zu Dir
ich Dich vielleicht am meisten brauch
wünsch ich mir
halt fest meine Hand
denn es ist die Deine
nicht irgendeine
die mich zur anderen Seite
führen kann.




MB
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gutso Gedicht zur Merkliste

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