Gedichte über Lust - Seite 32

Die bleierne Hitze
Kocht mich ein
Ich weiss nicht
Ob ich eine getrocknete Tomate
Oder eine Fata Morgana bin
Am liebsten würde ich meine Haut ausziehen
In die Gefriertruhe legen
Und nur noch als Skelett herumlaufen

Irgendwann im September
Könnte ich die Haut wieder auftauen
Und langsam anziehen
Und auch den Rest
Aber vielleicht verzögert sich ja alles
Und es könnte Oktober werden
Die Sonne ist ein Platzhirsch geworden
Nicht einmal im Schatten wächst noch Gras

Ich ergebe mich
Der hinterhältigen Wärme
Die in den Wänden hockt
Und mich so lustlos macht
Wie ein Leguan nach der Paarung
Ich bete den Oktober herbei
Fehlanzeige auf weiter Flur
Er reagiert nicht auf religiöse Zeichen


© René Oberholzer

Ich sehe sie in ihrem Mieder,
fast zieht sie mich hernieder.
In ihrem schönen engen Höschen,
glänzt sie wie ein zartes Röschen.

Sie schwärmt von Jugend und Sümpfe
und nicht nur wegen der lila Strümpfe.
Betören tut mich ihr gewelltes Haar,
es glänzt in der Sonne so wunderbar.

Ihr süßer allerliebster fester Busen,
verführt mich fast zum schmusen.
Sie ist echt toll und zart und fein,
lädt mich ein zum goldenen Wein.

Dieses erotische, glückliche Lächeln,
verflucht, es bringt mich zum hecheln.
Ja sie ist es, die fast ideale Superfrau,
leider ist sie schon 74 und mausgrau.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Dein süßer Kuss der muss
niemals ist der Liebe Schluss

hast mich im Traum angelächelt
deine Liebe hat nie geschwächelt
wir haben vom Glück geträumt
dein Körper hat sich aufgebäumt
die halbe dunkele Nacht
hab ich an dich gedacht
ja ich bin sicher und wette
du warst immer schon eine nette
als ich im Traum habe gefroren
du kraultest mir hinter den Ohren
und jeder im Haus der weiß
dass mein Körper wurde ganz heiß
lass uns weiter gemeinsam träumen
unterm Sternenhimmel und grünen Bäumen
verlass mich bitte nie in deinen Gedanken
du mein Blümchen mit zarten Ranken
sehr oft hast du mich schon beglückt
war wunderschön, wie du mich gedrückt
oh verflucht, ja tu es immer wieder
streichele meine zitternden Glieder
hauch positive Energie in mein Ohr
werde niemals jammern wie zuvor

als du bist aufgewacht
hab ich dich angemacht
hast du mich unendlich beglückt
hast sogar Blumen für mich gepflückt
mach weiter, werde sonst noch verrückt
dein Liebreiz hat mich total verzückt.

Dein süßer Kuss der muss
niemals ist der Liebe Schluss


Ernestine Freifrau von Mollwitz

Karlchen, sei doch nicht so blöde,
bedenke, Frauen sind nie schnöde.
Küsse einfach liebevoll, nicht öde,
kein Mädchen darf dabei verblöde.


Nicht jede Frau ist ein Tragöde,
du solltest sie auch nicht entblöde.
Behandele Frauen niemals spröde,
sonst endet die Sache mächtig blöde.

Nun ja, sage was soll dieses Gesöde,
wir sind doch nicht in Wasserröde.
Merke, Küsse sind niemals graböde,
begreife es, sei einfach nicht saublöde.

Manche Schöne, die Scheinspröde,
wirkt dann wie eine Trauereinöde.
Keiner braucht so eine Seelenöde,
lieber eine fesche Wunderspröde.

Warum denn eine
fesche Wunderspröde?

Gnutsch doch einfach
deine flotte Wunderschöne!


Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba