Gedichte Über Lüge - Seite 20

Das Verlogene ist das Verlorene

Wie könnte man sich je zur Freiheit führen,
Wo nicht Liebe ein Leben bestimmt?
Wie kann man dort noch Zuwendung spüren,
Wo man die Wahrheit nicht ernst mehr nimmt?

Sie war schon immer so programmiert
Auf Lösungen – doch mit kleinen Lügen.
Dem Ehrgeiz die ganze Macht gebührt:
Sie musste Menschen immer besiegen.

Geboren aus Minderwertigkeitskomplexen
Dürfen sich vertrauensvoll sie nicht fallen lassen.
Dadurch führen sie sich selbst zum Verhexen,
An dessen Ende steht Männerhassen.

Als Zweitgeborene, so glaubte sie,
War Erstgeborener immer Nummer eins.
Auf ausgleichende Ideen kam sie nie –
Entweder ich – oder eben gar keins!

Erst später spürte sie, was doch Verlust,
Wie sehr sie Naturwüchsigkeit verloren.
Ihr Gemüt wurde so zu verballtem Wust,
Der in Lug und Trug ward eingeboren.

Nichts kann man später zurück holen,
Was man einmal selbst verbogen hat.
Da hilft auch kein flehentliches Wollen,
Unumkehrbar bleibt diese Missetat.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Durch Lug und Betrug,
sich einen Posten verschafft,
andere ausspioniert,
und selber nur gerafft.

Ihr Geist war dreckig,
ihre Ohren waren lang,
was für Kreaturen,
gab es in diesem Land.

Das Glück auf ihrer Seite,
so haben sie gedacht,
es kam der Tag,
da hat es mächtig gekracht.

Sie wurden überführt,
an den Pranger gestellt,
dann war es vorbei,
mit ihrer heilen Welt.

Freunde, Verwandte und Bekannte,
die hatten sie verloren,
sie wurden überführt,
mit ihren langen Ohren.

Doch einige Langohren,
wer hätte das gedacht,
hat sich mit dem gestohlenem Geld,
einfach davon gemacht.

Eine Firma gegründet,
spielt jetzt den Chef,
wenn ich das so sehe,
wird mir richtig schlecht.

Mit dem gestohlenem Geld,
sie weiter Macht ausüben,
reich sind sie geworden,
durch Lügen und Betrügen.

Das schlechte Gewissen,
sie dann plagt,
die Seele sie erinnert,
etwas falsch hier lag.

In der Stunde des Todes,
werden sie Erwachen,
keiner wird ihnen Vergeben,
auch sie gehen mit leeren Taschen.

Juli 2021 Sabine Volkmar

Anmerkung: Danke Ines, das Du mich auf die Idee gebracht hast, über dieses Thema ein Gedicht zu schreiben. Und Danke für die Überschrift.