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Gedichte über Liebe - Seite 2394


Mein Brief an Ottilie

Meine geliebte Otti,
ich träumte von einer neuen Realität
In er ich erwache, stärker, größer, wissender.
Du glaubst, wenn ich dereinst aufkomme
Werde ich noch kleiner sein.
Hilflos wie ein Hund in der Erde nach meinem Glück scharren.
Ich habe mich verirrt meine geliebte,
In eine Zukunft in der deine Träume versiegen.
Du hast dich geflüchtet in Intrigen.
Deine himmelsblauen Augen, trüb blickend mich an, sind heute fast grau.
Grau wie der Staub der auf uns liegt.
Mein Körper schmerzt Liebling.
Ich wünsche mir die Freiheit etwaig für uns zum ungebunden leben,
Du baust Mauern, die uns halten, überwiegend gefangen.
Die Geheiße die wir uns selbst auferlegten,
Klemmen in die wir uns selbst zwangen,
Arretiert in unseren eigenen Gewalten.
Ich spreche oft von Kunst,
Deine Violine altert in der Vitrine.
Du verstehst meine Texte nicht,
Mit deinen Worten demütigst du mich.
Du warfst in den Eimer unter der Spüle,
Was ich dir im Vollmond widmete.
Du maskierst mein Weh,
Wenn ich nachts noch an meiner Pfeife zieh.
Ich lausche deinem taktvollen Atem,
Ferner von deinem Bette aus, dein leises Amen.
Du kamst jede Nacht vor mir zu Ruh,
Im Traum liegest du bestimmt auf einem handverzierten Himmelbett,
Nicht neben mir im Stroh auf unserem schmalen Lotterbett.
Im Traum bist du sicher gesünder und gewiss nicht an meiner Seite.
Ich enttäuschte deine Mädchenträume,
Ich war nie gut begütert, gar fürstlich, ja nicht mal sonderlich gutverdienend.
Wir lebten getrennt in einer Liebschaft,
Eine Liebelei in der du dich gefangen fühltest.
Ich brachte stets meine Romanzen aufs Papier,
Du fühltest dich in meinem Leben unmerklich
In einer dunklen Nacht die du stetsfort verschliefst
Sprach dein Vater mit mir
Ich solle von dir gehen, mit mir bringest du dich nur ins Elend
Doch ich mochte unser gemeinsames Heim
In das wir trieben unsern eignen Keil
Und du in letzter Zeit nicht mehr putztest
Indem du nur noch für dich kochtest
Denn warst du so verzagt
Das du streiktest gegen mich
Als du kränker wurdest, ließ ich über Monate das schreiben
Diese Krankheit nahm uns alles
Du blühend wunderschöne Rose
Verblasstest zu knochig kalten Händen
Unser Kind erblickte nie das Licht
Ein Teil deines Lichts erlosch mithin
Du warst seither Gottesergeben
Ich suchte im Glauben vergeben konnte leicht als ungläubig weiterleben
Doch in dieser Nacht betete ich
Gott lass sie leben, deine Engel dir im Himmel ergeben, lass meinen auf Erden weiterleben.
Amen
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Wenn die Seele schweigt

Wenn sich schwere Regentropfen
in die Tiefen deiner Seele niederlassen
und die Spuren deines Lebens
Schritt für Schritt ganz still verblassen.

Dein sanftes Herz nicht mehr den Takt hält,
weil die Melodie verklingt.
Rhythmus nur noch dann in Fahrt kommt,
wenn du deinen Ton verstimmst.

Sich dein selbstbewusstes Wesen
rar macht und in Schweigen hüllt.
Deine Pflicht, jede Erwartung
nicht mehr so wie sonst erfüllst.

Wenn der Schatten dein Zuhaus ist,
das Sonnenlicht dich nur bedrückt.
Und du deine Kraftreserven
nicht mehr jeden Tag bestückst.

Du dich klein fühlst, weil die anderen
dich nicht lassen wie du bist.
Ständig mäkeln, kritisieren
was für ein querer Mensch du bist.

Ein einziger Kampf zum Überleben,
weil alles schwer und mühsam ist.
Du nicht mehr so sehr darauf achtest,
ob du deinen Wert aufgibst.

Resignierst, weil du zu müd bist
immer nur im Sturm zu stehen.
Nur noch funktionierst im Modus,
den die anderen gerne sehen.

Lange hast du angeklopft,
doch du wurdest oft verwiesen.
Viele Türen blieben verschlossen,
ließen sich nur schwer entriegeln.

Immer mehr versuchst du dich
nun anzupassen wie der Rest.
Einfach in die Masse tauchen,
weil nur so sich's leben lässt.

Aber willst du wirklich,
deine eigenen Werte fallen sehen?
Nur noch in die eine Richtung
ohne Gegenwind zu gehen?

Klar, so fühlt sich alles einfach
und das Leben leichter an.
Keine Hürden, keine Fallen,
die du so kaum meistern kannst.

Lass nicht zu, dass du dich aufgibst
und dein Leben fremdbestimmt.
Niemand sollte dich missachten,
weil du treu und ehrlich klingst.

Jeder darf sich seiner Schwächen
stellen und mal kritisch sein.
Denn die Wahrheit kann nicht ständig
im Verborgenen liegen bleiben.

In seinem Rückzug zu verweilen,
sich in Zeiten auszuruhen.
Sich der Welt kurz zu verschließen
ohne irgendwas zu tun.

Sieh dich um und achte
auf die Menschen, die dir treu.
Sich mit dir im Geist verbünden,
zu dir stehen ganz ohne Reu.

Dich um deinetwillen schätzen,
weil du schön und kostbar bist.
Du nicht schweigst und die dir lieb sind
immer mit viel Herz umringst.

Du wirst niemals ganz vergessen,
weil du so sehr wichtig bist.
Wer dich schätzt, wird zu dir stehen
ohne jeden Kompromiss.

Bleib der Mensch, der mit uns lächelt,
weint und fühlt und Freude zeigt.
Du bist wundervoll und herzlich,
ein Hoch auf die Verbundenheit.
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