Sortieren nach:

Gedichte über Liebe - Seite 1714


Geschichte einer Liebe

Als unser Glas noch voll war
maßen wir die Zeit an
Schneckenspuren
und irdene Schönheit an Libellenflügeln
–doch nichts kam DIR gleich.

Faun,
wie entfesselt
spieltest du die Fiddel,
brachtest meine Saiten
zur Krümmung
und faltetest Dimensionen
elffach und mehr.

Vielleicht ist es
das Irren der Sprache,
dass sie stets
mit Missverstand
schwanger ist
während unsere Hände
doch Wahrheit tasteten,
als sie blind
und berauscht vor Glück
über das anderen Gärten tanzten.
–Nektarsatt waren wir
in jenem smaragdgrünen Frühling
und hummelfroh.

Verwunschene Wege trugen unsere Füße
an die Grenze zwischen Elb und Mensch.
Und verborgene Treppen führten
zum Dach der Endlichkeit
bis dorthin, wo die Himmelsfeuer glühn.
Uns winkten Nebelspiralen ,
blass lavender,
deuteten an wo Heimat wär‘.
Und alle Sterne stieben aus ihren Bildern
als ich dir das Blau
aus der Schwärze des Weltalls pflückte.

Als unser Glas noch voll war,
maßen wir die Zeit nicht am Wein
– wir legten unsere Lippen ineinander:
einer des anderen Gral ,
nicht wissend, was durch unsre Adern flösse.

Vielleicht ist dies das Irren der Liebe,
dass sie beherzt auf Schnecken reist
und es sie dünkt,
Atlas würde das Himmelsgewölbe
ewig auf seinen Schultern tragen.


© Anouk Ferez, 1/2017

...und so ist es wohl unser menschliches Irren, nicht zu begreifen, dass Liebe ewig währt. Und so steigen wir lieber in Autos, als auf Schnecken zu reisen und entfliehen den Grenzen zwischen Elben und Menschen, um am Rand irgendeiner grauen Stadt zu leben. Und so bleiben wir eher unter dem Dach der Endlichkeit in IRGENDEINER Gesellschaft, als miteinander die Ewigkeit zu blicken...

3410. fiue-
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Kleines Luder

-LIEDTEXT-

Ich hab dich gestern mit einem andern gesehn
Eng umschlungen wie ein Liebespaar
Ich hab die ganze Nacht kein Auge zugemacht
Hab überlegt, ob`s nicht doch ein Irrtum war

Du tust heut Morgen, als sei überhaupt nichts geschehn
Bist so normal wie man nur normal sein kann
Dann gehst du einfach fort, ohne ein klärendes Wort
Ich weiß genau, irgendwas bahnt sich da an

Denn früher hast du immer gefragt: kommst du
Mit, früher hast du nie was gewagt, keinen
Schritt ohne mich unternommen
Davon bist du abgekommen

Ich muss nicht wissen, mit wem du mich da betrügst
Wer das gestern an deiner Seite war
Wie der sich gar zu dreist, der Typ, an dich ranschmeißt
Wer es auch war, er kam dir entschieden zu nah

Was soll ich sagen? Er ist ja nicht mein Problem
Das könnt auch irgendein, jemand anders sein
Entscheidend ist, dass du zu weit gegangen bist
Das werd ich dir sicher so schnell nicht verzeihn?

Denn früher hast du immer gefragt: kommst du
Mit, früher hast du nie was gewagt, keinen
Schritt ohne mich unternommen
Davon bist du abgekommen

Es ist ganz offensichtlich so, du brauchst mich nicht
Und während meine Welt in sich zusammenbricht
Kommst du, wie`s scheint, auch ganz gut ohne mich zurecht
All das Getue, all die Jahre, war nicht echt
Alles nur Schau, die Nummer mit der hilflosen Frau

Denn früher hast du immer gefragt: kommst du
Mit, früher hast du nie was gewagt, keinen
Schritt ohne mich unternommen
Davon bist du abgekommen

Grad geht die Tür auf und du kommt herein
Es kommt noch besser, du bist nicht allein
Schleppst diesen Typen wie selbstverständlich an
Erst aus der Nähe erkenne ich den Mann

Den lieben, sogenannten Überraschungsgast
Als du ihn gestern, Zufall war`s, getroffen hast
Habt ihr euch das bestimmt gemeinsam ausgedacht
Und mich ganz schön erschreckt und um den Schlaf gebracht

Du kleines Luder, du und dein Bruder
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige