Gedichte über das Leben - Seite 2920

mein zweites Ich
mein zweites Ich
oder jenseits der Welt

Jenseits der Welt
ist das das Stemenzelt?
Jenseits der Welt
- eine andere Welt?

Ferner Herzschlag
in der Stille
heißer Sommertag
fremder Wille.


Ist das mein zweites Ich?
fragt es sich,
Habe ich ein zweites Ich?
frage ich mich.

Fremder Herzschlag
in der Ferne
andre Welt andrer Tag
Welt. All und Sterne.

Fremdes Leben
nicht das meine
Hand mir geben
ich alleine.

Zweimal fühlen
gleiche Zeit
warme kühlen
nicht bereit.

Jenseits
von Nacht und Licht
ein fremdes Gesicht
meinerseits.

Jenseits der Welt
in einem anderen Sternenzelt jenseits von Tag und Licht
ist mein Gesicht.

Mein zweites Ich
frage ich mich
weiß ich jetzt
- zu guter letzt.

Apr. 2005
copyright Lilly Lime

Eine Blume
viele Blüten.

Ein Stiel,
unzählige Knospen,
teilweise Blüten in voller Pracht.
Unterschiedliche Entwicklungen.

Jede Blüte ein Individuum,
alle
aus einem Ursprung.

Weiß die eine Blüte
von der
auf der gegenüberliegenden Seite?
Wissen sie,
von ihrer Verbundenheit?
Wissen sie,
dass keine besser, schöner ist,
als die andere?

Alle zusammen
bilden diese zauberhafte Blume.

Die Natur,
zeigt uns immer wieder
was Leben ausmacht….

© A. Namer

Da liegt es…
Ein Schloss…
ohne Tür.

Solche Schlösser
gibt es manchmal
auch in uns.

Meistens
haben wir überhaupt keine Ahnung
von ihnen.

Irgendwie
schließen sie
etwas ein
oder aus…
So...
ohne Tür.

Und irgendwann…
kommt ein Wort,
ein Ton,
eine Berührung,
Stille,
ein Lied,
ein Lächeln,
ein Blick….
und plötzlich
öffnet sich etwas….

...und wieder
sind wir ein Stückchen mehr
wir selbst.

© A. Namer

Wieder am Meer

Was den Kopf bisher immer befreite,
ist die Einfachheit deiner endlosen Weite.

Die Sehnsucht dabei von drei Dingen belohnt,
das Meer, der Himmel, dazwischen Horizont.

Sanft und verträumt oder wild und bedrohlich.
Du faszinierst, ziehst magisch an dich.

Lädst mich jederzeit dazu ein,
mit allen Sinnen ganz bei dir zu sein.

Ich atme tief, die Frische ist heilsam
und lasse geh‘n all den alten Kram.

Die ersten Schritte mit Vorsehung,
und dann beherzt, ein kraftvoller Sprung.

Empfängst mich sogleich mit sanftem Arm
und lässt mich spüren, woher ich einst kam.

Ich atme aus und ist es mein Wille,
erfahr ich in dir die berauschende Stille.

Schweben, Treiben, ich spüre es fein,
die Leichtigkeit des maritimen Sein‘.

Tiefe und Weite, bin eins mit dir eben
und fühle mich gleich so voller Leben.


20.07.2020

(c) Robert Lochno