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Gedichte über das Leben - Seite 290


Spuren des Teufels? - Wahre Begebenheit - 1.Teil

Was am 7.2.1855 in Devonshire (Süd-West-England) geschah

Der Hof reicher Bauern blieb schadfrei bis jetzt,
trotz Lage - im Freien, erhöht - unverletzt.
Doch seit heute morgen ein Sturm, ein Orkan!
Es nimmt ganz erschreckende Ausmaße an.

Der Bauer, Herr Mathew, greift Nägel und Bretter,
schützt Fenster und Tür'n vor dem stürmischen Wetter.
Am Abend schon traut man sich nicht mehr hinaus,
die kleine Familie hockt nur noch im Haus,

wo sie nun so halbwegs auch Sicherheit haben,
die Frau und der Mann und zwei mutige Knaben,
von 10 und 12 Jahren, vollkommen gesund,
sie haben nur Sorge um Black, ihren Hund,

seit Stunden verschwunden, drum sind sie nicht froh.
Die Mutter: "Der hat sich versteckt irgendwo
vor diesem Sauwetter, er kann's nicht verstehn,
doch wenn das vorbei ist, dann lässt er sich sehn."

Zur Nacht wird es schlimmer. In all ihren Jahren
da ist ihnen so was noch nicht widerfahren.
Man denkt nicht an Schlafen, man fänd keine Ruh.
Es heult und es braust und es kracht immerzu!

Die Jungen sie zeigen sich stark immer mehr,
die einzige Angst: wenn nur Black bei uns wär.
Doch früh gegen 5 Uhr, nach schrecklichstem Brausen
ist unverhofft auf einmal Ruhe da draußen.

Es kommt so urplötzlich, fast ist man erschreckt -
die totale Stille - man hört sie direkt!
Man sieht durch die Ritzen der Bretter erfreut,
es ist völlig anders auf einmal: es schneit!!

Doch nach einer Stunde ein tierischer Schrei!
Die Jungen "Black! Black!" Sie sind sofort dabei,
und wollen nach draußen, doch zu ist die Tür.
Der Vater, der stoppt sie: "Ihr bleibt erst mal hier."

Es schneit große Flocken noch etwa bis 8,
erst jetzt wird vom Vater die Tür aufgemacht.
Ein klar blauer Himmel! Es ist eine Wonne,
und dazu scheint auch schon die strahlende Sonne.

Da findet der Bobby, der mit den 10 Jahren,
'nen blutigen Haufen und Büschel von Haaren!
"Wer war das? Ein Wolf?" Das kommt nicht in Betracht,
das sieht aus, als hätt's mit 'ner Axt wer gemacht.

Die Jungen, die waren erschüttert, erschreckt,
doch haben sie noch was ganz andres entdeckt:
Abdrücke von Hufen, was konnte das sein?
Denn selbst für ein junges Pferd warn sie zu klein.

Und außerdem war es ein Tier mit 2 Pfoten!
Ganz plötzlich war Angst da, und Vorsicht geboten.
Das gibt es doch gar nicht, das war gar kein Tier -
"Komm weg schnell! Der Teufel, der Teufel war hier!"
.
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Spuren des Teufels? - Wahre Begebenheit - 2.Teil

Sie rufen den Vater. Erstaunt ist der Mann,
Und sieht sich die seltsamen Abdrücke an.
Sie sind alle gleich, unterscheiden sich nicht,
4 Stück auf 1 Meter, das ist ziemlich dicht.

Und wenn man die Abdrücke näher anblickt:
Der Schnee ist nicht etwa zusammen gedrückt,
er ist wie von Formen mit schichtdicken Stichen
oder glühendem Eisen durch schmelzen gewichen.

Dem Vater, dem graust es, muss er sich gestehn,
doch will er die Spur sich genauer besehn -
sie führt in zwei Richtungen von seinen Höhn,
er wählt es, in Richtung Dorf Blayford zu gehn.

Den Jungen steht danach natürlich der Sinn,
sie weisen ihn auf manche Seltsamkeit hin,
'ne Mauer, 4 Meter hoch stand da am Fleck,
die Spur ging geradlinig über sie weg.

Und auch über Dächer mit Firsten und Traufen,
da war dieses "Tier" einfach drüber gelaufen.
Doch dann wieder, nach einem schnurgraden Stück,
da macht sie schräg links oder rechts einen Knick,

dann ging es wie vorher geradlinig, und
man sah für das Abknicken gar keinen Grund.
Das "Tier" hatte aber, wie dazu verflucht,
viel Höfe und Gärten der Gegend besucht.

Doch schließlich, nach Stunden, es war gar nicht leicht,
da hat man das Dorf Blayford endlich erreicht.
Es war durch den Sturm hier so manches passiert,
doch das hat die Einwohner kaum int'ressirt.

Jetzt sah man schon mehrere von den Bekannten,
die alle am Eingang des Friedhofes standen.
Es wurde gestritten und viel diskutiert,
der Pfarrer im Zentrum hat auch nichts kapiert.

Für unsere Drei kam erst jetzt noch der Schreck:
am Friedhofstor, da war die Spur plötzlich weg!
Fast zwangsläufig hebt man die Augen nach oben:
Hier hat sich das "Tier" in die Lüfte erhoben.

Die Öffentlichkeit int'ressiert der Fall sehr,
es kamen Reporter von überall her.
160 Kilometer - so lang war die Spur -
über Häuser und Hecken, durch frostkalte Flur.

Die Mündung eines Flusses ward auch überquert,
über 3 Kilometer breit, wie man dort hört.
Man könnte nun wähnen, das hat wer ersonnen,
da haben paar Leute mal tüchtig gesponnen.

Die einfachen Tatsachen sind aber eben:
es hat damals tausende Zeugen gegeben.
Die Fakten an diesen betreffenden Orten
sind amtlich auch offiziel festgestellt worden

Die Kälte, der Schnee hielt sich wochenlang dort.
Es waren sehr viel Journalisten vor Ort.
Und manch große Zeitung erstattet' Bericht.
Das Fazit: Ein Rätsel!!! Man löste es nicht.



Anmerkungen von Heinz Säring zum Gedicht:

Liebe Leser,
ich habe mich in meinem Gedicht ziemlich genau an einen glaubhaften Bericht gehalten (Google: Die Story von Devonshire). An den Teufel glaube ich nicht. Dass der Hund Black in der Zeit sein Leben eingebüßt hat, muss nicht unbedingt mit der Sache zu tun haben und sonst ist ja nichts bösartiges passiert. Ausserdem hat der angebliche Teufel nur e i n e n Pferdefuß (siehe z.B.Goethes Faust/Hexenküche).

Es hat über dieses rätselhafte Ereignis schon viele Diskussionen gegeben, aber bisher keine einleuchtende Erklärung. Es wäre nun interessant, ob jemand von euch eine Lösung findet. Ich glaube, eventuell eine Erklärung gefunden zu haben, die ich aber zumindest vorläufig für mich behalten möchte.
Ich will nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass die (wirklichen oder scheinbaren) Hufabdrücke alle gleich waren, über weite Strecken alle auf einer geraden Linie lagen, in gleichen Abständen von 25 cm.
Herzliche Grüße von Heinz Säring
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Spuren des Teufels? - Wahre Begebenheit - 3.Teil

Spuren des Teufels ? - Wahre Begebenheit - 3.Teil

(Auflösung)


Man war früher leicht bereit, Wunder zu glauben,
obwohl es für alles Erklärungen gibt.
Doch sind sie geeignet, um Geld abzustauben,
dann sind solche "Wunder" bei manchen beliebt.

Drum lohnte es immer, vor allem den Briten,
doch auch den Franzosen, Besond'res zu bieten.
Sei's Heilwunderwasser, sei's Nessie im See,
warum nicht auch Spuren vom Teufel im Schnee?

Touristen, sie können Regionen ernähren,
Hauptsache, das "Wunder" ist nicht zu erklären.
Doch ist erst die Gegend touristisch erschlossen,
dann wird sie wohl auch ohne Wunder genossen.

Wer kannte denn Devon in England erst schon?
Zwei sehr lange Küsten hat diese Region.
Die größte Stadt Plymont, 'ne viertel Million,
fast gleich groß ist Chemnitz, die Stadt, wo ich wohn'.

Stadtväter von Chemnitz, ich rate euch sehr,
- wir könntens gebrauchen -, ein Wunder muss her!
Die großen Hotels! - und die Betten stehn leer -,
ein Wunder das brächte uns Fremdenverkehr.

Wozu haben wir den versteinerten Wald?
Ist hunderte Million Jahre schon alt.
Wir könnten Touristen in Massen gewinnen,
wenn plötzlich die Stämme sich ganz neu begrünen.

Doch leider, ich fürchte, das ist heut zu schwer,
es wär ein Versuch, doch es glaubt keiner mehr.
Wir Menschen, wir wurden schon zu viel verdummt.
Drum bin ich der Erste, der hiervon verstummt.

Doch damals in England, da ist es gelungen,
da hat man wohl viele Touristen errungen.
Das "Rätsel von Devon" war so int'ressant,
dadurch ward die Grafschaft so richtig bekannt.

Nach so vielen Jahren, da wird es nicht schaden,
werd' ich meine Lösung des Rätsels verraten.
Ich sag' ja auch nur - denn ich war nicht dabei -,
so war es wahrscheinlich , es sei, wie es sei!

Es war'n nicht zwei Füße, nicht drei und nicht vier,
es war nicht der Teufel, es war auch kein Tier!
Wie stets ging es zu mit natürlichen Dingen,
die oft nur mit viel Überlegung gelingen.

Man kann die Ideen, die Technik hier loben,
und die kam - wie Gutes fast immer - von oben.
Doch Flugzeug und Hubschrauber gab es noch nicht,
obwohl Leonardo hatt' darauf schon Sicht.*

Doch eines gab's seit vielen Jahren da schon:
Das ist der vortreffliche Heißluftballon.
Der wurde, wie klar Dokumente bekunden,
schon vor dem Jahr tausendachthundert erfunden.

So manches beschreibt sich sehr schwer in Gedichten,
drum werd' ich jetzt weiter in Prosa berichten.


------------------------
*) Leonardo da Vinci hat bereits im 15.Jahrhundert auch einen Hubschrauber entworfen.


Kurze Zusammenfassung der Fakten:

In der südwest-englischen Grafschaft Devonshire gab es am 7.- 8.Febr.1855 ein heftiges Unwetter mit orkanartigen Stürmen. Morgens gegen 5 Uhr trat plötzlich Ruhe ein und es schneite 3 Stunden lang. Im Schnee wurden danach eigenartige Spuren von kleinen Hufen entdeckt, die sich auf einer Zick-zack-linie befanden, welche aus längeren geraden Teilstrecken bestand. Auf einer Fläche von rd. 30 x 30 km erstreckte sich diese Spur über eine Gesamtlänge von 160 km und war genau am Friedhofstor des Dorfes Blayford plötzlich zu Ende. Die Vertiefungen im Schnee waren wie von einer Ausstechform herausgeschnitten oder von einem heißen Eisen hineingeschmolzen und hatten immer den genau gleichen Abstand von 25 cm. Die Spuren gingen dabei auch über Dächer von Gebäuden und andere Hindernisse - im Grundriss gesehen gradlinig - mit der selben Schrittweite hinweg.
An die Möglichkeit, dass die Spuren von einem Ballon aus entstanden sein könnten, wurde 1855 auch schon gedacht. Jemand hätte vielleicht zufällig eine Schnur schleifen lassen mit einem hufförmigen Ring am Ende. Aber damit wären doch nicht diese regelmäßigen, gleichartigen Hufabdrücke in genau 25 cm Abstand entlang gerader Linien entstanden. Deshalb wurde auch dieser Gedanke schnell wieder verworfen. Man einigte sich schließlich darauf, dass es sich um ein unlösbares Rätsel handele.


Schlussfolgerungen:

Nein! Offensichtlich ist extra zu dem Zweck ein Gerät erdacht und entwickelt worden, um diese "Teufelsspuren" zu erzeugen, durch welche die Gegend interessant und berühmt werden sollte, um damit viele Touristen anzulocken.
Der ganzen Aktion ist sicher eine längere Entwicklung vorausgegangen mit vielen Versuchen und Fehlschlägen, bis die Sache ausgereift war und bei günstiger Gelegenheit praktisch ausgeführt werden konnte.
Es war eine bewundernswerte technische Leistung, die auch einiges gekostet hat, aber es hat der ganzen Region sicher einen enormen Nutzen eingebracht, sodass sich der ganze Aufwand auf alle Fälle gelohnt hat.
Erstaunlich ist natürlich, dass auf einer Fläche von 30 x 30 km mit vielen Gehöften und dem Dorf Blayford, wo es doch Zeugen der Aktion gegeben haben müsste, nichts an die große Öffentlichkeit gelangt ist. Sicher hat aber das große vorangegangene Unwetter bewirkt, dass sich alle oder fast alle in ihren Häusern verschanzt hatten. Oder es haben einfach alle "dicht gehalten", weil sie ja so oder so selber einen Nutzen davon hatten.
Wenn es stimmt, dass die Gesamtlänge der Spur 160 km betrug und in nur einer Stunde erzeugt wurde, dann kann das damit erklärbar sein, dass nicht ein entsprechend ausgerüsteter Ballon im Einsatz war, sondern mehrere.
Die Angaben in dem Bericht dürfen aber wohl auch mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden, was z.B. aus folgendem hervorgeht: Bei 160 km Gesamtspurlänge und 25 cm Schrittweite wurden angeblich über 1 Million Hufabdrücke erzeugt!
160 000 m : o.25 m ergibt aber nur rund 640 000 Abdrücke!
640 000 zu 1 000 000 verhält sich immerhin wie 1 zu 1,56 ! Wie man sieht, wurde es so genau nun auch wieder nicht genommen.


Nun aber zur Technischen Lösung, die ich mir zusammengereimt habe:

Es sind mehrere Mechanismen, die hier zusammenwirken. Das unterste Teil ist ein Rad mit 2 Radscheiben, das im Normalfall auf der Schneefläche abrollt, wenn sich der Ballon bewegt (siehe Skizze 2). Gleichmäßig über den Umfang des Radkranzes verteilt sind z.B. 8 Ausstechformen über entsprechenden Öffnungen angebracht, also um jeweils 45° gegeneinander versetzt. Der Radkranz hat demnach einen Außenumfang von 8 x 250 =2000 mm, was einen Durchmesser von 637 mm ergibt. Die jeweils geringe Schneemenge wird aus der Form abgesaugt und in der Umgebung des Rades zerstäubt.
Der Radkranz muss breit genug und so geformt sein, dass er keine deutlichen Radspuren im Schnee erzeugt oder es bedarf noch einer Vorrichtung (z.B. leichte Egge, Besen, Gebläse o.dgl.), die die Radspuren hinterher wieder verwischt, ohne die Hufabdrücke wesentlich zu beschädigen.
Das Rad wird in einer Gabel gehalten, die fest mit dem Unterteil eines Teleskops verbunden ist. Dieses sitzt, leicht beweglich, in dem oberen Teleskop-Rohr, das im Boden des Ballonkorbes in einer Öffnung eines Stahlbleches hängt (siehe Skizze 1).
Es kann auch sein, dass das Teleskop aus mehr als 2 Teilen bestand.
Das Teleskop ist erforderlich, um Höhenunterschiede auszugleichen, die sich im Gelände, beim Befahren von Gebäudedächern und anderen Hindernissen, sowie bei Änderung der Ballonfahrhöhe ergeben. Das Rad muss ja fast die ganze Zeit auf der Schneefläche rollen.
Aufpassen muss der Pilot vor einer Gebäudewand, dass er das Teleskop-Unterteil mit dem Rad rechtzeitig anhebt. Dies erfolgt durch ein Seil, welches im Ballonkorb mittels einer Handkurbel auf die dort angeordnete Seiltrommel gewickelt wird. Das muss schnell geschehen, wenn sich der Ballon schnell bewegt. Denkbar wäre auch eine Feder, die rechtzeitig mittels der Handkurbel aufgezogen wird und dann durch plötzliches Auslösen das Teleskop-Unterteil mit dem Rad ganz schnell nach oben zieht.
So oder so ähnlich kann die Technik ausgesehen haben, welche vor rund 150 Jahren die rätselhaften "Teufelsspuren" in Devonshire erzeugt hat.

Wie aber erfolgte die horizontale Steuerung des Ballons, wie kam man dorthin, wohin man wollte?
Heißluftballons sind zwar nicht direkt steuerbar. Aber man kann durch Regulierung des Brenners und wahlweises Öffnen oder Schließen des sogen. "Parachutes" in der Ballonspitze ein Steigen oder Sinken des Ballons bewirken und somit unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen ausnutzen.
Man war ja aber auch an keine bestimmte Fahrtroute gebunden, mit einer Ausnahme:
Der besondere Effekt, dass die "Teufelsspur" genau am Friedhofstor des Dorfes Blayford endet, wurde wahrscheinlich dadurch erzielt, dass die Aktion dort
b e g o n n e n wurde. Dazu brauchte nur das Hufe-Rad so eingebaut zu sein, als wäre der "Teufel" rückwärts gelaufen.

Die Abbildungen mit den Skizzen 1 und 2 werden
- falls es gelingt - noch nachgereicht.

Heinz Säring
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