Gedichte über das Leben - Seite 2898

Aus allen Himmeln schwer
grau Nebel drückt auf Erde,
die nackt und schwarz
erträgt die Schwere.
Dazwischen sie.
Auf weiter Flur steht sie
allein und trägt erhaben
die ganze Last der nassen
Nebelschwaden.

Die Lebenslust,
die uns so lang verband,
die nahm der Herbst nun
mit sich mit.
Ihr Blick ist starr vereist und
von mir abgewandt,
er längst in andre Räume glitt.
Erstickt ist müdgeword‘nes
Blütenlachen,
und toderstarrt ihr Seelenwachen.

In Eis gerahmt
ihr Herbstgesicht im Sterben.
Ein schneidend Windstoß,
und sie läg' in Scherben.
So aufrecht in Ergebenheit,
vergessen und verloren
in des Abschieds Einsamkeit, 
trägt sie vereist in Würde,
im Vergehn, die letzte Hürde.

 

Pandemie und Klimakrise,
Migration und viele Miese
Armut, Kriege, Tyrannei -
da hört man vielerlei Geschrei

Schweigend aber geht das Sterben
vieler Arten, die verderben,
ohne dass man's groß bemerkt,
was den Niedergang verstärkt

Wir lieben Eisbär'n und die Bienen
samt den Walen, Flussdelphinen.
Amphibien, Würmer und Insekten
starben, ohne dass sie uns aufweckten

5 Mal ist es bereits gescheh'n,
dass viele Arten untergeh'n,
nur einiges noch überlebt
und etwas Neues draus entsteht

Beim 5. großen Artensterben
war'ns die Großen, die verderben
Die Räuber traf's, auch Pflanzenfresser,
die auf dem Land, die im Gewässer

Das 6. Sterben, das ist sträflich:
bis 130 Arten täglich
geh'n auf den Wohlstand von uns Menschen,
die, unbekümmert um die Grenzen,

begehren allen Lebensraum,
die Erdenschätze, jeden Baum,
der ihnen dient und ihrem Lauf
Oh Mensch, halt inne und wach auf!

Das Netz des Lebens, das ist stark!
Doch keine Art lebt hier autark
Miteinander können wir besteh'n,
mit Rücksicht gute Tage seh'n

Wenn ich mein Leben resümier
sollte wohl echt spannend sein
im Nachhinein
die Neugier siegt
wollte immer Sucher sein.

Auf der Suche nach dem Leben
hab ich so vieles ausprobiert
hab mal Pech
mal Leid ertragen
doch viel mehr Glück
durfte ich erfahren.

Denk ich an das
was nicht geklappt
muss ich heute
so oft lächeln
all das
was mir nur gut getan
bleibt alles unvergessen.

Heut steh ich hier
schaue mich um
war gut wie es gelaufen ist
mein Leben wie ein Wellenbad
viel auf, mal ab
mal Pausen.

Wenn ich denk
wo führt es hin
der Weg durch dieses Leben
denk ich
bisher so interessant
bleib SUCHER für mein Leben.

MB