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Gedichte über das Leben - Seite 2463


Treffpunkte

Ich sehe auf die Uhr. Beobachte die Sekunden.
Und wie die Zeit weiter geht. Und nie endet.
Ohne einen Ton. Ohne ein Wort. Ohne ein
Zeichen. Sie bleibt nicht stehen. Das hat sie
zu bieten! Und ich male Flugzeuge an die Wand.
Und schreibe, Licht, auf Papier. Und denke, an
Träume, die wahr werden. Und ziehe mich an.
Und verlasse die Wohnung. Und weiß: "Ich
treffe das Leben!"

Ich sehe auf die Worte. Und beobachte die Welt.
Und wie die Sprache weiter lebt. Und nie endet.
Mit einem Satz. Mit einer Idee. Mit einem
Komma. Sie ist immer da. Das hat sie zu bieten.
Und ich male Blumen in den Himmel. Und
spiele König auf dem Papier. Und denke, an
Reisen, die neues zeigen. Und stehe dann auf.
Und verlasse die Wohnung. Und weiß: "Ich
treffe die Kunst!"

Ich sehe auf das Leben. Und denke mir: "Nichts
zu bieten!" Und sage ein paar Worte. Und drehe
mich im Kreis. Und fliege ins Paradies. Und die
Zeit macht Kopfstand. Und die Worte spielen
am Strand. Und der Kreis zeichnet Clowns. Und
ich gehe durch die Strassen. Und finde wieder
Märchen. Und begegne Königen und Prinzen.
Und Feen und Engeln. Und weiß: "Ich treffe
die Liebe!"

(C)Klaus Lutz




Ps. Am 7.6.2017 um 11:28 Uhr die erste
Fassung geschrieben! Und um 22:29 Uhr
auf e-stories veröffentlicht


Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

Ich hatte, heute, eigentlich, nur Pech. Zuerst ist ein herrlicher Kommentar, von mir, im Internetnirwana verschwunden. Da ich auf eine falsche Taste gekommen bin. Ich tippe zwar unheimlich schnell. Aber noch unheimlich schlechter. Ich muss alles, was ich getippt habe, meist eine Stunde lang korrigieren. So ungefähr! Die Idee aber "Nichts zu bieten" hat mich beschäftigt. Wann bietet die Zeit etwas? Wann bietet das Leben etwas? Ich habe die besten Ideen beim Spülen. Oder beim Putzen. Und wenn das alles erledigt ist, beim Tee trinken. Kann sein die Idee gefällt jemand. Auch dieses: "Was bieten wir dem Leben an?" Bieten wir ihm überhaupt etwas an?" Ich war da immer sehr kreativ. Ich habe nie gewartet bis mir das Leben etwas anbietet. Ich habe immer dem Leben etwas angeboten. Mit herrlichen Spaziergängen. Und wunderbaren Reisen. Und phantastischen Träumereien. Und Spinnereien. Und immer dem Versuch, mir das Unmögliche zu ermöglichen. Was mir dann auch, mit dem Reisen, gelungen ist. Und auch mit der Freizeit, die ich mir immer genommen habe. Vor meiner Behinderung. Ich habe dem Leben kleine Pläne angeboten. Und das Leben hat mir Wunder geschenkt. Mit Menschen, denen ich auf Reisen begegnet bin. Mit Ländern, die ich kennen gelernt habe. Und mit meinem ganzen Blick für die Welt, der sich dadurch geändert hat. Biete dem Leben einen Cent an. Und sage: "Du willst das Deine Träume wahr werden!" Und das Leben schenkt Dir, Schätze an, Ideen. Und Pläne, wie die Träume wahr werden könnten. Wer es nicht glaubt. Es gibt ein Geheimnis, für jeden der etwas will. Wirklich will! Und das Geheimnis ist: "Es wachsen einem Kräfte zu!" Es ist so, als würde einem Gott persönlich unterstützen. Und ich denke das ist immer so. Wenn das Denken und der Wille aufrichtig sind. Ich hoffe das Gedicht gefällt jemand. Ich halte es für gelungen. Klaus
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Ein Insekt

Was uns sticht, wenn man es neckt,
ist meist die Wespe, ein Insekt.
Den Honig aber, der uns schmeckt,
liefert die emsige Biene, ein Insekt.

Des Frühjahrs erste Blüten entdeckt
die dickliche Hummel, ein Insekt.
Arme und Beine uns leider oft befleckt,
die saugende Mücke, ein Insekt.

Aber mich hat im Flieder erschreckt,
die große Hornisse, ein Insekt.
In der Stadt sieht man sie kaum,
ihre Wohnung ist meist ein Baum.

Ein dicker Baum, der innen hohl,
gefällt dem Hornissenvolke wohl.
Bei uns ist es eine alte Birke,
die auf Hornissen anziehend wirke.

Denn als einst der Krieg zu Ende war,
pflanzten die Russen ein Birkenpaar.
So wurde traditionell Erinnerung geboten,
an die ferne Heimat der hier liegenden Toten.

Die Birken wuchsen über Asche und Leichen
und wollten bis in den Himmel reichen.
Doch Wind und Wetter, Regen und Trockenheit
verkürzten sichtbar ihre Wachstumszeit.

Eine Birke zerbrach vor Jahren im Sturm,
stand lange wie ein schlanker Turm.
Beim zweiten Baum wurden Äste gestutzt,
das haben anfangs die Vögel genutzt.

Sie schufen eine Höhle für das Nest
und pickten am morschen Baumkernrest.
Als die fertige Brut dann ausgeflogen,
ist das Königreich der Hornissen eingezogen.

An der Höhlendecke, wie die Fledermäuse,
errichteten sie ihr Staatsgehäuse.
Statt sich am süßen Nektar zu laben,
zerkauten sie Rinde für brutfähige Waben.

Diese Rinde, vom Flieder und ganz frisch,
holten sie über unserem Gartentisch.
Wir sahen, wie sie schälten Stück für Stück
und flogen schwerbeladen zurück.

Langsam und auf kürzesten Strecken,
keine Umwege zum Verstecken.
Sie wirken bedrohlich, nicht sehr niedlich,
sind dafür aber äußerst friedlich.

Hole ich Weintrauben an der Wand,
arbeitet langsam und ruhig meine Hand.
Nur nicht wild und hektisch eilen,
es lässt sich auch ganz friedlich teilen.

Hat man doch ängstliche Gewissensqualen,
Hornissen lieben ausgelegte Birnenschalen.
Wenn es dann Tier und Menschen schmeckt,
lobt die Hornisse, als ein befreundetes Insekt.

09.06.2017 © W.R.Guthmann
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