Gedichte über das Leben - Seite 2431

Heute ist ein besonderer Tag. Die Worte haben
das Traumland verlassen. Sie gehen als Sänger
durch die Straßen. Sie sind als Tänzer auf den
Plätzen. Sie stehen als Jongleure an den Ecken.
Und im Trott des Lebens gibt es wieder Ideen.
Und im Alltag des Lebens gibt es wieder Farben.
Und im Grau des Lebens gibt es wieder Licht.
Die Kunst ist wieder da. Das Leben ist wieder
lebendig.

Heute ist ein besonderer Tag. Die Zeit hat das
Traumland verlassen. Sie geht als Spaß durch die
Straßen. Sie steht als Geschenk an den Ecken.
Sie sitzt als Märchen im Park. Und im Alltag des
Lebens gibt es wieder Sprache. Und im Trott des
Lebens gibt es wieder Lachen. Und im Grau des
Lebens gibt es wieder Freunde. Die Kunst ist
wieder da. Das Leben ist wieder lebendig!

Heute ist ein besonderer Tag. Die Liebe hat das
Traumland verlassen. Sie geht als König durch
die Straßen. Sie steht als Engel an den Ecken.
Sie wartet als Heimat auf den Plätzen. Und im
Alltag des Lebens gibt es wieder Ziele. Und im
Trott des Lebens gibt es wieder Wissen. Und im
Grau des Lebens gibt es wieder Feste. Die Kunst
ist wieder da. Das Leben ist wieder lebendig!

Klaus Lutz

Sehr kalt ist es eben
Es lässt dich erbeben,
wenn du ein Obdachloser bist
und es dazu noch Winter ist.
Wie soll ich da leben?

Das wird mein Verderben
Ich komme in Not.
Ich will noch nicht sterben.
Mir droht hier der Tod.

Es gab kein Erbarmen.
Er starb nicht im Warmen.
Eiskalter Wind in dieser Nacht
hat einen Menschen umgebracht.
Es traf einen Armen.

Er ging ins Verderben.
Es war höchste Not.
Er musste hier sterben.
und war ganz schnell tot.

Am Anfang sind’s nur Witze
Ganz harmloser Natur
Doch mit dieser gewissen Spitze
Gegen andere Kultur

Doch schon bald
Da ändert sich der Ton
Wird verächtlich kalt
„Was wollen die hier schon?“

Sieh wie sie sich kleiden
Und ihre Bräuche erst
Es wär wohl besser sie zu meiden
Besser wenn du nicht mit ihnen verkehrst

Und so beginnt das langsame ausschließen
„Die gehören nicht zu uns!“
Hass und Neide sprießen
Treiben ihre Blüten sogar in der Kunst

Und überhaupt
Was die alles besitzen
Man es gar nicht glaubt
Vor ihrem Einfluss müssen wir uns schützen

Wir müssen’s ihnen wegnehmen
Was haben wir den für eine Wahl?
Gehörte es rechtmäßig je wirklich denen?
Wir räumen ihnen alles kahl

Am Ende bleibt die Frage:
Sind sie überhaupt noch etwas wert
Sind sie nicht vielmehr eine Plage?
So wie’s das Fernsehen lehrt

Das Ende dessen wohlbekannt
Verblendet war ein ganzes Volk
Die Lösung des „Problems“ war schnell zur Hand
Am Ende war Schande der Sold

Liegt es auch schon eine Weile zurück
Bleibt am Ende vom reflektieren
Die Erkenntnis: Es fügte sich alles Stück für Stück
Und kann auch heute wieder schnell passieren