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Gedichte über Konflikte - Seite 3


All you need is love.

Unruhe die Welt umfasst,
kein Rädchen mehr ins andre passt.
Corona, das Klima, der Machthunger, die falschen Entschlüsse;
in Europa fallen wieder Bomben, Raketen und Schüsse.
Wir Alten haben das schon erlebt,
denn viele Kinder, die im Krieg geboren,
haben die Väter im Feld verloren.
Zerrüttet von dem Grauen, das damals passierte,
waren es die Mütter, deren Leben traumatisierte.
Dann der Kalte Krieg:
Ungarn-Aufstand, Kubakrise, Nahostkonflikt,
Kriegsschiffe im Mittelmeer,
aufgerüstet der Pakte Weltenheer.
Panzer in der Tschechoslowakei,
die Angst vor dem 3. Weltkrieg war immer dabei.
Aus Furcht hat das keiner ausgesprochen, der fast am Schicksal wär zerbrochen.
Nie wieder Krieg! Man redete darüber nicht viel;
junge Menschen hielten Krieg eigentlich für ein Computerspiel.
Nun ist es aber anders gekommen, der Friede wurde uns genommen.
77 Jahre man sich sicher glaubte,
dann kam die Gewalt, die diesen Schutz uns raubte.
Was mich so unendlich wütend macht,
wie unbedacht,
ist doch die Verantwortungslosigkeit
in der heutigen Zeit.
Wie locker man mit dem Wort „Atomkrieg“ spielt,
das den Generationen das Vertrauen in die Zukunft stielt.
Schon die Warnung eine „Atomare Vernichtung“ auszusprechen,
ist ein Verbrechen.
Nun soll man sich auch weiter impfen lassen,
ich kann es nicht fassen:
Wer mit dem Horrorszenario eines „Atomkriegs“ spielt, und gleichzeitig eine Impfung empfiehlt,
ist zynisch- oder ist das nicht höhnisch?
Wo sind die Solisten der Pazifisten,
ihre Auftritte, Texte und Lieder?
Wo sind sie alle, wann kommen sie wieder?
Die Menschheit hat nur den einen Bedarf:
All you need is love.
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Gefährliche Begegnung

….Das Schicksal bringt der Menschen Wege
oft miteinander ins Gehege.
Nachdem sie sich nie vorher sahn,
kreuzt sich auf einmal ihre Bahn,
wobei der eine mit Gewalt
beinahe auf den andern prallt.
….Der eine etwa steht im Haus
und hat nur einen Wunsch: Hinaus!
Er denkt im Schein des trüben Lichts
nichts Böses, noch genauer: Nichts.
Dem anderen, der draußen steht,
es grade umgekehrt ergeht,
obwohl, wie er die Schritte lenkt,
auch er nichts und nichts Böses denkt.
Bestrahlt von hellem Sonnenschein
hat er nur einen Wunsch: Hinein!
….Doch gibt es eine Schwierigkeit:
Sie wollen es zur gleichen Zeit.
Gleichzeitig sind sie an der Tür,
die sie erwählt nach eigner Kür,
und keiner kennt in seinem Wahn
des andern Existenz und Plan.
Der eine zieht, der andre drückt;
was sie noch trennte, wird verrückt.
Der eine drückt, der andre zieht;
ein Unglück droht, falls es geschieht.
….Im allerletzten Augenblick
springt jeder einen Schritt zurück.
Von unbekannten Hindernissen
so heftig aus der Bahn gerissen,
probieren sie, den Geist zu sammeln,
wobei sie wirre Worte stammeln,
die eindrucksvoll begleitet werden
von liebenswürdigen Gebärden,-
ein mittelalterlicher Tanz
voll Meisterschaft und Eleganz.
Ein jeder zeigt sich höchst zufrieden,
weil schlimmere Gefahr vermieden,
und deutet taktvoll an, er wolle,
dass erst der andre gehen solle.
So tauschen sie geraume Zeit
Beweise ihrer Höflichkeit.
….Doch dann wird das Brimborium
den Hauptbeteiligten zu dumm.
Sie schmieden stumm und heimlich Pläne,
und plötzlich ändert sich die Szene.
Denn beide stoßen wie im Zorn,
doch ohne Warnungsruf nach vorn,
getrieben von der Raserei,
der schmale Weg zum Glück sei frei.
….Ein dumpfer Schmerzensschrei erklingt,
als ob wer mit dem Tode ringt,
wonach sich zwei Beinaheleichen
mit letzter Kraft vom Schlachtfeld schleichen.
….Das Fazit des Zusammenpralls
ist kompliziert und keinesfalls
als Minus oder Plus verbucht.
Es sei nichtsdestotrotz versucht:
Der Mensch ist, wie er`s immer war,
im Grunde unberechenbar,
entgegenkommend und verletzend,
nachgiebig und sich widersetzend.
Daher das Spannungselement
sogar bei Menschen, die man kennt.

Silesio
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