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Gedichte über Ich - Seite 67


Drogensumpf

Es erfüllt mich mit Schmerz darüber nachzudenken.
Wie konnte ich nur mein Leben für Drogen verschenken?

Bis heute noch höre ich mein junges Ich schwören:
"Irgendwann werde ich ganz einfach damit aufhören!"

Ich fühlte mich so unantastbar und frei.
Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei.

Meine Sorgen nie erst genommen und ausgelacht.
Bei jedem Scheiß hab ich einfach mitgemacht.

Mein Wesen und meine Taten haben in dieser Welt noch nie gereicht.
Durch Drogen fühlte ich mich endlich vollständig und an sie kam ich leicht.

"Das letzte Mal. Einmal muss es noch sein!"
Dass ich mich daran nicht halte, wusste ich von vornherein.

So oft versprach ich mir sie nicht mehr anzurühren.
Jedes Mal schafften sie es wieder mich zu verführen.

Doch ohne Bedenken immer weiter zu komsumieren,
lässt einen ganz schnell die Kontrolle verlieren.

Ich war damals so verdammt dumm und naiv.
Denn ich wusste, der Abgrund vor mir ist tief.

Ohne zu zögern sprang ich in mein Verderben.
Als wäre ich bereit für dieses Zeug zu sterben.

Warum sich mit der harten Realität quälen,
wenn die Möglichkeit besteht Drogen zu nehmen?

Dieses Verhalten ist auch heute noch präsent.
Im Verdrängen von Problemen bin ich ein Naturtalent.

Trotz der pausenlosen und ständigen Flucht,
gibt es kein Entkommen vor der Drogensucht.

Bin Tag und Nacht immer komplett breit,
denn jeder nüchterne Weg scheint mir zu weit.

Auch, wenn ich wegen der Sucht leide,
schaffe ich es nicht, dass ich die Drogen meide.

Während man sich verliert im Drogensumpf,
werden alle Gefühle langsam völlig stumpf.

Meine Emotionen sind dabei allesamt zu verschwinden.
Bald werde ich wohl für gar nichts mehr etwas empfinden.

Nichts bleibt von mir übrig und ich ende leer.
Lebendig zu sein war noch nie so mühsam und so schwer.

Kein Hoch. kein Tief. Immer nur mittendrin.
Nur durch Drogen ergibt mein Leben noch einen Sinn.

Meine unzähligen Versprechen, dass ich etwas dagegen unternehme,
sind einfach nur lächerlich und leeres Gerede.

Bin mir im Klaren, dass ich so mein Leben gefährde.
Mir aber egal, wie lange ich noch leben werde.

Obwohl ich der Grund bin, weshalb meine Eltern nachts weinen,
konsumiere ich weiter meine Kristalle im Geheimen.

Ich riskiere den Verlust von Menschen, die mir nahestehen.
Schaffe es aber trotzdem nicht den Scherben zu widerstehen.

Bin kurz davor, dass ich meinen Verstand verlier.
Ich weiß nicht mehr wohin mit mir.
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