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Gedichte über die Heimat - Seite 44


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Alles nur Schein, nichts wirklich dein

Weiße, glanzvolle Fassade. Auf dem Tisch steht ein Strauß gelber Rosen, als wäre das ein perfekter Ort
Doch wenn du genau hinschaust siehst du, die Rosen sind längst vertrocknet
In scheinbarer Schönheit sind sie doch verdorrt

Wenn du näher gehst, wirst du die Risse in der Fassade erkennen
Manche sind tiefer, manche kaum sichtbar
Aber insgesamt so viele, du kannst die einzelnen kaum noch benennen

Bist du nun ganz nah heran gegangen, kannst du noch weiter durch das Fenster hineinschauen
Entdeckst einen Ofen mit loderndem Feuer
Als könnte dieses Feuer da drin einen wärmen, so verlockend, an diesem Tag mit viel zu kaltem Wetter, keinem lauen

Doch bist du erst einmal drinnen, ist das Feuer längst verglüht
Schon wieder bist du auf den perfekten Schein reingefallen, als hättest du dich an diesem jetzt nicht schon zweimal verbrüht
Aber trotzdem gehst du weiter, hoffnungsvoll tiefer in das Haus hinein.
Hoffst, es wird diesmal anders sein

Denn das hier ist eigentlich dein Haus, du willst von ihm Schutz, du willst es halten, willst Liebe und willst es genauso lieben
Aber auf der anderen Seite ist es so unbequem, überall so viele Späne im alten Holzboden, die dich stechen
Du möchtest das alles nur von dir wegschieben

Immer wieder landet auch ein neues Objekt in deinem Haus
Es versucht von der Kälte, die die erdrückend steinernen Wände ausstrahlen und dem mit Spänen übersäten Boden abzulenken
Vielleicht ist das auch eine Form der Liebe und der Wärme von deinem Haus?
Du möchtest das gerne denken

Doch eigentlich, es ist nicht einmal diese manchmal so klirrende Kälte, die es so unangenehm macht in diesem Haus für dich
Es ist die Fremde. Als wäre das nicht deins
Es wirkt auf dich eher einfach wie irgendeins
Es fühlt sich nicht an wie dein zu Haus‘
Vielleicht manchmal eher, als möchtest du da nur noch raus

Denn es ist nur scheinbar das Ideal und so perfekt
Niemand erkennt an der schönen Fassade von außen, wie sehr du eigentlich an diesem hässlichen Inneren seelisch verreckst
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Spirit der Identität

Der Mensch fragt sich logisch interessiert,
wie sich das Leben für ihn gebiert,
was macht sein Menschsein umfänglich aus,
wenn er tritt ins Licht der Welt hinaus?

Ihm werde schnell bewusst ohne Hürde,
dass er kann spüren seine Würde,
die unantastbar wird tief in ihm bewahrt,
so geht sie geschützt mit ihm an den Start.

Auch Herzensbildung hat Mensch sogleich,
macht das Leben von Anfang an reich,
man liebe sich selbst und andere auch,
das ist anzunehmen wie ein alter Brauch.

Das Datum seiner Geburt ist wichtig,
daraus errechnet sich die eigene Lebenszahl,
mit ihr verläuft der Lebensweg richtig,
erleichtert damit so manch schwierige Wahl.

Die Geburtsblume zeigt den Monat an,
in dem er hat seinen ersten Schrei getan,
sie ist eine treue Begleiterin fürs Leben,
kann besondere Zeit mit Schönheit erheben.

Ein edler Geburtsstein ist ihm zugeteilt,
der leuchtend glänzt und auch gerne heilt,
Energie bewirken kann, innere Ruhe schenken,
das Leben mit Liebe in gute Bahnen lenken.

In welchem Sternzeichen er geboren ist,
weiß das westliche und das östliche Horoskop,
setzt laut Geburtsdatum ihn auf die List‘,
die sicher bisher jeden ins Universum erhob.

Das Indianische Horoskop teilt ihm mit,
welches Tier des Tierkreises für ihn ist bestimmt,
das Keltische Baumhoroskop teilt ihm mit,
welchen Baum er mit auf die Lebensreise nimmt.

Bevor der erste Lebenstag geht selig vorbei,
der Mensch hat schon wirklich Allerlei,
jetzt muss er nur noch groß werden und reifen,
die Welt mit Hand und Verstand begreifen.

Der Geburtsort wird ihm Herkunft geben,
Vor- und Nachname eine individuelle Identität,
viele Weltkindertage kann er erleben,
nach der Schule besuchen eine Universität.

Die Welt hält Menschenrechte für ihn bereit,
die gelten für seine gesamte Lebenszeit,
ist vorübergegangen der letzte Weltkindertag,
feiere er Weltfrauen- und Weltmännertag.

Zu wünschen ist dem Mensch natürlich sehr,
dass er viele gesunde Jahre kann erleben mehr,
er sich wohlfühlt in der Heimat und Welt,
ihm sein Leben rundherum wirklich gut gefällt.

© Barbara Mewes-Trageser
2022
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