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Gedichte über Gewalt - Seite 13


Ganz langsam

Ganz langsam geht es wieder los,
sie wetzen ihre Messer
und kriechen aus dem braunen Schoß,
der geist´gen Menschenfresser.

Sie hetzen noch im Zwischenton,
sie haben stets ein "Aber".
Das hatten sie auch damals schon.
Ach so, das klingt makaber!

Dies Land, es ist ein gutes Land,
für Banken und Konzerne.
Den Flüchtling, der den Weg gerad´ fand,
den sieht man nicht so gerne.

Dabei gebar oft erst die Not,
daraus, dass wir sie brachten.
Mit Panzern und Kanonenboot,
manch´ Krieg erst möglich machten.

Wir Deutschen nicht mehr kriegsbeseelt,
doch gibt´s für jeden Affen,
dem noch spezielles Werkzeug fehlt,
ein großes Heer an Waffen.

Das ist auch nötig hört man dann,
man muss doch exportieren.
Auch gilt es sicher dann und wann,
den Markt nicht zu verlieren.

Aus Armut und aus Krieg gefloh´n,
sind Brüder sie und Schwestern.
Doch mancher bied´re Christensohn,
lebt weiterhin im gestern.

Milliarden auf der Welt sind arm,
wir sind nicht unbeteiligt,
Denn jeder Reichtum ist voll Gram,
weil er das Geld nur heiligt.

Die Welt sei uns ein Unterpfand,
zum Machterhalt und Nutzen.
So lässt sich doch das Vaterland,
blitzblank und sauber putzen.

Und wenn die Welt drauflosmarschiert,
um uns hier aufzusuchen.
Ein Schreckensschrei laut variiert,
ein Murren und ein Fluchen.

Dann brennt auch mal ein Flüchlingsheim,
entflammt von Nazithesen.
An Fremdenhass und rechtem Schleim,
gedeiht ein deutsches Wesen.

Doch dieses Wesen braucht man nicht,
das ist hier fehl im Lande.
Das ist ein Dunkel nach dem Licht
und eine einz´ge Schande!

© Hansjürgen Katzer, August 2015
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