Gedichte über Gewalt - Seite 106

wenn eine Krise kriselt
in der Unglück pieselt
kein Glück mehr rieselt
ist das Leben vermieselt

warum nur?

wer hat die Krise gemacht
bringt eh nur dunkle Nacht
ohne sie hätten wir gelacht
leider ist keiner aufgewacht

warum nur?

auf die Zukunft gebaut
wird das Leben versaut
dem Staat nicht vertraut
weil er auf Lügen aufbaut

warum nur

liefern Waffen zum Morden
dadurch viel reicher geworden
sehr oft im Gate beim Boarden
Verarmung fleißiger Horden

warum nur?

so ist halt der Lebenslauf
wenn niemand wacht auf
werden allesamt verkauft
zahlen viele mächtig drauf

warum nur?

Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Ein halbes Jahr Krieg, den der Irre im Kreml vom Zaun brach,
Ein halbes Jahr, Tränen, Terror und bitterer Tod.
Ein halbes Jahr, das wie ein Messer in manches Herz stach,
ein halbes Jahr, voller Lügen, Perversion und elender Not.

Bilder von Butscha, die im Kopf bleiben, traurig und schwer,
Mariupol, eine zerstörte Stadt, der Verwüstung und Niedertracht.
Verlorene Menschen, wirken müde, hilflos und leer,
für viele ein halbes Jahr schon finstere, endlose Nacht.

Verdammnis liegt über der Narretei, dieser Despoten,
mein Bild von Russland habt ihr für immer zerstört?
Wieviel Blut darf kleben an euren fordernden Pfoten.
den Schuss habt ihr lange schon nicht mehr gehört!

Auch eure Tage sind gezählt, wie die Meter eurer langen Tische,
die Dunkelheit, wird weichen und das Volk nach Neuem drängen.
Der Tag wird kommen, wo man eure Körper zur Seite wische,
wenn die Geister der Freiheit, die Mörder an die Galgen hängen.

© Hansjürgen Katzer, August 2022