Gedichte über Gerechtigkeit - Seite 26

Einmal im Bundestag Minister,
ausgesetzt dem Glanz und Glitzer,
wird gepudert und frisiert,
das Hinterteil noch blankpoliert,
fürs Denken hat man Lobbyisten!
Die ständig ein zur Seite sitzen!

Die Lobbyisten zeigen dann,
was machbar ist, was gehen kann.
Berater teilen sich den Rest!
Krallen sich am Geldhahn fest!
Bestimmen all‘ unser Geschick,
Dollarzeichen nur im Blick!
Bleiben Richtung und Linie
für uns es immer gleich.
Arme werden immer ärmer,
die Reichen stinkreich!

Neigen vier Jahre sich dem Ende,
verdient man sich schon hat die Rente,
hat ausgesorgt ein Leben lang.
Man niemals arm sein wird und blank!
Wir, die für das Geld malochen,
sind und bleiben hier die doofen.
Diäten und all‘ das drumherum,
dafür machen wir unseren Rücken krumm.

Sind ausrangiert des Staates Diener,
werden sicher sie nicht bieder.
Geschaffen wird ein neues Amt,
mit Geld, was natürlich
vom Steuerzahler stammt!
Geht weiter so die Odyssee,
dass Gewissen verblasst,
wie im Sommer der Schnee!

Mich dürstet...

Verspottet, aller Würde beraubt
ans Kreuz genagelt
entsetzliche Schmerzen
zu Tode gefoltert
noch ein matter Seufzer
„Mich dürstet“
Der Satz haucht herüber
weht durch zweitausend Jahre.
Mich dürstet:
nach Barmherzigkeit
nach Liebe
nach Mitleid
nach Gerechtigkeit
nach Würde
ein Seufzer vernehmbar
über Länder und Völker
ecce homo
was ihr tatet
was ihr tut
das tut ihr mir
Mensch wider Mensch
doch mein ist die Rache...Mein!

Machtlos, fassungslos, würdelos
damit sinnlos
zwischendrin der Hauspoet
kraftlos, matt – wie sinnlos alles!