Gedichte über Genuss - Seite 11

Steht ein Kunde vor der großen Eisauslage,
stellt der Eismacher stets dieselbe Frage:
Welche Sorte darf’s denn sein?
Der Kunde überlegt und ist überfordert,
kann sich nicht entscheiden, was er ordert.
Zum Nachdenken sagt er das Wort: „Ähm…“
Der Eismacher denkt sich: „Tausendmal gehört und gähn.“

Aber dann fällt ihm ein,
dass könnte ein toller Werbegag sein.
Ab in die Küche und im Nu
weiße Schokolade und Pistazie dazu,
mit weiteren Zutaten zusammengerührt.
„Ab morgen gibt’s den neusten Eis-Clou,
der meine Kundschaft verführt.“

Am nächsten Tag wurde das „Ähm-Eis“ geboren,
und jeder Kunde bekam nach einem „Ähm“,
das "Ähm-Eis" gereicht, völlig unverfroren.
Denn das steht nun in seiner Eisauslage.

Drum achte, was Du sagst auf die Frage:
Welche Sorte darf’s denn sein?
Beim pfiffigen Eismacher aus Gaggenau,
der erfand das Ähm-Eis; ganz schon schlau.

Denn die GAGgenauer schau ganz genau hin,
die haben schon den Witz in ihrem Namen drin.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Plätzchen…

Es ist mal wieder Plätzchenzeit,
ich steh in der Küche und bin bereit,
jetzt kann es losgehen, aber nein,
was für Plätzchen sollen es denn sein?

Habe mich schnell entschieden,
bin bei den Vanieliegipfeln geblieben,
jetzt wird gerührt geknetet und gewogen,
habe mir dabei fast den Rücken verbogen.

Der Teig wird nun in Alufolie gedreht,
zum kühlen in den Kühlschrank gelegt,
eine halbe Stunde kann ewig dauern,
ich steh in der Küche und bin am Lauern.

Endlich ist es soweit,
rolle den Teig aus, richtig breit,
nun wird er zu Kipferl verbogen,
das ist mir noch nie gelungen,
die Kekse werden dennoch verschlungen.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.

Der Morgen war mild, der Dorfplatz noch leer
Ein Händler schlenderte etwas umher
Und setzte sich unter die große Palme
Genoss einen Saft mit einem Strohhalme

Ein Affe saß oben und blickte hinunter
Verspielt und keck und lange schon munter
Die Kokosnuss hielt er in seinen Händen
Warum sie nicht einfach nach unten senden?

Er warf sie herab, dem Mann auf das Haupt
Das hatte ihm kurz das Bewusstsein geraubt
Er rappelte sich auf und griff nach der Nuss
Und warf sie gegen den Baum voll Verdruss

Ja dieser Tag, der war schon gelaufen
Am Markt, da konnte er fast nichts verkaufen
Der Kopf, der brummte, seine Laune war schlecht
Er war einfach müde und außer Gefecht

Am anderen Tag kam ein Meister daher
Ein Sufi, der kam irgendwoher
Und setzte sich unter denselben Baum
Auch der Affe saß oben, man sah ihn kaum

Das Kerlchen war ein kleiner Haudrauf
Und Kokosnüsse, die gab es zuhauf
So warf er die Frucht noch einmal hinab
Der Meister fiel um, erschrak nicht zu knapp

Doch stand wieder auf und hielt sich den Kopf
Der tat ihm so weh, er rieb sich den Schopf
Und holte ein Messer aus seinem Gewand
Die Nuss, die nahm er in seine Hand

Und öffnete sie, trank ihre Milch
Aß alles Fleisch, schaute auf zu dem Knilch
Bedankte sich kurz und nahm sich die Schalen -
Schenkt uns das Leben doch nicht nur die Qualen