Gedichte über Gefühle (Seite 414)

Fröhlich und ausgelassen

Wir sind oft fröhlich, ausgelassen,
und brauchen dafür keinen Grund.
Das Glück lässt sich mit Händen fassen.
Wir treiben es gern kunterbunt.

Ein Tag erlebt sein blaues Wunder.
Und jede Ampel zwinkert grün.
Und was uns runterzieht, geht unter.
Mit jedem teilt man seinen Spleen.

Die Sorgen werden glatt vergessen.
Wir nehmen sie nicht länger wahr.
Wir haben andre Interessen,
und das ist uns schon länger klar.

Bald schweben wir auf Wolke sieben.
Ein Sitzplatz dort wird heiß begehrt.
Nur wer sich selbst liebt, kann auch lieben.
Und dabei macht man nichts verkehrt.

Glück und Pech

Erst fehlt das Glück, dann hat man Pech.
Natürlich ist man unzufrieden.
Man treibt es bunt, und manchmal frech.
Und lässt sich leider alles bieten.

Am Zahnfleisch nagt die Wirklichkeit
und außerdem Gewissensbisse.
Man tut sich manchmal schrecklich Leid,
und erntet viele Pferdeküsse.

Man kommt nicht immer heil davon.
Das Leben stellt auch falsche Weichen.
Und dann verjagt man uns vom Thron,
und muss entsetzt von dannen schleichen.

Erst hat man Pech, dann fehlt das Glück.
Mal geht es drüber und mal drunter.
Es häuft sich die Pauschalkritik,
und dennoch hofft man auf ein Wunder.

Glücklich und zufrieden

Wer glücklich ist, ist auch zufrieden.
Dann wird der graue Alltag bunt.
Und jeder Ärger wird vermieden,
denn dazu fehlt ein guter Grund.

Zum siebten Himmel wird man schweben.
Und parkt entzückt im Sonnenschein.
Das Schöne darf man miterleben.
Und alles Gute stellt sich ein.

So, bleiben keine Wünsche offen.
Geregelt wird das mit der Zeit.
Und alles, was wir uns erhoffen,
wird ganz allmählich Wirklichkeit.

Verbreitet wird die alte Kunde.
Für alle wird es offenbar,
dem Glücklichen schlägt keine Stunde,
denn 'Sorgen' nimmt er gar nicht wahr.

Glücksbringer

Ein Schornsteinfeger bringt mir Glück.
Man weiß, das ist sein Hauptberuf.
Es kommt bestimmt nicht knüppeldick,
beim Kleeblatt und beim Pferdehuf.

Man klopft auf Holz, sagt: Toi, toi, toi.
Und pocht auf alles, was wir lieben.
Auf Meeren heißt es: Schiff ahoi.
Piraten werden so vertrieben.

Man macht ein Kreuz, und hofft auf Gott.
Die Sünden werden uns vergeben.
Man ringt nach Luft im Alltagstrott,
wahrscheinlich wird man ewig leben.

Vor andren zieht man seinen Hut.
Und überspringt die 'hohe' Hürde.
Man fühlt sich ausgesprochen gut,
bewahrt man eine Menschenwürde.

Und ständig jagt man nach dem Glück,
und hofft auf einen Schornsteinfeger.
Im Notfall greift man gern zurück
auf einen netten Fließenleger.

Guter Dinge

Sei glücklich und auch guter Dinge.
Und lebe täglich deinen Traum.
Noch immer flattern Schmetterlinge.
Nun gönne ihnen Zeit und Raum.

Sei hoffnungsvoll an trüben Tagen.
Verschone dich vom Jetzt und Hier.
Verzichte auf die lauten Klagen.
Und stehe jeden Tag zu dir.

Sei fröhlich, nimm dir Zeit zum Lachen.
Und hagelt auf dich die Kritik.
Es fällt nicht schwer, das Fehler machen.
Wie schnell geschieht ein Missgeschick.

Sei dankbar für die Anteilnahmen,
für jede Geste, die beweist.
Man rüttelt nicht an deinem Rahmen,
und nicht an dem, was Glück verheißt.

Sei stolz auf dich, ich gratuliere,
denn du zeigst Herz und Mitgefühl,
Und geht dir etwas an die Niere,
dann bleibst du sachlich und ganz kühl.

Sei mutig, wenn die Geier kreisen.
Sie haben dich zum Fressen gern.
Doch du wirst dich als stark erweisen.
Und jedes Straucheln liegt dir fern.

Sei tapfer, wenn die Tränen rinnen.
Und finde dennoch in dein Glück.
Du wirst weit mehr als Land gewinnen.
Und voller Trost, ein Augen-Blick.

Sei auf der Schokoladenseite.
Sei nicht ein Spielball der Gewalt.
Sei stets vernünftig und vermeide,
den Streit in jeglicher Gestalt.

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Glück und Pech

Glücklich und zufrieden

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Guter Dinge