Nach ausgedehnter Fernsehnacht,
die Sonne schien nur spärlich,
sind wir aufgewacht,
dein Gähnen und dein Rekeln,
ich gesteh‘ es ehrlich,
war alles andere als schön.
Da wurd’ mir klar, -das Ja-Wort,
Brief und Siegel ist keine Garantie,
für ewigliches Liebesglühn‘.
Dein Blick in den Spiegel,
Grimassen zu vollführen,
dich akribisch zu rasieren,
bürsten und scheiteln dein Haar,
den Oberkörper zu strecken,
dich ausgiebig zu recken.
Schweigend sah ich dich an,
du bist das, was ich nie wollte,
nach Außen ein Vorzeigeehemann.
Es gab so viele Dinge, die mich
plötzlich störten, beim Frühstück
schweigst du mich an,
gönnst mir keinen Augenblick,
befasst dich mit den Semmeln,
sie zu zerrupfen, in den Kaffee sie zu
schuppsen, Reste über deine Lippen
laufen, was ist nur aus uns geworden?
Stand auf um ins Büro zu gehn,
schenktest mir dann doch noch einen
Blick, sahst auf Po und Beine.
Betrübt und traurig ich zur Türe ging,
meine Arbeit begann um acht,
mir schwahnte viel, ich schwieg,
sagte nur noch eins ganz sacht:
„Es wird nun Zeit für mich! Muss gehn…“
07.07.2025 © Soso