Gedichte über Gefühle (Seite 2523)

Die stille Kraft

Die stille Kraft
der liebgewonnenen Dinge:
die Hand, die meine Linke drückt;
der kurze Blick, der sagt, ich spür's,
du weißt um mich;
ein grenzenlos' Vertrauen,
das drum bittet, halte mich;
ein liebevoller Blick, der zeigt,
ich weiß, so wie ich bin,
so liebst du mich -

Das alles fehlt mir jetzt,
doch gibt es still mir Kraft,
es zu erinnern.

*an meinen toten Sohn

Jagdlust

ich spür' das Knistern
in der Luft dein Duft
der Raum ist finster
Ambiente einer Gruft

du bist am Kriechen
dreh' mich herum
kommst angekrochen
wie es Raubtiere tun

du bist auf der Jagd
bin deine Beute
die Lust dich plagt
weil ich nicht wollte

hast mich überlistet
in dieses Verließ gelockt
nach mir dich dürstet
mich aufs Podest gehockt

dein Spiel reizt mich
erregt mich sehr
nein, du geizt nicht
willst von mir mehr

ich heb dich hoch
du spürst meine Griffe
ich will dich ja doch
dank deiner Lustkniffe

meine Lippen liegen auf dir
schau in deine Katzenaugen
bist in der Luft über mir
meinem Hebezug vertrauend

mein Hüftknochen ist dein Ziel
das ist der einzige Fleck
wo ich dich jetzt auf mir will
dazu fauchst du kokett

packe deine Pobacken
spreize sie
langsam lasse ich dich sacken
links und rechts je ein Knie

halte dich und
dein erhitztes Gesicht
heiß atmend aus dem Mund
auf mir im Gleichgewicht

stößt deinen Triumph laut heraus
leckst an meinem Ohr, flüsterst leise:
"Jetzt koste ich meine Beute aus!"
willst mich auf animalische Weise

© meteor 2025

Dort sein will...

Dort sein will...

Das Leben schwer es ist
Schau zum Mond
Dort sein will
Alles leichter ist
Das Leben
zu Staub zerfallen

Eiseskälte mich umgibt
Schau zur Sonne
Dort sein will
Viel Wärme gibt
Einsamkeit
mich erfrieren lässt

Nicht mit Dir zusammen
Schau ins Universum
dort sein will
Unendlichkeit erlebe
Liebe
ist es nicht

Einen Kreis ich zeichne
Nichts erkennen kann
Weiß nicht wohin
Ruf Dich an
Sehnsucht ich habe
Du sagst Nein

Das Leben schwer es ist
Schau zum Jupiter
Dort sein will
Ringe ihn umgeben
Dir sie
schenken wollte

Völlige Leere mich umgibt
Sehe Deine Augen
Dort sein will
Füllen meine Sinne
Für mich
Alles was zählt

Jwu 68

Wonnemonat Mai

Glücklicher Wonnemonat
Mai,
die Eisnächte so gut wie vorbei.
Im Vorgeschmack auf die Sommerhitze,
treibt die Sonne die Grade zur Spitze.

Mit ihnen springt die Natur neu an,
alles träumt von einem Neuanfang...
In freudiger Erwartung auf Mairegen,
tanzt jedes Wesen für sein Leben.

Bunte Blütenblätter, Regentropfen
lassen jede Hoffnung offen...
Wonniger Glücksmonat
Mai
sei so gut, mach den Weg
uns frei!

© meteor 2025

Ein Gefühl

Es beschleicht mich morgens in der Frühe,
hat eine Konsistenz, wie unklare Brühe.

Ich weiß nicht, woran es liegt,
mein Herz oft rast und fliegt.

Ich mache mir viele Gedanken,
die bringen mich krass zum Schwanken.

Ist es denn nun schon soweit,
kommt morgen etwa die neue Zeit?

Leider sehe ich andere Signale,
die stehen auf Unglück und Randale.

Deutsche Herrscher richten sich wieder auf,
sie wollen bestimmen den Welten Lauf.

Was brachte eigentlich der deutsche Rassismus?
Da waren KZ und millionenfacher Faschismus.

Der Rassismus wurde leider nie abgelegt,
ein mulmiges Gefühl mich deshalb bewegt.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

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Wonnemonat Mai

Ein Gefühl