Gedichte über Gefühle - Seite 2355

Da liegt es…
Ein Schloss…
ohne Tür.

Solche Schlösser
gibt es manchmal
auch in uns.

Meistens
haben wir überhaupt keine Ahnung
von ihnen.

Irgendwie
schließen sie
etwas ein
oder aus…
So...
ohne Tür.

Und irgendwann…
kommt ein Wort,
ein Ton,
eine Berührung,
Stille,
ein Lied,
ein Lächeln,
ein Blick….
und plötzlich
öffnet sich etwas….

...und wieder
sind wir ein Stückchen mehr
wir selbst.

© A. Namer

Du warst die Frucht meines Leibes -
unter Schmerzen habe ich dich in diese Welt geboren!
Und habe dich unter noch größeren Schmerzen wieder verloren.
Du warst doch gut!
Du warst mein Blut!
Du hattest am Ende soviel Mut.

Du warst ein Löwe-
doch verletzlich wie ein Kind. Du bist in die Ewigkeit gegangen, leicht wie ein Blatt im Wind.
Die Gründe dafür werde ich nicht mehr erfahren.
Geliebte Zeit mit meinem geliebten Sohn.
Wir waren Seele an Seele verbunden
Doch den Weg in ein Ertragbares Leben hast Du leider nicht gefunden.
Ohne Dich bleiben nur Erinnungen, und sie tun genauso weh.
Ich fühle mich gehetzt und gequält, weil ich das alles nicht versteh!
Deine Aura leuchtete heller als der Sonnenschein.
Du warst mein Stolz und mein Lächeln
Es war mir eine Ehre deine Mutter zu sein.
Eine Ehre, die von all meinen Tränen rostet.
Du hast einen hohen Preis bezahlt.
Es hat dein Leben gekostet.

War es das wert mein Sohn?
Ich dachte, du hast noch soviel Zeit zum Leben, doch Du wußtest, du siehst das Ende schon!
Keine Worte schenken mir Hoffnung, Zuversicht.
Auch die Zeit heilt meine Wunden nicht.
Bin in meinem Leben Schockgefroren.
So wenig ist geblieben-und zuviel verloren!
Es wird sich nichts mehr ändern, es bleibt wie es jetzt ist.
Weil- ich deine Mutter,
die Frucht meines Leibes-
Dich mein Sohn.....
Immer und überall vermiss!

Der See
Ein stiller See
liegt so da.
Du
kannst dich in ihm spiegeln.

Was siehst du?
Dich?
Klar oder verzerrt?

Der See
zeigt dir nur seine Oberfläche.
Weißt du – wie tief er ist?
Siehst du – seine Schätze?
Wassertropfen – ganz viele.
Ja – aus diesen besteht er.
H2 O

Jeder See ist anders.
Der eine braun, der andere grün, der nächste blau….
und der übernächste – wieder ganz anders.
Jeder – mit einer eigenen Schönheit.

Jeder – mit einem besonderen Inneren.
Pflanzen, Tiere, Mineralien,
Fische, Krabbeltiere, Libellen,
versunkenes, hineingeworfenes,
angeschwemmtes,
Sand, Steine, Muscheln
und noch so vielem mehr.

Er beinhaltet so vieles…
Ruhe und Sturm.
Glatte Oberfläche und hohen Wellengang.
Stille und Tosen.
Das Sanfte und das Raue.

Du lernst ihn kennen,
wenn du - in ihn eintauchst.

Ich bin
wie ein See.

© A. Namer