Gedichte über Gefühle - Seite 2239

So oft an vielen schönen Orten
haben wir uns verliebt begrüßt,
und mit liebesgefüllten Worten
uns dann so manchen Tag versüßt.

Im Frühling als die Knospen sprießen,
unter prächtig geschmückten Bäumen,
wir uns nicht aus den Augen ließen
und gingen in liebsüßen Träumen.

Der Sommer dann hat uns gebunden;
uns überkamen heiße Sehnsuchtswogen.
In Blumenfeldern still entschwunden
hat uns die Liebe aus der Welt gezogen.

Es fielen die Blätter bald rot und gold;
die Tage dann früher vergingen.
So blieben wir uns einander doch hold,
uns noch immer liebend umfingen.

Dann schmückte der Winter die Lande weiß;
Tage und Nächte wurden bald kalt.
Doch um uns brannte die Liebe noch heiß,
und der Frühling kommt ja auch schon bald.

Nachrichten geschaut,
Corona-Pandemie.
Schlafen gelegt.

Frittierfett brodelt,
keine Berliner
im Topf.

So viele Teiglinge,
nicht gebacken.
Kirmes fällt aus.

Aufgewacht,
kalt abgeduscht,
weiter geschlafen.

Frittierfett brodelt
einsam im Topf.
Ofen abstellen!

So viele Teiglinge
ungebacken.
Gedankenkarussel.

Wach geworden,
Kaffee gekocht.
Nachrichten geschaut.

Kühllaster mit Toten,
Neu-Infizierte...
und ich esse ein Tuc.

© Sabine Brauer

Dein Bild

Wie oft stehe ich davor
Vor deinem Bild
Aufgenommen an deinem
Neunzigsten Geburtstag
Es war dein letzter

Sehe dein strahlendes Lächeln
Wie deine Augen funkeln
Wirkst kein bisschen müde
Glücklich und voller Lebensfreude
Strahlst wohlige Wärme aus

Ich höre noch ganz intensiv
Ganz nah an meinem Ohr
Deine letzten Worte
„Ich wäre doch
So gerne noch geblieben“

Du wirst ewig bleiben
Ganz tief in meinem Herzen
So viele Erinnerungen
Sind so wach geblieben
Besonders die der letzten Jahre

An deine Ruhe und Gelassenheit
An deine ungebremste Lebensfreude
Erinnere ich mich voller Wohlgefallen
So wie du warst, das wünsche ich mir
Auch für mich zu sein

Ich sehe dich an
Wenn auch nur dein Bild
Mein Blick voller Dankbarkeit
Für all das was du mir geschenkt
Danke dass du mir
Ein so wundervoller Papa warst

© Ingelore Jung
19. April 2020

Mond -
lunare Krönung
der Nacht.
Spiegelung im
Silberglanz,
die auf Seen und
einsamen Bächen tanzt.

Alles Stille
in der Sichel
vollen Scheins -
Leben, Hauch
eines ganzen Seins.

Licht einsamen Friedens -
astronomisches Denkmal
in Bewegung …
Liebe, Gedanken
und Erhebung.

Widerschein des Glanzes,
lebt auf aller Licht
Berührung.
Abendhimmel,
Friedensnacht -
Vollmond -
der über dieser,
seiner Erde
wacht.