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Gedichte über Gefühle - Seite 1773


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Der Munitionsberger

Ein Mann in einem Erdloch saß
und lächelte, als hätt er Spaß.
Dabei lag neben ihm im Sand
ne Bombe, die der Bagger fand.
Fünfhundert Kilo, fast zehn Zentner,
die sie gebaut sind auch nicht mehr Rentner.

Caramba hilft meist den Rost zu lösen,
von den Zündern, diesen Bösen.
Mehrere oft im Mantel stecken
und vielleicht ihren Zündpunkt checken.
Sie sollten einst Gebäude treffen,
Autos, Tiere, Nichten, Neffen.

Doch sie bohrten sich in Heidesand,
dort gab es nicht viel Widerstand.
Sie stecken manchmal ganz schön tief,
Zünder nach unten und dann schief.
Die Erde unter manchem Schuppen
könnte als Fundort sich entpuppen.

Statt Bombentrichter zu entmüllen,
ließ man sie mit Blindgängern füllen.
Jahrzehnte lang war dort Betrieb
und das Explosive verborgen blieb.
Doch dann war ein Neubau geplant
und keiner hat etwas Böses geahnt.

Bis die große Baggerschaufel kam
und sich eine der Bomben nahm.
Der Baggerfahrer hat sich zwar eingek…,
aber sie wieder an Ort und Stelle gepackt.
Und dann der Mann im Erdloch saß,
vielleicht sein letztes Brötchen aß.

Mit der Kinderschippe vom Fritze
grub er frei die Bombenspitze.
Und plötzlich, kaum zu verstehen,
uns blieb das Herz fast stehen,
erscholl aus dem Loch der Schrei:
„Der Zünder fehlt, es ist vorbei.“

Alle, die sich nähern durften,
schnell hinrannten und nicht schlurften.
Die Bombe wurde aufgebahrt
und dann der Presse offenbart.
Dem Bauherren war wieder zum Scherzen,
denn ihm fiel ein Stein vom Herzen.

Für alle, die sich eingeladen hatten,
gab es zum Dank kalte Platten.
Große Reden hielten Dame und Bube,
direkt an der offenen Grube.
Als alles Volk dort trank und aß,
unser Mann wieder in einem Erdloch saß.

15.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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F221...Fregatte Emden.....Teil 2..........

Wir waren noch Jung,
standen noch nicht unter zwang,
das Internet gab es noch nicht,
und auch nicht den Handy zwang.

Der Traum von vielen,
auf einem Schiff zu fahren,
wie einst Störtebeker,
meistern auf See alle gefahren.

Wir kamen vom Land,
wussten nicht richtig was mit uns geschah.
Grundausbildung,
Gastendlehrgang absolvierten wir,
dann eines Tages,
standen wir vor der Fregatte Emden,
die im Hafen lag an der Pier.

Mächtig und Stolz,
erschien sie dir und mir.
Was uns erwartete,
wir wussten es nicht,
es war ja auch,
kein Ausflugs,
oder Luxusschiff.

Ein Kriegsschiff für den Ernstfall gebaut,
zu verteidigen,
jedermanns Haus und Maus.

Die ersten Schritte an Bord,
waren ungewohnt,
man holte sich Beulen,
und die Schienenbeine waren wund.

Die Decks waren klein,
in die Kojen passte höchstens,
ein größerer Säugling rein.
Für privates war auch Unmengen platz,
in einen Schuhkarton,
ging mehr wahrscheinlich mehr hinein.

Die Zeit war nur kurz,
uns das Schiff anzusehen,
wir wussten nicht was wird mit uns geschehen.

Nicht das wir dachten,
an Frühstück im Bett.
Oder Kaffee wie von Muttern gebracht.

Mit Pfiffen,
wurdest du Morgens geweckt.
Das Erinnerte mich,
an zu Haus an den Hund,
wenn ich was von ihm wollte,
Pfiff ich auch mit dem Mund.

Aufstehen waschen,
alles im Dauerlauf,
fünf Waschbecken,
da war Schnelligkeit angesagt.

Nach den Frühstück,
ging es los,
Verpflegung übernehmen,
von Land,
für die nächsten Tage oder Wochen,
es ging raus,
wir sollte von der Mutter-Brust entwöhnt werden,
und Seebeine wuchsen uns dann auch.

Das was wir vorher hatten,
das waren nur Haxen,
auf denen wir sind durch das Leben sind gekraxelt.

Kaum waren wir draußen,
der Drill begann.
Mann über Bord,
Kriegsmarsch war danach dran.
Feuer im Schiff.
Wasser dringt ein.
Vom Torpedo getroffen,
den Offizieren,
und dem Alten(Kommandant)
viel immer was neues ein.

Essen auf Zeit,
es wurde geschlungen,
die nächsten Übungen,
schon aus dem Lautsprecher klungen.

So ging es Tag ein,
und Tag aus,
bis aus uns verwöhnten Lümmeln,und Landratten
eine Mannschaft wurde daraus.

Jeder kannte jeden,
jeder wusste was er machen muss,
jeder stand dem anderen bei,
nicht nur auf der See,
sondern auch Privat.

Geschadet hat das keinem von uns,
wir waren gestärkt,
und gesund waren wir auch.

Aus Weicheiern,
wurden Seebären gemacht,
auf die man sich verlassen kann,
jeden Tag,
und jede Nacht.

Wir wurden gedrillt,
wir wurden gequält,
wir wurden gejagt,
bei Tag und Nacht.
Am ende haben wir es doch geschafft,
was der Bürger von uns verlangt.
Ihn zu schützen,
andere zu Retten,
die in Seenot warn.

Sollte uns jemand was böses tun,
wir waren bereit,
wenn es sein müsste mit Gewalt.

Auch wenn uns keiner Dankte dafür,
so waren wir Stolz,
auf unsere Emden,
und was sie gemacht hat,
aus dir und mir.

Marinesoldaten,
Seebären,mit Herz und Verstand,
und immer einen lockeren Spruch auf der Hand.

Neptun,
hält über uns die Hand,
ob wir auf den Meeresgrund fahren,
oder sterben an Land.

f.j.15.08.2015
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