Gedichte über Gefühle - Seite 1626

Verzeih', dass ich zu spät gekommen,
ich hab' viel Liebe mitgenommen
die ich Dir nun zu Füßen leg'.
Ich muss mich des Gefühls nicht schämen,
die Wehmut spricht durch meine Tränen:
„Es war ein schöner, langer Weg...“

Ich konnte Liebe erst verstehen
als ich Dich damals hab' gesehen
Dein Blick riss meine Mauern ein,
die ich gebaut in vielen Jahren
um mich vor Kummer zu bewahren.
Doch ohne Dich wollt' ich nicht sein...

Das Glück hat uns so fest verbunden.
In Dir hab' ich den Mensch gefunden
den ich nie mehr verlassen will.
Du bist so tief in meinem Herzen,
ich hör' Dich reden, lachen, scherzen.
Ist's hier auch so unendlich still...

Ich hab' Dir noch so viel zu sagen
und werd' auch oft um Rat Dich fragen.
Dein Name hier auf diesem Stein
ganz nahe bei der Friedhofsmauer
errichtet als Symbol der Trauer,
er wird niemals das Ende sein...

Ich wünsche auch den Kleinen
Ein Himmelbett auf Erden
Und das sie nicht mehr weinen
Ganz stark und kräftig werden

Ich wünsche mir bei Nacht
Ein Engel sieht mich an
Und hält er bei mir Wacht
Ich besser schlafen kann

Ich wünsche mir am Tag
Ein Lichtermeer im Tanze
Die Stimme, dir mir sagt
Geh heute mal aufs Ganze

Ich wünsche mir 'ne Fee
Und Wünsche, drei dazu
Und wenn ich richtig seh
Die Fee, das bist ja Du

Ich wünsche mir die Hand
Die mir über's Haar streicht
Den Rücken an der Wand
Ein Herz, von Dir erreicht

Ich wünsche mir ein Fest
Mit Freunden und mit Dir
Und das der ganze Rest
Nicht liegen bleibe hier

Ich wünsche mir sofort
Man hätte ihn vergessen
Parkinson vor Ort
Sein Handeln stets vermessen

Ich wünsche mir Geduld
Bei allem was ich tu
Und trifft mich keine Schuld
Kann zeichnen immerzu

Ich wünsche mir den Teddy
Der damals, als ich Kind
Sprach, Sugar, are you ready
Ihn halten dann geschwind

Ich wünsche mir nur dies
Wenn es das geben kann
Ein schönes Paradies
Und Dich darin als Mann

Ich wünsche mir auch Geld
Das ich verteilen kann
Im Elend dieser Welt
So helf' ich dann und wann

Ich wünsche mir viel Zeit
Die schließlich alles heilt
Und jeder, der bereit
Am Himmelstor verweilt

Ich wünsche mir Papier
Damit ich schreiben kann
Die Verse alle hier
Sie lesen wirst wohl dann

Ich wünsche mir ein Brot
Verteilen will ich's müssen
Und dann in einem Boot
Will herzlich Dich dann küssen

Ich wünsche mich zurück
In eine andre Welt
In der nur herrscht das Glück
Versprochenes noch hält

Ich wünsche mir nur nicht
Dass leiden ich dann werde
Wenn ich mal so ganz schlicht
Verlasse diese Erde

.....

Wer kann schon sagen:
"Meine Wege führen direkt ans Ziel",
Wer kann schon sagen:
"Mein Herz blieb unberührt",
bei dem Gedanken an meine Kindheit,
bei dem Gedanken an meine Ehe?

Sovieles ist geschehen,
was für unmöglich gehalten wurde,
Träume zerplatzten wie Seifenblasen,
und oft gab es keinen Trost.

Hast du dich dann gefragt:
"Wozu und warum?"


Wer kann schon sagen:
Mein Glück hielt ich fest in meinen Händen".
Wer kann schon sagen:
"Meine Tränen haben mich geheilt",
bei dem Gedanken an meine Lebensschmerzen,
bei dem Gedanken an meine tiefe Trauer?

Sovieles wird noch geschehen
womit du niemals mehr rechnest.
Wunder passieren,
das Glück wird dich wieder aufrichten.

Wirst du dich dann auch fragen:
"Wozu und warum?"


© Marcel Strömer
(Jerichow, 30.10.2001)


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