Gedichte über Gefühle - Seite 1487

So schnell wir sie manchen so plötzlich vergehen sie auch
Ein Windstoß und weg
Ein Atemzug und fort
Wie eine Pusteblume
An einen fernen Ort

Wir müssen unsere eigenen ziehen
Können nur was hinterlassen
Wenn wir nicht fliehen
Nur überholen wenn wir kreieren

Uns täglich erfinden
Anstatt zu kopieren
Nicht umsonst sind wir Individuen
Und nicht Gleichungen


Weil nicht wichtig ist wie wir tanzen
Sondern warum wir tanzen
Und das wir tanzen
Weil nicht zählt wie wir aussehen
Sondern wie es in uns aus sieht

Man sagt Zeiten ändern sich
Doch sie ändern mich
Und dich
Und uns alle

Denn wenn die Jahre vergehen
Und wir eigentlich neben uns stehen
Zählt nicht was wir hinterlassen
Sondern das wir was hinterlassen
Unsere Spuren im Sand
Haben sich in die Köpfe gebrannt

Und wenn wir sterben
Trägt jede unsere Geschichten dazu bei
Das werden was wir werden

Fußstapfen

Selbst das stärkste Herz hört einmal auf zu schlagen.
Nach so vielen Kämpfen wurde es schwer getroffen.
Trotz flehentlichem Bitten will es nichts mehr sagen.
Im eiseskalten Meer ist es langsam ersoffen.

Selbst das schönste Lachen kehrt irgendwann nicht wieder.
Die Erinnerung an die Fröhlichkeit - einfach verschwunden.
Es lässt sich nicht locken, schlägt jeden Versuch nieder.
Von nun an für immer an die Traurigkeit gebunden.

Selbst die zärtlichsten Hände wollen irgendwann nicht mehr umarmen.
Sie wurden zu oft verstoßen und liegen nun zusammen gefaltet.
Aneinander gepresst schützen sie das Herz, bitten um Erbarmen.
Von ihnen wird nun die Herzenswärme sehr sparsam verwaltet.

Selbst die mutigsten Worte verlieren irgendwann ihre Kraft.
Einsam und ungeschützt verteidigten sie zu oft die Schwachen.
Niemand glaubt mehr,dass auch nur eins der Worte etwas schafft.
Doch das Kämpferherz ruht und wartet auf seine Zeit zu Erwachen!

Berlin im 06/2007
(überarbeitet 04/2010)
Cynthia Limbau