Gedichte über Gefühle - Seite 1489

In diesem lauen Januar,
da sprießt und grünt es wunderbar.
So manche Saat ward ausgesät
und neues Wachstum nun entsteht.


Doch heißt es auch geduldig sein,
die Pflanzen sind noch zart und klein.
Schützt sie vor Frost und rauhem Wind,
weil sie noch sehr empfindlich sind.

Sie brauchen Pflege, Sonnenschein,
ohne diese geh´n sie ein.
Wenn wir als Gärtner daran denken,
werden sie uns Freude schenken.

Schlendern wir so durch den Garten,
möchten wir nicht länger warten.
Doch nur gemach, ihr werdet´s seh´n ,
im Frühjahr blüht es wunderschön.

© Sabine Brauer

Die Worte fallen aufs Papier
und haben keinen Klang,
sind hohl und leer und herzensbang,
und liegen still vor mir,

so tot und welk wie Herbsteslaub,
das modernd schon vergeht,
zu dichten Haufen hingeweht,
bedeckt von Schmutz und Staub.

Die Worte fallen tropfengleich
und haben kein Gewicht.
Ich weiß, sie fliegen trotzdem nicht
als Botschaft hin zu euch.

Denn keine Hoffnung trägt sie fort
in euer kaltes Herz,
das hasserfüllt und ohne Schmerz
verwüstet jeden Ort.

Die Worte sterben, weil im Krieg
die Menschlichkeit verroht,
Im Angesicht von Mord und Tod
die Poesie versiegt.

Du möchtest Respekt,
sagtest du mir als ich dich fragte
warum du gewalttätig bist.

Doch Respekt
erlangt man nicht durch Gewalt.
Gewalt erzeugt Angst.

Menschen, die dich respektieren
halten zu dir,
in guten und in schlechten Zeiten.

Menschen, die dich fürchten
fallen dir in den Rücken.
Sobald es eine Gelegenheit gibt.

Menschen, die dich respektieren
trauern an deinem Grab,
bedauern den Verlust.

Menschen, die dich fürchten
tanzen an deinem Grab,
weil es dich nicht mehr gibt.

Respekt
lässt sich weder erzwingen
noch erkaufen.

Respekt
müssen wir uns verdienen.
Jeden Tag aufs Neue.

© Michael Jörchel