Gedichte über Gefühle (Seite 1336)

Das Kind der Hoffnung

Im Winde da webte ein schneeweißes Kind;
es webte mit schneeweißer Seide;
es webte bei Tag und es webte bei Nacht;
es webte auf schneeweißer Weide.

Es webte die Träume so weiß und so schwer;
ein jeder die Träume kennt.
Es webte voll Sehnsucht, voll Tränen und Leid,
was keiner beim Namen nennt.

So lange das Kind der Hoffnung noch webt,
so lange die Träume nicht sterben;
so lange weht noch der Frühlingswind
und Kinder spielen mit Scherben.

(Ilka Berikhan)
phantasie-garten.com

Trübes Grau

Wenn trübes Grau das Fühlen frostet,
die Zuversicht gefrieren will,
wenn Hoffen alle Kraft mich kostet,
dann geh ich in mich, gläubig still.

Im tiefsten Innern sing ich leise
das Lied vom Leben und ich spür
sehr bald ein Echo, eine Weise,
die neuem Mut öffnet die Tür.

Kalter Hauch ließ mich erbeben,
flieht vor diesem warmen Ton.
Stelle ich mich dann dem Leben,
fliegt die Trübsal still davon.

floravonbistram 1995

Für die verbrannten Juden in Nazi-Deutschland

Auferstanden
aus Seelenasche
aus Rauchzeichen
ins All gesandt
bis in die Himmel der Götter
sie sahen uns brennen.

Unsere Totengesänge
schön
unsere Schlächter haben getanzt.
Wir auferstehen
zeitlos
unsere Ölbäume tragen Frucht
unsere Kinder
reich.

Gesagte Worte

Wenn du mich belügst,
auch wenn du mich betrügst,
spür ich es im Herzen
und werde es überstehen.

Du hast mir körperlich Schaden zugefügt
dabei habe ich keinen Schmerz verspürt,
und Tränen, wirst du keine sehen
da kannst auch mit Worten flehen.

Mit Worten hast du mich zerfetzt,
ich bin von dir total entsetzt
es war ein Schlag voll ins Gesicht
in diesem Moment, ging mir auf ein Licht.

Nun siehst du meine Seele weinen
nie wieder wird für uns die Sonne scheinen
es sind tiefe Narben von den Worten die bleiben
sie können nie wieder zurückgenommen werden.

@by ronyababy

Ängsteschwur

Warum ich ?
Verstehe nicht,
warum,warum,
frage ich mich.
Finde keine Antwort,
finde keine Ruh.

Ich saß nur da,
sagte kein Wort,
wie es ohne war ?
Fragte ich mich,
in einem fort.

Da liefen mir,
Tränen über die Wange,
mir wurde bange.
Die Folgen davon,
was macht das schon?
Sagte ich mir.

Doch dann,
ich konnts nicht glauben,
wollte nur rauben,
den Gedanken verschwinden lassen.
Wieder Lachen fassen.

Die Folgen,
doch so schwer,
rufen nun mir hinterher,
egal wie,
egal wann.

Ich habe Angst,
mir wird gesagt,
er ist nicht gut.
In mir lebt,
pure Wut.

Ich habe Angst,
kann nicht mehr,
die Ketten,
wie Tonnen ,
ziehe ich hinterher.

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