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Gedichte Über Gedanken - Seite 642


Der Lügner

Stets sind 3 Tabs geöffnet, welche zurück die Erinnerung soll bringen,
an jene Bestie, gegen welche ich lang schon schrieb.
Sie soll ins Herz das Leid mir brennen, um das ihre nur zu erahnen,
doch die Zeit wartet nicht auf mich, ich bin machtlos.

Die ganzen Verse, Metaphern und reimende Worte,
sie zerbersten am kalten Herz, mag ich den Mündigen gar erreichen -
den Tyrannen tät's nimmer, denn der liest keine Gedichte
und das Feuer wartet nicht, brennt bis nichts mehr da ist.

Irgendwie bin ich schon vergangen, im Kopf ist die Geschichte zu Ende geschrieben.
Keine dieser fantastischen Bestsellerklumpen,
sondern jene eines bedeutungslosen Mannes.

Der verzweifelt in die Welt hinausschreit
- irgendwo zwischen MAGA und kranken Diktatoren
und dann zu jenen ungehörten Echo verhallt, das vor Jahrtausenden
schon ward angestimmt:

Vielleicht an jenen Tag, an den jemand zu aller erst einen anderen erschlug und des Verstorbenen Spross verwelkte im Hass.
Denn dies hier ist kein neuer Krieg,
lange schon wird er ausgetragen.

Doch ich gehe hinaus, wie jeden Tag und lebe,
weiß ich doch um des Wurzel Schimmel.
Sie wissen es alle und jeder könnte es beenden,
stattdessen sitze ich vor den Tasten.

Und klage wie krank diese Welt angeblich geworden ist,
dabei war sie es schon immer.
Und stets sind diese drei Tabs geöffnet,
und sie erinnern mich:

welches Leid wir zu schaffen imstande sind,
welch unfassbare Lügen der Mund zu sprechen wagt.
Wie Hoffnungslos die breite Masse ist
und wie viel ich selbst daran habe

dann setze ich diesen letzten Punkt.
E n we teres Ged cht f ndet se n Ende

N Fender
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Gedankenübernachtung

es ist schon oft richtig verrückt
vorallem, wenn mich was bedrückt
starre ich einfach vor mich hin
obwohl ich bewegt bin, in mir drin

um mich herum die Zeit verrinnt
ich sitze immer noch im selben Raum
doch der dreht sich im Uhrzeigersinn
um die Erdachse, das spürt man kaum

die Erde selber dreht sich um die Sonne
einmal im Jahr umkreist sie ihren Stern
was wäre die Milchstraße nur so ohne
eine Lücke würde sie sicher sehr stören

wieso startet ein neuer Tag am Morgen?
nur weil nachts das Sonnenlicht fehlt?
das Leben hält sich nachts verborgen
manche haben sich ein Nachtleben erwählt

mein Schlafrhythmus hängt ab von Gedanken
tagsüber verdrängen sie übliche Dinge
die meistens auch ohne mich stattfanden
nachts erheben sie sich in mir wie Rasierklingen

sie schneiden sich in meine Gehirnwelten
springen in meine Träume, platzen hinein
ich höre, wie sie in ihnen davonschnellen
ich jage ihnen hinterher, bin mit ihnen allein

sie lockten mich in einen Hinterhalt
umkreisen mich von allen Seiten
zwischen ihnen bleibt kein kleiner Spalt
beobachte, wie sie um mich streiten

der Sieger tritt hervor und fordert mich
zwingt mich im Dunkeln ins Rampenlicht
umschlingt mich mit sich augenblicklich
ich begreife ihn als er ergreift mein Ich

ergriffen blitzt es in mir durch die Nacht
als der nächste Gedanke in mir erwacht
eben noch im Blitzlichtgewitter
zerrt er mich hinter ein Fragengitter

über mich ergeht ein Hagel aus Fragezeichen
ich ringe nach Antworten im Nichts
diese Fragen wollen einfach nicht weichen
ich schreie im Schlaf mit stummen Gesicht

angekettet an den bohrenden Fragenstäben
fühle ich mich gepeinigt in mir schwebend
ein Geräusch von außen eilt mir herbei
aus meinem Verließ ließ man mich endlich frei

verschwommen im Blick starr ich auf die Uhr
in LED Strichen chiffriert steht was von zwei
dreh mich auf die andere Seite meiner Statur
außen fällt der Vorhang, innen wartet Nr. 3 ...

© meteor 2025
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