Gedichte Über Gedanken (Seite 26)

Sinn Suche

Was sucht die rote
13 im grauen rauen Feld
unter den tief schwarzen Balken
neben den zwei braunen kopulierenden
Gestalten, die wie räudige Hasen aussehen,
und die dabei sind, nach links außen zu fliehen,
und überhaupt, was soll der hellgrüne Halbmond
über den liebes - tollen vielleicht Karnickeln,
ich verstehe das Ganze nicht, habe es mir
aber freiwillig an die Wand gehängt
und halte es schon ein Jahr lang
aus mit ihm, diesem Bild, es
verändert mich, den Raum,
wenn ich nur wüsste, wieso ...

M.M.

Das Leben

Höhen und Tiefen wird stets es geben.
Jedoch ist das kein Grund zum Klagen.
Auch Widrigkeiten gehören zum Leben.
Wichtig ist nur, daran nicht zu verzagen.

Das ist leichter zwar gesagt als getan.
Manche Last ist in der Tat eine Bürde.
Dennoch kommt man ja nicht voran,
kapituliert man gleich vor jeder Hürde.

Nicht endlos ist der Weg, den wir gehen.
Drum muss mit Inhalten gefüllt er sein!
Diesen Sinn gilt es zu verstehen.
Sonst ist das Lebensglück nur Schein!

© Birgit Klingebeil
[Juli 2023]

TROSTSUCHE

(Aphorismus)

Nein, Trost sucht man nicht;
nicht, weil man ihn nicht wollte; wer würde
ihn denn nicht wollen, doch nach Trost suchen hieße,
einer lebenslangen Suche nebenher zu existieren um beinah
zu vergessen wonach man sucht, weil wirklichen Trost
oder den gut wirkenden, wirksamen – nicht den
landläufigen – den es nicht zu suchen gilt,
gibt es zwischenmenschlich nicht.

Copyright © da Hihö
2014

Todessehnsucht

Allzugern weile ich nicht mehr hienieden,
ein paar Jährchen noch, falls mir beschieden,
damit wär ich hoch zufrieden.

Lang schon geh ich an des Kindes Grabesstätte,
die ich mit ihm gern getauscht gesehen hätte.
Ich läge gern statt ihm in diesem Erdenbette.

Wohl weiß ich längst, sowie es jedermann erfährt,
daß sich der Tod vom Leben nährt,
nur scheint mir der Nutzen ganz und gar verkehrt.

Gleichwohl zählt, was ich bräuchte, heute nimmermehr:
Freundschaft, Gefühl und Liebe wär’s, was ich begehr.
Doch wo bekäm man dieses heut noch her?

So sage ich, da nichts mehr so recht im Lot:
„Aus tiefster Einsamkeit entspringt hier meine Not,
entkommen kann ich nur noch durch den Tod.“

Also Gevatter eile! Eile!
Eile dich mit Weile!
Doch eile! Eile!
Eile!

Copyright © da Hihö
2009

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