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Gedichte über Freude - Seite 89


Lächeln ...

Es ist wohl 'ne verborg ´ne Kraft
Die von der Seele selbst erschafft
Die so geheim, dass sie im Gesicht
zu sehen ist und manchmal nicht

Woher sie kommt, wohin sie geht
Ob jeder es so recht versteht
Man weiß es nicht, glaubt aber schon
Lächeln sei der guten Laune Lohn

Wer viel lacht und oftmals lächelt
Wer Freude hat, nicht kraftlos hechelt
Wenn mal etwas krampft
Das Unglück mit breitem Fuße stampft

Wer Positiv und gut gelaunt
Wer Vorbild und wer viel bestaunt
Der hat auch neben aller Ruh
Lächelnd einen Grund dazu

Doch, und jetzt kommt das Geheime
Das Lächeln kommt von ganz alleine
Wenn der Mensch etwas sehr liebt
Der Muskeln Tonus sich verschiebt

Im Grunde wohl eine Verspannung
Bei der eine Glückshormonversammlung
Eine Ausschüttung vornimmt
Bei der das Lächeln stets gewinnt

Und hier dann noch zum Zweiten
Lächeln kann Bewusstsein weiten
Durch Lob und manches Kompliment
Hat man es auch schnell verschenkt

Jemand anderen damit erfreut
Ohne dass man diese Tat bereut
Holt man das Lächeln in sich hervor
Quer durchs Gesicht von Ohr zu Ohr

Es zeigt sich wahres Glücklichsein
Nicht nur um die Mundwinkel allein
Auch aus den Augen strahlt ein Stern
Der jedem großen Kummer ewig fern

Dies Lächeln, das ist heute angesagte Lehre
Entstammt wohl auch des Menschen Ehre
Es hilft uns sehr beim Menschlich sein
Ob Alt, ob Jung, zu zweit, allein … .

Ja, Lächeln ist wohl vor allem Kunst
Ein Maßstab für des Menschen Gunst
Den Lebensgeist im Glück zu führen
Statt des Unglücks spitzen Hohn zu spüren ...


© Auris cAeli
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Farben über Farben

....Das Leben bietet dies und jenes,
zum Glück gelegentlich auch Schönes.
Das ist erfreulich, denn sonst wär
es ziemlich monton und leer.
....Die Augen müssten furchtbar darben,
gäb´s nicht für sie die Pracht der Farben:
Gelb, rot, blau, grün mit all den schönen,
kaum aufzählbaren Zwischentönen,
die sich, wenn gute Kräfte walten
zu wahren Sinfonien gestalten,
sei´s die Natur, die überquillt,
sei´s ein in Öl gemaltes Bild.
....Doch gibt es einige, die sind,
obwohl sie sehen können, blind.
Für sie scheint in der Daseinsschau
grundsätzlich alles grau in grau:
Der Blumenstrauss auf ihrem Tisch,
vielfarbig und verschwenderisch;
der Park, in dem Narzissen blühn,
des Frühlings zartes Maiengrün;
ein Feld von Tulpen ringsumher,
der Sonnenuntergang am Meer,
der Atmosphäre tiefes Blau,
es gibt nur eine Farbe: Grau.
....Noch lauter im Getriebe knarrt´s,
sieht einer überall bloss schwarz.
Selbst das, was funkelt, strahlt und lacht,
erscheint als rabenschwarze Nacht,
so dass der Mensch, anstatt geniesst,
nur angsterfüllt die Augen schliesst.
Denn Dunkelheit bedrückt die Seele
und legt sich würgend um die Kehle,
worüber nur ein Masochist,
den Leid erfreut, zufrieden ist.
....Dann kommt die grosse Gruppe derer,
die gelten als Schwarzweissverehrer.
Sie haben optisch einen Knick,
und zwar in jedem Augenblick.
Sie wissen, scheint es, absolut,
was fehlerhaft ist und was gut,
und sie allein entscheiden recht,
ob etwas gut ist oder schlecht,
wobei sie sich zutiefst verkeilen
in einem Netz von Vorurteilen.
So endet meistens die Geschichte:
die anderen sind Bösewichte.
Sie ihrerseits mit grossen Gesten
bescheinigen sich weisse Westen,
doch leider und in dubio
sind die Verhältnisse nicht so.
....Noch andre suchen die Idylle
durch eine rosarote Brille.
Was sie erblicken, zeigt sich immer
in einem süsslich-warmen Schimmer,
so dass des Lebens Schattenseiten
an ihnen schlicht vorübergleiten,
was zwar den Optimismus nährt,
jedoch der Wirklichkeit entbehrt.
....Weiss ist die Unschuld, schwarz der Tod;
der Neid ist gelb, die Liebe rot.
Wer blau ist, hat zu viel gesoffen;
was grün ist, lässt den Menschen hoffen.
....Soweit ein Einblick in die Sphäre
symbolgetränkter Farbenlehre,
den jede Frau und jeder Mann
mit Leichtigkeit erweitern kann.
Er wähle aus der Farbengarbe
sich ruhig eine Lieblingsfarbe.
Doch klar sei, ein Aspekt allein
kann nicht und nie das Ganze sein.
Einseitigkeit ist nichts Gescheit´s.
Auch das, was anders ist, hat Reiz.
Gerade darin liegt die Würze
in dieses Lebens trüber Kürze.
Die Welt ist nämlich nicht nur rund,
sie ist vor allem herrlich bunt,
vergleiche Autos, Unterhosen,
Tapeten, Haare, Wein und Rosen.
Silesio
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