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Gedichte zum Fortschritt - Seite 43


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Vergangene Fortschritte

….Wir Menschen hängen gern am Alten,
und viele wollen es erhalten.
Das Alte ist uns halt bekannt,
es wird gebraucht und angewandt
von Kindheit an und Jugend auf
weithin im ganzen Lebenslauf.
Denn dies saugt schon der kleinste Knilch
aus Mutters Brüsten samt der Milch.
….Doch muss es stets auch Neues geben,
sonst rostet und versteint das Leben.
Wir würden stets noch wie die Affen
aus Urwaldlaub hinunter gaffen,
um uns von Ast zu Ast zu schwingen
mit Hilfe von Lianenschlingen.
….Doch eines Tages irgendwann
kam ein gescheiter Affenmann,
beziehungsweise seine Frau,
wir wissen dies heut nicht genau, -
obwohl, es ist im Grunde klar,
dass dieses eine Äffin war,
denn so etwas galt damals schon
als Akt der Emanzipation, -
darauf, nicht mehr auf allen Vieren
durch die Savanne zu spazieren,
nein, gegen den Familienzwang
zu wählen den aufrechten Gang.
Die Vorderpfoten konnten nun
als Hände gute Dienste tun,
und auch der Kopf war frei zum Denken,
das heißt, sein Tun bewusst zu lenken.
….Der nächste Schritt war ungeheuer:
Man zähmte und benutzte Feuer,
von einer Äffin ausgedacht
in einer bitterkalten Nacht.
Denn sicher war es eine Frau,
wenn ich auf die Motive schau:
Sie wollte gern Spaghetti kochen,
gewürzt mit Mark aus Rattenknochen,
und wurde ihres Seins nicht froh
in dem ererbten Status quo,
wo jeder ja sein Leben lang
das Fressen roh herunterschlang.
Sie wagte in Mangrovenbäumen
von einer andren Welt zu träumen,
von einem Holz- und Kohleherd,
bekanntlich da schon Goldes wert,
und später einer Mieleküche,
elektrisch, ohne Fettgerüche.
….Das runde Rad erfand sodann
mit Sicherheit ein Affenmann,
der gerne etwas fahren wollte,
das irgendwie von selber rollte
nicht rostig, plump, verbeult und schartig,
nein BMW- Mercedesartig,
weil, wer in solchen Autos hockt,
bestimmt auch viele Weibchen lockt.
Und so entstand wohl letzten Ends
der stolze Homo sapiens.
Silesio
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