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Gedichte Über Feuer - Seite 14


Sommersonnenwende - Alban Hevin

Die Höhe des Lichtes, der Gipfel der Kraft
Ein Feuer des Dankes wird heut‘ entfacht
Es blüht und es drängt und steht voll im Saft
Wir tanzen heut‘ wild bis tief in die Nacht

Die Frucht ist im Werden, die Erde im Schwange
Das Feuer, es zuckt, es sprühen die Flammen
Ich liebe, ich lasse, es mir ist nicht bange
Von der Erde, vom Lichte wir alle abstammen


Am 21. Juni wird Sommersonnwende gefeiert. Die Kelten nannten es Alban Hevin. An der Sommersonnwende ist der längste Tag und die kürzeste Nacht. In manchen Jahren kommt noch als Besonderheit hinzu, dass in dieser Nacht auch Vollmond ist. Das bedeutet, dass sowohl die Sonne als auch der Mond sich in ihrer größten Strahlkraft zeigen, und es eigentlich überhaupt nicht richtig Nacht wird (zuletzt 2005). Bei den Kelten wurde die Sommersonnwende zwölf Tage lang gefeiert.

Es war die herrlich warme, wunderschöne Sommerzeit. Die Erdgöttin war schwanger mit werdenden Früchten der Erde. Alles wuchs und gedieh. Und viele wunderbare Früchte konnten schon geerntet werden. Es war die sorgloseste Zeit des Jahres, wenn man bedenkt wie schwierig das Überleben früher oft war. Man kann die Natur in ihrer ganzen Fülle und Fruchtbarkeit riechen, schmecken. Es ist wie ein ganz besonderer Gesang oder Klang, der überall mitschwingt. Alles ist im Überschwang vorhanden – auch die Lust und die Freude.

Somit war das Mittsommerfest ein Fest der Freude und des Dankes. Und auch das Mittsommerfeuer war ein Dankes- und Freudenfeuer. Die Frauen brauten Starkbier mit entsprechenden Kräutern, die eine besondere berauschende und aphrodisierende Wirkung hatten. Die Feuer wurden umtanzt und übersprungen. Liebesschwüre wurden dabei geschworen. Kinder über das Feuer geworfen, um sie gegen Krankheiten zu stärken. Und natürlich war wieder viel Raum für Erotik, Lust und Leidenschaft. Noch in keltisch-schamanischer Zeit, wurden diese Tänze immer rauschhafter, je später die Nacht (Quelle: www.jahreskreis.info ).


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Funkenflug

Ein kleiner Funke aus dem Feuer sprang
und zum goldenen Laub dann ran.
Dort tauchte er tief zwischen die Blätter,
allein deren Trockenheit war sein Retter.

Jedoch wäre dort der Funken,
ohne Frischluft beinahe ertrunken.
So atmete er hastig aus und ein
und vergrößerte sein Feuerlein.

Mit jedem Blatt das Feuer fing,
es dem Funken besser ging.
Er hüpfte, tanzte und sprang über,
auf das Haus zweier Brüder.

Die saßen hinten im Garten,
spielten am Lagerfeuer Karten.
Der Funke konnte dann, heimlich und geschwind,
hoch auf das Dach, mithilfe vom Wind.

Dann oben auf den alten Balken
gab es für den Funken kein Halten.
Stück für Stück verschlang er das Holz,
während er jeglichen Kunststoff schmolz.

Da bemerkte einer der Brüder den Rauch
und holte schnell den Wasserschlauch.
Doch inzwischen war der Funke mächtig
und der Wasserdruck zu schmächtig.

Der zweite Bruder rief die Feuerwehr,
die kam zwar schnell, doch tat sich schwer.
Der Funke schon das Haus umschloss
und die wohlige Wärme sehr genoss.

Er wollte nicht dem Wasser weichen,
sondern das Nachbarhaus erreichen.
Dort erkannte er leckere Buchenbretter,
die brannten gut bei trockenem Wetter.

Mit Anlauf versuchte er hinüber zu gleiten,
doch die Feuerwehr reagierte beizeiten.
Sie richteten das Wasser auf das Nachbarhaus.
und machten einem Teil des Funken den Gar aus.

Angepflaumt von der vernichtenden Art,
kam der Funke erst richtig in Fahrt.
Er suchte schnell nach Möglichkeiten,
um das Feuer zum Gasherd zu leiten.

Entlang eines Balkens und binnen Sekunden
hatte der Funken die Gasflaschen gefunden.
Neben dem Ofen stand ein solcher Tank,
gut versteckt unten im Holzschrank.

Zwar spritze das Löschwasser ins Haus,
doch der Funke machte das Beste daraus.
Er stärkte die Flammen um die Flasche
und ihr Holzkäfig wurde zu Asche.

Langsam sich das Metall verbog,
dann die Flasche in die Luft flog.
Während draußen jeder zur Seite wich,
im Haus der Funke, der freute sich.
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