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Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 146


Die Weihnachtsgeschichte … und ihre nicht ganz so erfreulichen Folgen

Dem Josef, der vor Liebe blind
Hat die Marie ein Kuckuckskind
Ausgerechnet von dem dort oben
Hier unten mal einfach so untergeschoben
Und dann warn die beiden auch noch so dreist
Und schoben es auf den Heiligen Geist

Das war sie schon, die schlichte
Die wahre Weihnachtsgeschichte
Und weil sie etwas kurz geraten
Folgen nun die Folgetaten
In einem Werk, das endlich zeigt
Was die Bibel gern verschweigt
Ich möchte ihm den Titel geben:
“Vom mit der Ungewissheit leben“

Dass es an Heilig Abend schneit
So`n richtig schönes Winterkleid
Ist grade in der heut`gen Zeit
Schon beinah eine Seltenheit

Nur ganz vereinzelt ein paar Flocken
Ansonsten bleibt es eher trocken
Oder, was ja noch viel krasser
Weiße Weihnacht fällt ins Wasser
Ertrinkt in sintflutart`gem Regen
Welch zweifelhafter Himmelssegen

Fast immer kommt’s zur Weihnachtszeit
Mit einer schon an Sicherheit
Grenzenden Wahrscheinlichkeit
Zum heftigen Familienstreit

Das hat `ne lange Tradition
Beim so genannten Fest der Liebe
In einer schlichten Diskussion
Verschärft sich irgendwann der Ton
Wenn’s wenigstens nur dabei bliebe
Doch prompt setzt es die ersten Hiebe

Aus irgendeiner Nichtigkeit
Entwickelt sich der dickste Streit
Und schon geht’s in den Innenfight
Sie schlagen sich die Nasen breit

Das wundert mich natürlich schon
Als überzeugten Atheisten
Kaum ist geborn der Gottessohn
Kommt es zu solcher Aggression
Und macht aus nächstenlieben Christen
Gewaltbereite Extremisten

Dass dabei meist die Männer schlagen
Und ihren Frust nach außen tragen
Schürt einerseits mein Unbehagen
Lässt mich doch auch die These wagen

Das Problem ist hausgemacht
Die Männer sind so aufgebracht
Weil sie in jeder Heil`gen Nacht
In einer Art Symbolversion
Beraubt der schönen Illusion
Über den selbst gezeugten Sohn

Und weil die Frauen seit über zweitausend Jahren
Ihre Männer nur mit anderen Männern betrügen
Aber glauben, dass sie sich mit Göttern paaren
Von denen sie göttliche Kinder kriegen
Steckt bis heute noch trotz dieser zeitlichen Spanne
Ein Josef in jedem betrogenen Manne
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Ein Reiter in den Zwölften

Die Müllerin, sie sah gut aus,
doch ihren Nachbarn war's ein Graus
Als Hex' war sie im Dorf verschrien,
 war viel zu frei, wie's ihnen schien

Hing Wäsche in den Zwölften auf,
der ruhigen Zeit im Jahreslauf
Der Jäger holt dich, warnte man
Sie lachte nur und sprach: na dann!

Am Abend die Geschicht' begann
Es hob ein starkes Wehen an
Ihr war's, als ob man sie berühr'
Da trat ein Reiter in die Tür,

ganz rüstig und mit weißem Bart
'Willst mitreiten?' hat er gefragt
Der Müllerin war angst und bang,
zum Glück, sie zauderte nicht lang,

sprach klare Worte, holt' ihr Kleid
Der Jäger war schon marschbereit
Da riss der Sturm ihr 's aus der Hand
Und weht' das trockene Gewand

dem Reiter grade vor die Füss',
was nichts Gutes ihr verhieß
'So willst du mitreiten', fragte er
Sie drang in ihn und flehte sehr:

'Hab Haus und Hof und Mann und Knecht,
es geht uns gut, wir sind nicht schlecht'
Der Fremde hob die Hand nach ihr
'Oh nein', schrie sie, 'lass mich doch hier,

ich trag ein Kind in meinem Bauch!'
Denn auch bei IHM ist es so Brauch,
Rücksicht zu nehmen auf die Frau,
und sei das Leben noch so rau

Im Kind fängt es von vorne an
Da hält man inne, selbst als Mann
So sank die Hand langsam herab,
berührte ihre Brust ganz knapp

Der Reiter ging, ihr wurde weh
Das blieb ihr lange Zeit, oh je
Doch auch im neuen Jahreslauf
hing sie stets Wäsche draußen auf!


Die 12 Tage zwischen dem Sonnen- und dem Mondjahr, die sog. 'Rauhnächte', galten früher als heilige Ruhezeit. Da war Odin, der 'wilde Jäger', mit seinem Heer verstorbener Seelen in den Naturgewalten unterwegs. Wer z.B. in dieser Zeit draußen Wäsche aufhing, gab, so glaubte man, dem Gott des Totenreiches auch Macht über sich.
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