Gedichte über Fernsehen - Seite 2

Sonntag ohne Familie-allein:

Aufstehen, frühstücken,
der Vormittag zieht sich in die Länge.
Man kommt nicht in die Gänge,
keiner zum Unterhalten da
und immerzu in die Röhre schauen...na wunderbar!

Kurze Telefonate, keiner hat Zeit,
pflegen ihre Partnerschaft, sagen knapp:
"Tut mur leid.
Sehen uns im Büro, was bin ich froh,
dass ich heute noch entspannen kann, der Stress fängt morgen früh genug an."

Alleine spazieren gehen ist nicht schön,
man sieht nur verliebte Paare, die bummeln geh'n.
Am Spätnachmittag ein Buch lesen,
keine Konzentration,
der Langeweile Lohn.

Endlich wird es dunkel, die Stadt fällt in den Dämmerschlaf.
Unruhig wälzt man sich hin und her,
findet keinen Schlaf mehr.
Eine Schlaftablette hilft bestimmt
und man weiß,
der nächste Sonntag wird nicht anders sein,
trostlos und man ist wieder allein.

Freude auf den nächsten Tag, ein Arbeitstag!

Werdet selbständig
Baut Getreide an
Sagt der General

Beisst auf die Zähne
Haltet durch
Sagt der Führer

Schnallt die Gürtel enger
Esst weniger
Sagt der Diktator

Das hungrige Volk
Sitzt vor dem Fernseher
Hört zu und schweigt

Die neuen Panzer
Sollen sie einst
Im Ernstfall beschützen


© René Oberholzer, 2021

Es war einmal eine solche Fernsehsendung
Im Polnischen Fernsehen
Im deutschen auch
Der Schwächste flieht heißt es auf Deutsch
Auf Polnisch "Najsłabsze ogniwo"

Ihre Moderatorin war Idiotin
Sie arbeitet vor Kurzem auch in einer polnischen Rundfunk-Station
Sie leidet unter Rhotazismus
Ich würde sagen, dass sie sowohl unter Rhotazismus als auch unter Debilismus leidet

Sie moderiert einige Gespräche
Jedoch diese Gespräche waren nicht für Nervrnschwache
Man kann nur Nerven-Schwäche bekommen
Sie attackiert immer
Obwohl sie oft unvorbereitet bin
Sie war nimmer wie Marta Wimmer
Sie war immer vorbereitet

Kazimiera bereitet nur Heulen und Zähneknirschen
obwohl sie alles chaotisch
und oft idiotisch
sagte

Der Tod ist ein Meister