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Gedichte über Familie - Seite 118


Das Chaosgedicht

Obwohl ich in den Daunen liege,
ich dank PC ein Schriftbild kriege.
Um in der Dichterwelt bekannt zu bleiben,
muss ich doch wieder einmal schreiben.
Die Finger zittern dabei gar sehr,
mir fällt nichts ein, der Kopf ist leer.

Bevor ich heute nun Poesie dichte,
erfinde ich erst die Geschichte.
Deshalb ließ ich die Kalenderseiten
den heutigen Anlass vorbereiten.
Und siehe da, ich war ganz platt,
dort steht, dass jemand Geburtstag hat.

Namen sind doch Schall und Rauch,
drum verschweige ich ihn auch.
Sie ist eine von den bekannten Damen
mit einem der sehr häufigen Namen.
Und heute ist, ganz ohne Frage,
einer ihrer bedeutendsten Tage.

Damit es den Datenschutz schont,
wollte ich genau wissen wo sie wohnt.
Und so drehte sich im Internet
die Google Kugel schnell und nett.
Rasch die Adresse eingeschoben
und schon sah ich das Haus von oben.

Im Garten fühlte sich sichtlich wohl
die Katze zwischen dem Wirsingkohl.
Sie haschte nach den Weißkohl Faltern,
durch die die Köpfe nicht mehr altern.
Wenn nämlich deren Raupen schleichen,
die Blätter nur noch Löcher erreichen.

Doch der Rasen war taufrisch gemäht,
als Schafweide wär es nun zu spät.
Am liebsten hätte ich, von oben gerufen,
„Fegt die Straße, putzt die Stufen,
reißt die Haustür sperrangelweit
und öffnet den Gästen das Tor sehr weit.“

Ich sah die Gäste doch schon kommen,
nur ihre Gesichter waren verschwommen.
Die jeweilige Autofarbe ließ mich erkennen,
wer da kam, ohne Namen zu nennen.
Sie kamen nicht aus Paris und Rom,
aber vielleicht vom Magdeburger Dom.

Manche Autos versanken bald in der Senke,
so schwer waren die verpackten Geschenke.
Manche schleppten für die kleine Süße
auch noch säckeweise liebe Grüße.
Ich fehle zwar mit Bild und Ton,
doch ich melde mich später am Telefon.

20.05.2018 © W.R.Guthmann
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Schöpferkind

„Schöpferkind"

Mutter sagte,
„Kind, eine eigene Meinung gibt es nicht zu meinen“
Vater sagte,
„Du Schwächling, es gehört sich nicht zu weinen“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Lehrer sagte,
„Kinder, seit eine Marionette, einfach lieb und brav“
Priester schrie von der Kanzel,
„Elendiger Sünder, die Hölle wartet mit dem Sarg - Du Schaf“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Lebenspartner flüsterte dir ins Ohr,
„Ich liebe dich, wenn du bist - wie ich dich form“
Der Staat mahnte,
„Ich bin das Gesetz und du wirst zur Norm“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Yellow Press in Schlagzeilenbreit,
„Leser, du bist nicht gut, sondern fett und klein“
Nachbar tröstend,
„Macht nix. Mach es nur wie ich, sauf dich zu mit Wein“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Nutte blies recht fein und stöhnte scharf,
„Schätzchen, alles ist käuflich. Ein paar Scheine und du hast deine Liebe“
Das Baby schrie,
„nach Liebe und Nähe, bekam jedoch nur die ständigen Hiebe“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm.

Das Schöpferkind wusste es nicht besser,
„daher war die Schöpfung blutleer und kalt“
In Gedanken wollte man es ja ändern,
„In diesem dunklen kalten Gesellschaftswald“
Doch das Schöpferkind schwieg weiter!

Immer zu schweigen und zu nicken
„War so viel einfacher für das Schöpferkind“
Dem Rudel zu huldigen und nach Liebe zu betteln.
„Nie glücklich, jedoch zufrieden mit dem Wind“
Das Schöpferkind schwieg und ……. ging weiter!

©Finley Jayden Dao (2017)
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