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Gedichte Über Erkenntnisse - Seite 129


Katastrophen-Management

(Realismus eines Kölschen Jungens am Vater Rhein)

In Leverkusen brennt die Erde
Möcht ich sagen
Erdreich abgetragen
Versigelt, luftdicht abgeschlossen

Von aller Umwelt ausgeschlossen
Der Rhein gesäugt von leichten Giften
Von solchen nur die slowly driften
Die Niederlande langsam höher shiften

Dabei, der Gehörgang öffnet sich
Der Gemeinden und Kommunen
Der Städte, ja, des Landes zögerlich
Fließt doch Wasser zwischen Buhnen

Der Mensch in deutschen Landen
Fakten die Arm und Reich verbanden
Neue Wege, deren Richtung
Bloßes Produkt der Dichtung?

*****

Deutschland als ein Wegbereiter
Stimmt mich grundsätzlich heiter
Aber lohnt Vortrieb auf allen Wegen
Oder ist ein Rückschritt überlegen

Viel Kapital und mehr kluger Geist
Wie sich Intelligenz nun mal beweist
Muss die sich schließlich auch vererben
Sonst kann sie allzu leicht verderben ...

Sie muss sich bündeln, kürzen, raffen
Sich energetisch zum Nullpunkt schaffen
Die Unendlichkeit bezwingen, zähmen
Den leeren Raum durch Fülle lähmen

Die Zeit bereichern, krümmen, beugen
Vergangenheit und Zukunft zeugen
Dazu sich teilen und verwandeln
Um mit andren Zeiten, Intelligenzen anzubandeln

Und klappt das hier in deutschen Landen
Werden andre Länder sich verwandeln
Darwinismus, Analyse, kurzer Hand
Schwächliches wird ausgebrannt

Neben Neid, Habsucht, Missgunst eben
Will es den Imperialismus geben
Frieden gibt’s nur für den der Giftig
Gift scheint nur für den Krieger richtig

So bleibt die unsre liebe Erde still
Flora, Fauna, was vergehen will
Schreit hierzulande nur ab und an
Beweist, dass was geschehen kann

Intelligenz stirbt heute rasend schnell
Steht gewissermaßen im Duell
Mit Wertstoffketten und mit Licht
Doch extrahiert, gebiert es nicht ...

© Auris cAeli
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Patin Natur

Alles was auf der Erde an Materie ist,
nichts davon existiert durchs Begaffen.
Alles Künstliche sich aus Natur bemisst,
nur aus ihren Zutaten wird was erschaffen.

Der Mensch kann nur Altes neu anordnen,
kann erforschen, denken, experimentieren,
kann Abläufen Gesetzmässigkeiten entlocken,
durch Beobachtung Fortschritt generieren.

Die Natur ist ihm dabei stets hilfreiche Patin,
dient ihm als Vorlage, Vorbild und Ideengeber,
sie hat die Antworten auf jede seiner Fragen,
für so gut wie alle Patente ist sie Urheber.

Der Mensch selbst ist mit ihr Meisterstück,
in ihm hat sie sich wohl selbst übertroffen.
Sein Bewusstsein verleiht ihm den Einblick,
wozu die Natur allem Leben hat verholfen.

Das Streben nach Wissen und dem Sinn,
viele Geheimnisse sind noch verborgen.
Die einzige Leere in einem innen drin,
ist die Lücke für das Wissen von morgen.

Das Potential unseres Nervenkomplexes,
es braucht keine übersinnliche Mächte,
die richtige Verknotung seines Netzes
ermöglicht die Nutzung enormer Kräfte.

Wir sind aus Natur, sind ein Teil von ihr,
künstlich ist nur, wie wir sie kombinieren.
dazu nutzen wir all unsere Sinne dafür,
um natürliche Erfindungen zu studieren.

Wenn wir wieder an Grenzen geraten,
Geduld und Umdenken ist der Schlüssel,
so wird uns erneut ein Zugang verraten,
langsam finden wir so Teile vom Puzzle.

Das Universum macht sich nicht die Mühe,
ganz ohne Grund einfach so zu existieren,
unser Dasein gleicht einem Pfad voller Türe,
eine nach der anderen wird weiter führen.

Es ist ratsam, Altbewährtes zu schätzen,
Ozeane, Wälder, Ursprünge des Lebens,
mit ihnen wir uns auch selbst verletzen,
wir brauchen sie bei all unseres Strebens.

© meteor 2025
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Das schlechte Gemälde - Eine Kritik an der Kritik

Ich ging durch eine alte Häusergasse.
Beide Hände entspannt in die Hosentasche gesteckt, schaute ich mir die Gärten an.
Plötzlich sah ich ein Bild auf einer Fensterbank, an ein Fenster gelehnt, stehen.
Ich schaute es mir genau an.
Das Bild zeigte ein einfaches, graues Gebäude auf einer grünen Wiese.
Darüber war ein dunkler Himmel zu sehen.
Es war nicht so, dass mir das Bild gefiel,
trotzdem blieb ich stehen und betrachtete es genau.
Die Darstellung war flach, keine Schatten, keine Tiefe und
keine Struktur, die den Betrachter durch das Bild geleitete.
Die Sonne sollte das Gebäude wohl anstrahlen, denn es war heller als der Rest des Gemäldes.
Das Grün der Wiese war in groben Strichen, gerade mal mit zwei Grüntönen, gemalt worden.
Es fehlten Lichtreflexe.
Auch war dem Künstler der Begriff „Fluchtpunktperspektive“ nicht bekannt.
Das sah man an den parallelen, rechten Winkeln des rechteckigen Gebäudes.
Die Augenhöhe des Betrachters, nach dem das Gebäude hätte konstruiert werden können, war nicht eindeutig.
Es war anzunehmen, dass der Übergang der Wiese zum Himmel, diese Linie darstellen sollte.
Das Gebäude wirkte, als würde es über der Wiese fliegen.
Die einheitlichen Blumen zeigten ihre bunten Blüten dem Betrachter.
Sie waren alle gleich groß mit 5 Kreisen als Blütenblätter und einem schwarzen Kreis in der Mitte.
Die Fenster und Türen des Gebäudes waren unterschiedlich groß und passten nicht so richtig zusammen.
Deren Rahmen waren geometrisch exakt rechteckig.
Die verwendeten Farben waren Grün, Blau, Rot und Schwarz sowie dunkle Grautöne für den Himmel.
Das Alter des Künstlers konnte ich nicht erraten.
Kinder malten zumeist keine geraden Linien,
doch die Linien des Gebäudes waren gerade.
Die Blüten der Blumen waren einfache, bunte Kreise.
Die Pinselführung ließ auf eine Frau oder ein Mädchen schließen.
Das Bild zu malen hatte schon einige Zeit und Mühe in Anspruch genommen.

Ich dachte nach!
Das Bild war als Gemälde für mich nicht zu gebrauchen. Jedoch war meine Bewertung interessant.
Was wäre, wenn ein Mädchen mich fragen würde, wie mir ihr Bild gefallen würde ?
Würde ich all das Wahrgenommene aufzeigen, in der Hoffnung, dass Sie das als Inspiration für zukünftig „bessere“ Bilder umsetzen würde ?
Oder würde ich höflich sein und ihr sagen, dass ich es sehr interessant fände und nach der Motivation für das Bild fragen ?
Wie würde sie Kritik aufnehmen ?
Im ersten Fall könnte sie beleidigt sein und den Spaß am Malen verlieren.
Im zweiten Fall könnte sie sich bestätigt fühlen und sie motivieren, weitere Bilder zu malen. Doch ihr künstlerisches Niveau würde gleich bleiben.
Eine Kritik der Mitte könnte auch passend sein. Das Positive hervorheben und Vorschläge für einige Änderungen an dem, was mir Negatives auffiel, geben ?
Doch hier gab es viel zu viel, was nicht passte.

Dann fiel mir auf, dass mein hoher Anspruch ein Teil des Problems war.
Vielleicht sollte ich meinen Anspruch extrem senken und mich einfach an einem farbenfrohen, lebendigen und inspirierenden Gemälde erfreuen.
Das könnte ich der Künstlerin zum Beispiel sagen! .. Und das wäre gut.
Wenn sie sich nicht damit zufrieden geben würde, könnte ich immer noch .. vorsichtig .. einige wenige Hinweise geben.

Tatsächlich kam eine fröhliche, spritzig lebendige, junge Frau in den Garten und blickte mich interessiert an.
Sie sah, wie ich das Bild intensiv betrachtete und fragte mich, wie ich ihr Bild fand.
Nachdem ich ihr dann doch, entgegen meinen gerade gedachten Gedanken, die Dinge aufzählte,
die aus meiner Sicht eine sehr große Diskrepanz zur Realität aufwiesen, merkte ich, dass sie sich von mir distanzierte.
Es tat mir sehr leid.
Sie sagte noch, dass sie das Bild aus dem Fenster nehmen würde, denn so könnte sie es ja niemandem zeigen.
Eigentlich hätte sie das alles schon selbst bemerkt und wäre mit dem Ergebnis unzufrieden.

Mir fiel auf, dass sie sich von mir angegriffen fühlte.
Sie verstand nicht, dass ich nicht sie kritisierte, sondern nur ihr Produkt.
Und das zeigte nur einen kleinen Aspekt ihrer schöpferischen Fähigkeiten.
Und diese konkreten Fähigkeiten könnte sie erlernen, erweitern und bis zur höchsten Reife treiben.
Wenn sie es denn wollen würde !
Also nichts, worüber sie unglücklich sein müsste.
Des Weiteren war sie ein wenig unehrlich zu sich selbst !

Ich unterdrückte das zu sagen und empfahl ihr, einen Zeichenkurs zu machen,
da ich in ihrem Bild doch ein großes Potential sah,
dass nur den richtigen Schliff und etwas Nachbereitung brauchte.

*

Lerne bei Zeiten
besondere Fähigkeiten

Sie werden Dich begleiten
zu größeren Möglichkeiten

Willst Du das bestreiten
und lässt Dich vom „später“ leiten ?

So wirst Du in unerreichten Weiten
durch verlebte Jahre schreiten
am Ende .. mit Dir selber streiten !

© jogdragoon
Bibat ex me qui potest
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