Gedichte über die Erkenntnis - Seite 598

Heute fand ich mein rotes Büchlein,
Adressen von frühen Bekannten darin.
In einer Schublade, ich blickte hinein,
sah alte Zeiten bis da, wo ich heute bin.

Namen von Ex-Freunden und Kollegen.
Auf Wiedersehen! Wo sind sie geblieben?
Auch ein Lebt-wohl einigen mitgegeben,
im Streit ist man voneinander geschieden.

Einige kletterten mit auf Kindheitsbäume,
wir verbrachten Zeit in Jugend(t)räumen,
erklammen Stufen zum Erwachsensein,
Erfolg und Misserfolg waren wir am teil'n.

Jede Stufe war das Ende eines Abschnitts,
mit oft Traurigkeit wegen des Abschieds.
Ein neues Kapitel folgte einem Ende davor,
der Zauber des Anfangs an Freude verlor.

Lektionen des Lebens belassen Narben,
verwachsen mit Namen, begleiten sie uns.
Wollen Vergangenes nicht erneut ertragen,
Veränderung verläuft selten nach Wunsch.

Die Schule des Lebens gleicht einer Treppe,
oben angekommen sind auch wir geschafft.
Unterwegs bleiben Kontakte auf der Strecke,
dafür geben uns neue bis zum Ende Kraft.

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